Abführende und entwässernde Lebensmittel

Statt Abführmittel und Entwässerungstabletten zu nehmen, reicht es oft schon, richtig zu essen
Abführende und entwässernde Lebensmittel
Valeria Sabater

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Valeria Sabater.

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Wir stellen dir heute wichtige abführende und entwässernde Lebensmittel vor, die dir bei den folgenden Problemen helfen können!

Manchmal geht auf der Toilette einfach nichts vorwärts: Verstopfung. Schnell greifen wir da zu Abführmitteln, die nicht gerade schonend dafür sorgen, dass sich buchstäblich „alle Schleusen öffnen“.

Auch bei Wassereinlagerungen greifen wir oft viel zu schnell zu Entwässerungstabletten, obwohl eine richtige Ernährung ebenso helfen kann. 

Abführende und entwässernde Lebensmittel bei Verstopfung

Ein träger Darm sitzt meist in einem trägen Körper. Wer sich viel bewegt, hat selten Verstopfung – und umgekehrt. Kommt der Darm ins Stocken, hilft oft schon regelmäßige Bewegung, um diesen bei Laune zu halten.

Wer nicht genug trinkt, stellt seinem Darm auch zu wenig Flüssigkeit zur Verfügung, um optimal zu arbeiten – der Stuhl wird hart und fest. Zwei Liter Wasser sind das Minimum bei trägem Darm, bei Verstopfung darf es immer mehr sein!

Man muss dann nicht sofort in die nächste Apotheke, um (meist teure) Hilfe zu bekommen, oft finden sich altbewährte und schonende natürliche Hausmittel schon im Küchenschrank.

Es gibt abführende und entwässernde Lebensmittel, die effektiv Verstopfung vorbeugen und diese sogar beheben können.

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Ballaststoffe

In der heutigen, modernen Ernährung mit vielen industriell gefertigten Mahlzeiten und Lebensmitteln mangelt es an Ballaststoffen.

Ballaststoffe sorgen für ein hohes Stuhlvolumen und ernähren die gesunden Darmbakterien – unser eigentliches Verdauungsorgan. Viele Ballaststoffe stecken in Vollkornprodukten, Obst und Gemüse (möglichst mit Schale) und Hülsenfrüchten wie Erbsen, Bohnen und Linsen.

Dörrpflaumen

Ein altbewährtes und so einfaches Mittel gegen Verstopfung ist immer noch die Dörrpflaume. Dabei ist es egal, ob man sie in Wasser über Nacht eingeweicht oder trocken zu einem großen Glas Wasser isst: die Wirkung ist dieselbe und tritt meist am nächsten Morgen ein.

Flohsamenschalen

Die Schalen des Flohsamens helfen auf doppelte Art und Weise gegen Verstopfung. Mit viel Wasser eingenommen, quellen sie im Verdauungstrakt auf und sorgen für ein hohes Stuhlvolumen.

Außerdem unterstützen Flohsamenschalen die verdauungsfördernden Bakterien im Darm und regulieren so auf sanfte Weise die Verdauung.

Leinsamen

Leinsamen quillt im Verdauungstrakt um ein Vielfaches auf und löst durch den dadurch entstehenden Druck einen Anreiz auf die Darmmuskulatur aus, sich zu bewegen und die Verstopfung zu beenden.

Dazu nehmen Erwachsene 3x täglich einen Esslöffel unzerkleinerten Leinsamen zum Essen ein. Wichtig ist, dazu über den Tag verteilt viel zu trinken, um dem Leinsamen die Flüssigkeit zum Quellen zu geben!

Chia-Samen

Chia-Samen enthalten 4 Mal mehr Ballaststoffe als Leinsamen und sind deshalb auch ein gutes Abführmittel. Außerdem quellen die Samen auf und binden sehr viel Wasser.

Hast du also Chia-Samen gegessen, musst du auch dazu viel trinken, um den Samen Flüssigkeit zum Quellen zu geben!

Abführende und entwässernde Lebensmittel  bei Wassereinlagerungen

Zunächst gilt es, die Ursache zu finden, um nicht nutzlos am Symptom herumzudoktern.

