Beiträge in der privaten Krankenversicherung: Die Gesundheit ist ausschlaggebend

Bei einer privaten Krankenversicherung hängt der Beitrag nicht nur vom Alter und von den gewünschten Leistungen ab. Auch der gesundheitliche Zustand ist maßgeblich.
Beiträge in der privaten Krankenversicherung: Die Gesundheit ist ausschlaggebend

Geschrieben von Redaktionsteam

Letzte Aktualisierung: 28. Dezember 2022

Wer überlegt, in eine private Krankenversicherung (PKV) zu wechseln, beschäftigt sich mit Sicherheit mit der Höhe der Beiträge. Diese bemessen sich sehr individuell, was die Entscheidung von der persönlichen Situation abhängig macht. Was viele nicht wissen oder unterschätzen: Die Gesundheit spielt hierbei eine zentrale Rolle.

Welche Faktoren beeinflussen die Höhe des Beitrags zur privaten Krankenversicherung?

Der Beitrag zur privaten Krankenversicherung wird immer individuell kalkuliert. Dabei spielen mehrere Aspekte eine Rolle. Somit lässt sich erst nach einer genauen Prüfung aller Gesichtspunkte die Höhe des Beitrags kalkulieren. Die folgenden Faktoren beeinflussen den Beitrag zur privaten Krankenversicherung:

  • Alter
  • Gesundheitszustand
  • gewünschte Leistungen beziehungsweise gewählter Tarif

Somit hat jeder Versicherte Optionen, um die Höhe des Versicherungsbeitrags zu beeinflussen. Es gibt die Möglichkeit, einen Tarif zu wählen, der zu den eigenen Vorstellungen passt.

Die PKV kann unter anderem folgende Leistungen umfassen:

  • Chefarztbehandlung bei einem Krankenhausaufenthalt
  • Einzelzimmer im Krankenhaus
  • Krankentagegeld (damit kann das Einkommen bei längerer Krankheit gesichert werden) und/oder Pflegetagegeld
  • Krankenhaustagegeld (finanzielle Entschädigung für jeden stationären Tag im Krankenhaus)
  • Zusatzversicherung für Heilpraktiker, Massagen, Naturheilverfahren
  • Zusatzversicherung für Hilfsmittel wie Brillen
  • Zahnarztzusatzversicherung (beispielsweise für eine höhere Absicherung bei Zahnersatz)
  • Erstattung von alternativen Arzneimitteln

Jeder kann den Umfang selbst bestimmen, um die Ausgaben an sein persönliches Budget anzupassen. Ein umfassender Versicherungsschutz, der über die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung hinausgeht, lohnt sich bei einer Krankheit jedoch auf jeden Fall. Bei der Entscheidung über die Leistungen empfiehlt es sich, langfristig zu denken.

Der Versicherer kann die festgeschriebenen Leistungen im Nachhinein nicht ausschließen. Die versicherte Person kann jedoch nach Wunsch zu einem anderen Tarif wechseln, wobei eine neue Gesundheitsprüfung notwendig sein kann. So kann beispielsweise ein günstiger Basistarif später ausgebaut werden.

Nicht vergessen: Es ist wichtig, die Selbstbeteligung zu berücksichtigen, um unschöne Überraschungen und zusätzliche Kosten zu vermeiden.

Zum anderen gibt es aber auch die Option, am eigenen Gesundheitszustand zu arbeiten, um den Beitrag zu senken.

Beiträge in der privaten Krankenversicherung: Die Gesundheit ist ausschlaggebend

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Risikozuschlag in der privaten Krankenversicherung

Der Gesundheitszustand beeinflusst die Beitragshöhe in der privaten Krankenversicherung. Dies spiegelt sich bei der PKV im sogenannten Risikozuschlag wider. Den Risikozuschlag bemisst die Krankenkasse vor der Aufnahme in die Versicherung. Die Bewertung basiert vor allem auf einem Fragebogen für die Gesundheitsprüfung, der eine Reihe von Punkten bezüglich der Gesundheit abarbeitet.

Zu diesen gehören zum Beispiel Vorerkrankungen. Hier spielen sowohl chronische Krankheiten als auch Behinderungen eine Rolle. Aber auch persönliche Verhaltensweisen sowie der Body-Mass-Index beeinflussen den Risikozuschlag. Einige private Krankenkassen lehnen sogar die Aufnahme extrem übergewichtiger Personen komplett ab.

Aus allen diesen Faktoren und der Schwere ergibt sich dann ein individueller Risikozuschlag, der den Beitrag zur privaten Krankenversicherung erhöht.

Wichtig ist, alle Vorerkrankungen anzugeben und die Fragen korrekt zu beantworten. Wer bei der Gesundheitsprüfung falsche Angaben macht oder Krankheiten verharmlost beziehungsweise verschweigt, um einen Risikozuschlag zu vermeiden, verliert seinen Versicherungsschutz, falls es ans Tageslicht kommt. Nicht vergessen, dass der Versicherer bei den Ärzten nachfragen darf.

Beiträge in der privaten Krankenversicherung: Die Gesundheit ist ausschlaggebend

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Mit welchen Maßnahmen lässt sich der Risikozuschlag reduzieren?

Wer sich mit einem hohen Risikozuschlag konfrontiert sieht, was den Wechsel in eine private Krankenversicherung unrentabel macht, hat verschiedene Optionen, dem entgegenzuwirken. Viele Maßnahmen hängen direkt mit der eigenen Gesundheit zusammen und lassen sich mit etwas Disziplin und Willen korrigieren.

Dazu zählt zum Beispiel, mit dem Rauchen aufzuhören. Rauchen ist einer der Faktoren, der für einen Risikozuschlag sorgt. Ein weiterer Faktor ist Übergewicht. Wer also seinen Lebensstil ändert und das Gewicht reduziert, vermeidet oder senkt ebenfalls den Risikozuschlag. Das Ziel lässt sich hier ganz einfach anhand des Body-Mass-Index herausfinden, denn die Krankenkassen kommunizieren transparent, welche Grenzen hier gelten. So gibt es bei vielen Krankenkassen ab einem BMI von 28 bis 30 einen Risikozuschlag.

Zu einem späteren Zeitpunkt den Risikozuschlag reduzieren

Eine Möglichkeit, einen vorhandenen Risikozuschlag zu senken, ist der Wechsel in einen günstigeren Tarif. Zum einen sinken die Beiträge so automatisch, da sich das Leistungspaket reduziert. Zum anderen fällt im Basistarif der privaten Krankenkassen kein Risikozuschlag an. Somit kann der Basistarif bei bestimmten Personen mit sehr hohem Risikozuschlag deutlich günstiger sein.

Eine weitere gute Nachricht ist, dass Personen mit einem Risikozuschlag diesen auch korrigieren lassen können. Wer seine Gesundheit verbessert, zum Beispiel durch Gewichtsreduktion oder durch Aufgabe des Rauchens, kann von der privaten Krankenkasse fordern, dass der Risikozuschlag gesenkt oder ganz entfernt wird.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.