Donepezil: Wirkung und Gegenanzeigen

Donepezil ist ein Medikament mit relativ guter Verträglichkeit, mit dem leichte bis mittelschwere Symptome der Alzheimer-Demenz behandelt werden. Die meisten Nebenwirkungen sind vorauszusehen und vorübergehend. In manchen Fällen können jedoch auch moderate oder ernste Effekte auftreten.
Donepezil: Wirkung und Gegenanzeigen

Geschrieben von María Vijande

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Donepezil kommt zur symptomatischen Behandlung leichter bis mittelschwerer Formen von Alzheimer-Demenz zum Einsatz. Allerdings konnte dieses Medikament bis jetzt keine Verbesserung des Verhaltens zeigen und auch die funktionellen Fähigkeiten sowie die Lebensqualität der Patienten nicht verbessern. Auch das Fortschreiten dieser ernsten Demenzerkrankung kann damit nicht gebremst werden.

Doch dieses Arzneimittel hat anderen Wirkstoffen gegenüber (wie etwa Tacrin) trotzdem Vorteile. Denn Donepezil ist einfacher dosierbar und weist ein besseres Sicherheitsprofil auf, da bis jetzt keine Fälle von Lebervergiftungen beschrieben wurden.

Doch die unklaren Vorteile dieses Arzneimittels zur Behandlung von Alzheimer und die zweifelhaften langfristigen Auswirkungen machen es nötig, weitere klinische Versuche durchzuführen, die über längere Zeitspannen erfolgen müssen. 

Alzheimer-Demenz

Domepezil gegen Alzheimer?

Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste Demenzerkrankung, doch es gibt auch andere. Insbesondere leiden daran Menschen im fortgeschrittenen Alter. Doch Demenz bezieht sich nicht auf eine spezifische Krankheit, sondern auf verschiedenste Symptome, welche das Gedächtnis, die Denkfähigkeit und soziale Kapazitäten beeinträchtigen und somit das Alltagsleben der Patienten sehr negativ beeinflussen. 

Auch wenn Alzheimer die häufigste Demenzkrankheit ist, sind ihre genauen Ursachen noch immer nicht ausreichend erforscht. Die präzisen Auslöser sind noch unbekannt, doch es können Beta-Amyloid-Plaques und Tau-Fibrillen festgestellt werden:

  • Es entstehen sogenannte Beta-Amyloid-Proteine, die sich als giftige Oligomere ansammeln. Diese verklumpen und bilden Ablagerungen zwischen den Nervenzellen, die vom Körper nicht mehr abgebaut werden können.
  • Das Tau-Protein formt im Inneren der Zelle Teil der Mikrotubuli (Röhrchen), die beim Transport von Nährstoffen helfen. Bei Alzheimer wird das Tau-Protein chemisch verändert und lagert sich in Form von Fasern ab, die als Tau-Fibrillen bezeichnet werden. Dadurch verlieren die Zellen ihre Form und Funktion und zerfallen.

Es ist auch bekannt, dass genetische Faktoren bei dieser Krankheit eine Rolle spielen. Darüber hinaus sind auch andere Faktoren wie Alter, Down-Syndrom und schwerer kognitiver Verfall zu berücksichtigen.

Was die Symptome anbelangt, können unter anderem folgende erwähnt werden:

  • Gedächtnisverlust
  • Kommunikationsprobleme, eingeschränkte Denkfähigkeit, Planungs- und Koordinationsstörungen
  • Konfusion und Desorientierung
  • Depression
  • Angst und Nervosität
  • Paranoia

Wie wirkt Donepezil auf den Organismus?

Wie wirkt Donepezil auf den Organismus?

Wie bereits erklärt, wird die Demenz durch den Verlust bestimmter Arten von Nervenzellen ausgelöst. Verschiedene Arzneimittel, zu denen auch Donepezil gehört, sind als Cholinesterase-Hemmer bekannt. Sie verhindern durch die Enzymhemmung die Spaltung von Acetylcholin in Essigsäure und Cholin.

Acetylcholin wird im synaptischen Raum freigesetzt, der zwischen zwei Nervenzellen besteht, um die Neurotransmission zu ermöglichen. Wenn jedoch nicht ausreichend Acetylcholin im Gehirn vorhanden ist, kann die Reizübertragung nicht richtig funktionieren und der Patient leidet an den typischen Symptomen einer Demenzkrankheit. 

Donezepil verlängert und erhöht die Acetylcholinwirkung vorübergehend. Doch damit ist die Heilung von Demenz derzeit nicht möglich. Die Wissenschaft hat bisher nur erreicht, den kognitiven Verfall hinauszuzögern. Eine definitive Heilung für Alzheimer ist noch nicht möglich.

Nebenwirkungen von Donepezil

Dieses Arzneimittel ist relativ gut verträglich. Die meisten Nebenwirkungen sind vorauszusehen und vorübergehend. In manchen Fällen können jedoch moderate oder ernste Nebenwirkungen auftreten.

Bei unerwünschten Folgen im Zusammenhang mit der cholinergischen Wirkung des Arzneimittels wird dieses im Normalfall in den ersten zwölf Wochen abgesetzt. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen folgende: 

  • Übelkeit und Brechreiz
  • Durchfall
  • Kopfschmerzen
  • Schlaflosigkeit und Parasomnie

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei der Verwendung von Donepezil

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei der Verwendung von Donepezil 

Manche Patienten müssen besonders vorsichtig bei der Verwendung dieses Arzneimittels sein. Dazu gehören beispielsweise Menschen mit einer bekannten Arzneimittelüberempfindlichkeit, die durch Piperidin oder Hilfsstoffe in der Formulierung zustande kommt.

Schwangere oder stillende Frauen können dieses Medikament nicht einnehmen, da die möglichen Auswirkungen noch nicht erforscht sind. Andererseits müssen Patienten mit folgenden Krankheiten  oder Behandlungen bei der Einnahme von Donepezil besonders vorsichtig sein:

  • Muskelentspannung durch Succinylcholin
  • Herzrhythmusstörungen
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Störungen beim Harnlassen und Obstruktion der Harnwege
  • Geschlossenes Winkelglaukom
  • Asthma oder EPOC

Fazit

Donepezil ist als Fortschritt im Bereich der Neurologie zu betrachten. Denn damit verbessert sich die Behandlung von Alzheimer-Demenz. Doch es sind zahlreiche weitere Forschungen notwendig, um eine definitive Heilung für diese Krankheit zu finden.

Patienten, die mit diesem Arzneimittel behandelt werden, sollten von einer gesunden Begleitperson kontrolliert werden, damit sie tatsächlich die richtige Dosis einnehmen und sich an die ärztlichen Vorschriften halten.


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.


  • Villar Fernández, I. (2007). Utilización de fármacos específicos para la enfermedad de Alzheimer. Neurología: Publicación Oficial de La Sociedad Española de Neurología.
  • Custodio, N., Montesinos, R., Bendezú, L., Cortijo, P., Torres, H., & Escobar, J. (2017). Efectos de inhibidores de colinesterasa en pacientes con enfermedad asociada a cuerpos de Lewy. Anales de La Facultad de Medicina. https://doi.org/10.15381/anales.v69i3.1133
  • Azanza, J. R., S�daba, B., Quetglas, E. G., & Escolar, M. (1998). Donepezilo: una nueva opci�n en el tratamiento de la enfermedad de Alzheimer. Revista de Medicina de La Universidad de Navarra.

Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.