Sind deine Beine und Füße geschwollen, dann liegt das meist daran, dass du lange gestanden hast und die Venenpumpe nicht richtig funktioniert hat. Das ist normal. Versuche, während du stehst, auf und ab zu wippen, um die Venenpumpe in Gang zu halten.

Auch große Hitze führt zu Wassereinlagerungen, da sich die Gefäße weiten und somit mehr Wasser einströmen kann.

Eine weitere Ursache könnte ein gestörter Abfluss der Gewebeflüssigkeit (Lymphe) sein, wenn du etwa zu enge Strümpfe oder Bekleidung trägst. Auch eine Thrombose könnte dahinter stecken und diese ist lebensgefährlich und gehört in die Hände eines Arztes!

Herz-, Leber- und Nierenerkrankungen, sowie Allergien und Schilddrüsenfunktionsstörungen können ebenfalls Wassereinlagerungen begünstigen und sind zum Teil lebensbedrohlich!

Daher kläre unklare Wassereinlagerungen unbedingt beim Arzt ab, bevor du unsere Tipps verfolgst!

Die Ernährung ist der Schlüssel zum Erfolg im Kampf gegen Wassereinlagerungen. Um generell Wassereinlagerungen zu verhindern, solltest du auf alle Lebensmittel verzichten, die Wasseransammlungen im Körper fördern.

Dazu gehört nicht nur Salz, sondern auch Zucker.

So sind folgende Lebensmittel absolut tabu: Fertiggerichte, weil sie viel Salz und Zucker enthalten. Wurst, weil Wurstwaren und marinierte Fleischwaren sehr salzhaltig sind. Räucherfisch oder Räucherfleisch (Schinken etc.), da diese auch viel Salz enthalten.

Süßigkeiten und Süßgetränke, wenn sie mit Zucker gesüßt sind. Frühstücksflocken, auch süße, denn sie enthalten auch zu viel Salz!

Generell gilt: Mindestens 2 Liter pro Tag kalorienfreie Getränke, am besten entwässernde Kräutertees!

Abführende und entwässernde Lebensmittel: Melonen, Gurken, Zucchini, Mango…

Deine Ernährung sollte besonders viel Obst und Gemüse mit Kalium enthalten. Das wären zum Beispiel Gurken, Zucchini, Melonen und auch Mangos.

Kalium brauchst du nicht nur, um deinen körpereigenen Wasserhaushalt zu regulieren, sondern auch für eine richtige Reizübertragung der Muskeln (Muskelkrämpfe treten auch bei Kaliummangel, nicht nur bei Magnesiummangel auf!).

Es ist wichtig für eine optimale Reizleitung des Herzens und kann somit Herzrhythmusstörungen vorbeugen.

Kalium reguliert auch das Zellwachstum, den Blutdruck und das Säure-Basen-Gleichgewicht, beeinflusst die Freisetzung gewisser Hormone (z. B. Insulin) und ist wichtig für die Kohlenhydratverwertung und Eiweißsynthese.

Eine erhöhte Kaliumeinnahme kann also den Blutdruck senken. Beeindruckend, oder?

Kräutertees

Mutter Natur hat in ihrem Kräutergarten für viele Beschwerden etwas für uns vorrätig. Als abführende und entwässernde Lebensmittel zählen auch hervorragende Kräutertees.

Wenn du deinen Tee selber machen möchtest: Brennnesselblätter wirken entwässernd. Zugegeben: Er sieht weder appetitlich aus, noch schmeckt er besonders gut. Aber Medizin muss ja bekanntlich nicht immer schmecken!

Brennnesseltee wirkt entwässernd und hilft, Wassereinlagerungen vorzubeugen. Es gibt in der Apotheke oder im Reformhaus die Blätter in getrockneter Form zu kaufen.

Da die Brennnessel aber fast überall wächst, kann man sie auch selber ernten und über Kopf hängend zu Hause trocknen.

Je stärker der Tee, desto intensiver die Wirkung! Zur Entwässerung werden außerdem Birkenblätter, Löwenzahn, Schachtelhalmkraut und Wacholderbeerenöl angewendet.


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