Augenkrankheit Keratokonus

Die Augenkrankheit Keratokonus führt dazu, dass das Sehvermögen abnimmt. Die Betroffenen sehen verschwommen und verzerrt. Außerdem steht die Krankheit oft im Zusammenhang mit unterschiedlichen Graden von Kurzsichtigkeit sowie Astigmatismus.
Augenkrankheit Keratokonus
Leonardo Biolatto

Geschrieben und geprüft von dem Facharzt Leonardo Biolatto.

Letzte Aktualisierung: 27. Mai 2022

Keratokonus ist eine Augenkrankheit, die insbesondere die Hornhaut betrifft. Bei der Hornhaut handelt es sich um den durchsichtigen, gewölbten vorderen Teil der äußeren Augenhaut. Diese liegt vor der Pupille und leistet einen großen Teil der Lichtbrechung, was wiederum für das scharfe Sehen wichtig ist.

Bei Keratokonus handelt es sich um eine fortschreitende Krankheit. Diese verändert die Form der Hornhaut, und zwar in der Weise, dass deren eher kuppelförmige in eine kegelförmige Form übergeht. Darüber hinaus kommt es zugleich auch zu einer Ausdünnung der Hornhaut. All dies führt dazu, dass die Lichtbrechung nicht mehr richtig funktioniert und damit die Sicht verschwommen wird.

Diese Augenkrankheit gilt als eher selten und weist eine niedrige Inzidenz auf. So schätzt man, dass es jedes Jahr nur etwa 2 neue Fälle pro 100.000 Einwohner gibt. Darüber hinaus beeinflussen viele Faktoren die Entwicklung des Keratokonus.

In der Regel sind vor allem Jugendliche oder junge Erwachsene von dieser Erkrankung betroffen. Sie beeinträchtigt die Lebensqualität der Patienten erheblich. Denn das Sehvermögen verändert sich stark und wird zunehmend beeinträchtigt. Deshalb erklären wir dir in diesem Artikel alles, was du über die Augenkrankheit Keratokonus wissen musst.

Was genau ist Keratokonus?

Auge mit Sehtesttafel

Wie oben schon kurz dargelegt, ist die normale Hornhaut kuppelförmig gewölbt. Diese Form ermöglicht es den Lichtstrahlen, im richtigen Winkel auf die Netzhaut zu treffen. Nur so kann überhaupt der korrekte Sehvorgang stattfinden.

Bei der Augenkrankheit Keratokonus passiert nun Folgendes: Die Hornhaut verändert sich nach und nach. Dabei verliert sie ihre ursprüngliche Kuppelform und nimmt ein kegelförmiges Aussehen an. Diese Erkrankung ist nicht entzündlich und sie kann in nur einem oder in beiden Augen auftreten. Die meisten Betroffenen sind junge Erwachsene.

Diese Veränderungen in der Form der Hornhaut sind die Ursache dafür, dass die Lichtstrahlen nicht mehr in einem Brennpunkt vereinigt werden können. Daher ist auch grundsätzlich keine scharfe Abbildung möglich. Also wird das Sehvermögen verändert und die Sicht verzerrt. Außerdem kommt es sowohl zu Kurzsichtigkeit als auch zu unregelmäßigem Astigmatismus:

  • Als Kurzsichtigkeit bezeichnet man eine bestimmte Form von optischer Fehlsichtigkeit des Auges. Dabei ist es schwierig, weiter entfernte Objekte klar zu sehen.
  • Astigmatismus nennt man auch Stab­sichtigkeit oder Hornhaut­verkrümmung. In der augenheilkundlichen Optik benennt man damit einen besonderen Brechungs­fehler des Auges. Dadurch werden Objekte, sowohl in der Nähe als auch in der Ferne, als verschwommen oder verzerrt wahrgenommen.

Welche anderen Symptome treten bei Keratokonus auf?

Viele Betroffene leiden zugleich auch unter einer übertriebenen Lichtempfindlichkeit. Ebenso ist es typisch, dass sie häufige Brillenkorrekturen benötigen. Dabei variieren die Symptome oft im Laufe der Zeit.

Weitere typische Symptome sind die Rötung der Augen und auch ein starkes Unbehagen beim Tragen von Kontaktlinsen. Normalerweise dauert es relativ lange, bis die Krankheit fortschreitet. Daher ist das letztgenannte Symptom eher unwahrscheinlicher.

Jedoch gibt es auch Fälle, in denen es zu Komplikationen des Keratokonus kommt. Dann erleiden die Betroffenen eine ganz plötzlich auftretende Verschlechterung. Dabei beginnt ein Prozess, bei dem es zu narbigen Veränderungen der Hornhaut kommt. Wenn dies geschieht, wird die Hornhaut trüber und das Sehvermögen nimmt nochmals ab.

Nahaufnahme von einem Auge mit Keratokonus

Was sind die Ursachen für diese Krankheit?

Leider muss man sagen, dass bisher nicht viel über die Ursachen des Keratokonus bekannt ist. Doch die Wissenschaftler glauben, dass unterschiedliche Faktoren bei der Entstehung von Bedeutung sind.

Zunächst einmal scheint die Genetik eine wichtige Rolle zu spielen. Denn viele der Betroffenen haben eine familiäre Vorgeschichte dieser Augenkrankheit. Außerdem kann man auch sagen, dass Keratokonus im Zusammenhang mit Syndromen wie dem Down-Syndrom oder dem Ehlers-Danlos-Syndrom zu stehen scheint.

Darüber hinaus können wohl auch andere Faktoren eine Rolle spielen. So zum Beispiel kleinere Verletzungen am Auge. Oder anhaltendes und übermäßiges Reiben am Auge. Auch kann eine sonstige Reizung des Augen damit zusammenhängen, oder sogar der Umstand, dass die Person übermäßig lange der Sonneneinstrahlung ausgesetzt war.

Wie wird der Keratokonus diagnostiziert und behandelt?

Die Diagnose eines Keratokonus ist relativ einfach. Eine vollständige Augenuntersuchung durch einen Augenarzt ist in der Regel ausreichend. Darüber hinaus können weitere Tests angestellt werden. Denn damit ist es möglich, die Erkrankung und den aktuellen Zustand noch genauer zu untersuchen.

Bei diesen Untersuchungen verwendet man beispielsweise so genannte Spaltlampen bzw. Hornhautmikroskope. Oder man führt eine Hornhauttopographie oder eine Keratometrie durch. Die Keratometrie ist ein Test, mit dem man die Krümmung der Hornhaut messen kann.

Die Behandlung des Keratokonus ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Der Augenarzt muss entscheiden, welcher Therapieansatz für den jeweiligen Patienten am besten geeignet ist. So können viele leichtere Fälle relativ einfach mit dem Einsatz von Kontaktlinsen behandelt werden. Hingegen können andere komplexere Fälle bis hin zu einer Hornhauttransplantation erfordern.

Fazit

Der Keratokonus ist eine fortschreitende Augenkrankheit. Sie greift die Hornhaut an und verhindert, dass diese die Lichtstrahlen richtig fokussiert. Dadurch wird die Sicht verschwommen. In der Regel sind davon junge Menschen betroffen. In jedem Fall solltest du für eine vollständige Untersuchung deiner Sehkraft zum Arzt gehen.


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