Endometriose in den Wechseljahren

Die Symptome einer Endometriose verschwinden meist mit dem Einsetzen der Wechseljahre. Es gibt trotzdem Fälle, in denen dies nicht geschieht und wo sich die Beschwerden sogar noch verschlimmern.
Endometriose in den Wechseljahren

Geschrieben von Edith Sánchez

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Nicht immer endet die Endometriose mit der Menopause. Während diese Krankheit bei einigen Frauen verschwindet, wird sie bei anderen sogar noch schlimmer. Eine Endometriose in den Wechseljahren ist somit möglich und nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.

Jeder Fall entwickelt sich anders, deshalb ist eine individuelle medizinische Betreuung erforderlich, um eine effiziente Behandlung zu gewährleisten.

Das Gebärmutterschleimhautgewebe befindet sich normalerweise in der Gebärmutterhöhle. Wenn es sich auch außerhalb ansiedelt, bezeichnet man dies als Endometriose. Die Endometriose gilt als chronische Krankheit, da sie schmerzhaft ist und lange Zeit andauert. Wir gehen nun näher auf die Symptome und mögliche Behandlungsformen ein.

Was ist Endometriose?

Das Gewebe der Gebärmutterschleimhaut, auch Endometrium genannt, wird in der Regel in jedem Menstruationszyklus dicker und es kommt zu Blutungen. Wenn eine Endometriose vorliegt, siedelt sich das Endometrium außerhalb der Gebärmutter in benachbarten Organen an und wird nicht aus dem Körper ausgestoßen.

Die Endometrioseherde wachsen während des Menstruationszyklus analog zur Gebärmutterschleimhaut und können Entzündungen und Schmerzen auslösen.

Die Erkrankung betrifft insbesondere die Eierstöcke, das Gewebe des Beckens und die Eileiter. Mitunter können auch die Bänder und die Peritonealoberfläche sowie Darm und Blase betroffen sein. Grundsätzlich kann sich das Endometriium überall ansiedeln.

Gewöhnlich verschwinden die Symptome dieser Krankheit in den Wechseljahren. In dieser Lebensphase sind die hormonellen Reize des Menstruationszyklus nicht vorhanden.

Daher reduziert sich das ektope (außerhalb der Gebärmutter befindliche) Gewebe der Gebärmutterschleimhaut oder verschwindet sogar gänzlich. Bei Frauen, die mit einer Hormonersatztherapie behandelt werden, können die Symptome jedoch zurückkehren.

Schmerzen einer Endometriose einer Frau in den Wechseljahren
Endometriose ist eine gynäkologische Erkrankung, die Schmerzen und Entzündungen verursacht. Sie wird mit Unfruchtbarkeit in Zusammenhang gebracht.

Endometriose und die Wechseljahre

Ab einem bestimmten Alter, um die 50, hört der Körper der Frau auf, Östrogen zu produzieren, ein Hormon, das mit der Entwicklung der Endometriose im Zusammenhang steht. Demzufolge führt die hormonelle Veränderung dazu, dass die Symptome dieser Krankheit zu verschwinden beginnen.

Dennoch gibt es viele Fälle, in denen dieser Zustand mit dem Eintritt der Wechseljahre nicht verschwindet. Bei diesen Frauen kann immer noch ein geringer Blutverlust auftreten; es ist auch möglich, dass sich Myome an den Eierstöcken, Eileitern usw. bilden.

Des Weiteren kann es passieren, dass die Endometriose in den Wechseljahren komplizierter verläuft als in vergangenen Lebensabschnitten. Dabei handelt es sich um Fälle, die sich durch die Einnahme von Medikamenten nicht verbessern und deren Symptome schwerwiegenderer Natur sind. Aus diesem Grund lässt es diese Situation zu, sich für einen chirurgischen Eingriff zu entscheiden.

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Behandlungsmöglichkeiten bei einer Endometriose in den Wechseljahren

Eine Endometriose kann sowohl hormonell als auch operativ behandelt werden; dies hängt von der spezifischen Lage des Gebärmutterschleimhautgewebes ab. Wenn man darauf abzielt, die Schmerzen zu lindern, ist in den meisten Fällen eine medikamentöse Behandlung am ratsamsten.

Wenn die Erkrankung während der Wechseljahre andauert, sollte sie mit großer Vorsicht behandelt werden. Der Einsatz einer Hormonersatztherapie bei einer Frau in diesem Lebensabschnitt kann mehr Schmerzen im Bereich des Beckens oder Blutungen verursachen.

Vor diesem Hintergrund ist es von zentraler Bedeutung, die Vor- und Nachteile dieser therapeutischen Optionen beim Besuch beim Gynäkologen abzuwägen. Bei einer ausgedehnten Endometriose ist meist ein chirurgischer Eingriff erforderlich. Die dabei am häufigsten verwendeten Verfahren sind folgende:

  • Laparoskopie, die zum Ziel hat, Narben zu entfernen oder beschädigtes Gewebe zu verbrennen, ohne das gesunde Gewebe zu entfernen
  • Laparotomie, eine große Operation, bei der die gesamte Gebärmutterschleimhaut entfernt wird

Manchmal ist es in den schwersten Fällen notwendig, eine dauerhafte Entfernung der Gebärmutter – auch Hysterektomie genannt – vorzunehmen. Dies kommt jedoch selten vor.

Operation einer Endometriose
Ein chirurgischer Eingriff ist oft eine der therapeutischen Optionen zur Behandlung einer Endometriose. Der Gynäkologe wird entscheiden, was die beste Wahl ist.

Nützliche Informationen zum Thema Endometriose in den Wechseljahren und anderen Lebensabschnitten

Die Endometriose ist eine gutartige Erkrankung, die sich in den meisten Fällen nicht zu Krebs weiterentwickelt. Sie taucht oft nach der Menarche auf und bleibt während des gesamten fruchtbaren Zyklus einer Frau bestehen.

Anzumerken ist, dass Fälle von Mädchen existieren, die bereits vor der Menarche an dieser Krankheit leiden. Es gibt auch Fälle von Endometriose während und nach der Menopause. Dazu gibt es keine endgültigen Regeln.

Man vermutet, dass dieser Erkrankung genetische, familiäre und umweltbedingte Faktoren zugrunde liegen können. Endometriose kann die Fruchtbarkeit einer Frau herabsetzen, da die Verdickung der verschiedenen Gewebetypen in der Gebärmutter verhindert, dass Spermien die Eizelle erreichen.

Sollten Symptome auf diese Erkrankung hindeuten, ist es am besten, den Hausarzt oder Gynäkologen aufzusuchen. Dort wird je nach Fall die beste Behandlung bestimmt.


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