Alprazolam: Verwendung und Wirkung

Die häufigsten Nebenwirkungen einer Behandlung mit Alprazolam stehen im Zusammenhang mit den pharmakologischen Wirkungen des Medikaments. Dazu zählt beispielsweise eine Störung des Zentralnervensystems.
Alprazolam: Verwendung und Wirkung
María Vijande

Geprüft und freigegeben von der Pharmazeutin María Vijande.

Geschrieben von María Vijande

Letzte Aktualisierung: 04. August 2022

Alprazolam ist ein angstlösendes Medikament, das zur Familie der Benzodiazepine gehört. Ärzte verschreiben dieses Medikament oft bei der Behandlung von Angstzuständen und Panikattacken.

Obwohl Benzodiazepine auch sedierende Eigenschaften haben, empfehlen Ärzte oft andere Medikamente, die weniger wahrscheinlich zur Abhängigkeit führen. Alprazolam ist jedoch eines der Benzodiazepine mit dem geringsten Suchtpotenzial.

Bevor wir uns mit den Eigenschaften des Medikaments beschäftigen und seine Wirkung im Körper kennenlernen, ist es zunächst wichtig, die Symptomatik zu kennen, bei der es zum Einsatz kommt: Angstzustände.

Was sind Angstzustände?

Alprazolam

Angst kann eine normale Emotion oder aber eine psychiatrische Störung sein. Ob es sich um die eine oder andere Form handelt, hängt von ihrer Intensität und den Auswirkungen ab, die sie auf den Patienten hat.

Im Normalfall ist sie ein natürlicher Teil unseres Verstands, der als Abwehrmechanismus fungiert und es uns ermöglicht, mit stressigen Situationen umzugehen.

Dennoch gibt es einige Grenzen, durch die sich die Angst als normale Emotion von einer Krankheit unterscheidet. Sie wird dann ungesund, wenn der Verstand sich nicht mehr an die stressige Situation anpassen kann oder die Anpassung behindert wird.

Patienten beschreiben ihre Angst als ein Gefühl der Bedrohung, eine beunruhigende Vorstellung der Zukunft und eine Störung des psychosomatischen Gleichgewichts ohne reale Gefahr. Menschen mit Angstzuständen leiden oft unter:

  • Abgeschlagenheit
  • Schlaflosigkeit
  • Schwitzen
  • Herzklopfen

Außerdem wird Alprazolam auch zur Behandlung von Patienten eingesetzt, die sowohl unter Angstzuständen als auch unter Depressionen leiden.

So können Angstzustände beim Aufwachen gelindert werden.

Wie es wirkt: Was macht das Medikament im Körper?

Alprazolam

Benzodiazepine wirken auf das zentrale Nervensystem (ZNS) und können dort alle Arten von Wirkungen erzeugen. Zu ihren Effekten gehören Sedierung und Hypnose, sie tragen aber auch zur Entspannung der Skelettmuskulatur bei und haben eine krampflösende Wirkung.

Neuere Erkenntnisse weisen darauf hin, dass Benzodiazepine ihre Wirkung der Fähigkeit verdanken, Gamma-Aminobuttersäure an den GABA-Rezeptor-Komplex zu binden. GABA ist ein hemmender Neurotransmitter, der seine Wirkung auf die spezifischen Rezeptor-Subtypen namens GABA-A und GABA-B ausübt.

Doch was ist ein Neurotransmitter? Bei GABA handelt es sich, wie auch bei anderen Substanzen wie Serotonin oder Adrenalin, um eine chemische Substanz, die im Körper synthetisiert wird und für die Übertragung von Signalen von einem Neuron zum nächsten verantwortlich ist.

Die unterschiedlichen Neurotransmitter leiten die eine oder andere Art von Signal weiter und lösen damit ein anderes Zusammenspiel aus. Wenn der Neurotransmitter GABA ausgeschüttet wird, sendet er Signale zur Hemmung oder Reduzierung der neuronalen Aktivität.

GABA spielt eine wichtige Rolle beim Verhalten, der Kognition und bei der Reaktion des Körpers auf Stress. Daher bringen Experten einen niedrigen Spiegel dieses Neurotransmitters unter anderem mit Angststörungen in Verbindung. Aus diesem Grund sind Benzodiazepine bei dieser Problematik wirksam.

Pharmakokinetik: Was passiert mit Alprazolam im Körper?

Die Pharmakokinetik bezeichnet die Gesamtheit der verschiedenen Prozesse und Veränderungen, die das Medikament im Körper durchläuft. Sie umfasst die folgenden Prozesse: Absorption, Verteilung, Metabolismus und Ausscheidung.

Alprazolam wird oral verabreicht und schnell vom Körper aufgenommen. Die höchste Konzentration im Blut wird innerhalb von ein bis zwei Stunden nach der Verabreichung erreicht.

Der Körper metabolisiert dieses Medikament. Mit anderen Worten durchläuft es eine Reihe von chemischen Reaktionen, vor allem in der Leber, damit es löslicher wird besser und ausgeschieden werden kann. Daher sollten Patienten mit Leberproblemen bei der Einnahme sehr vorsichtig sein.

Sobald es metabolisiert wurde, werden sowohl das unveränderte Medikament als auch die aus dem Prozess resultierenden Substanzen, Metaboliten genannt, hauptsächlich über den Urin ausgeschieden.

Nebenwirkungen von Alprazolam

Alprazolam

Die häufigsten Nebenwirkungen bei der Behandlung mit Benzodiazepinen stehen im Zusammenhang mit ihren pharmakologischen Wirkungen. Mit anderen Worten, mit ihrer Wirkung auf das zentrale Nervensystem.

Wenn bei einem Patienten unerwünschte Wirkungen auftreten, entwickeln sich diese meist zu Beginn der Behandlung. Sie verschwinden jedoch in der Regel, wenn die Behandlung fortgesetzt wird oder wenn die verabreichte Dosis durch den Patienten oder den Arzt verringert wird.

Die meisten Patienten leiden allerdings unter Angstzuständen und gegebenenfalls auch Depressionen sowie unter deren Auswirkungen, da Alprazolam eine gängige Behandlungsmethode für diese Probleme ist. In diesen Fällen sind einige der häufigsten Nebenwirkungen die folgenden:

  • Schwindel
  • Schläfrigkeit
  • Unwohlsein

Diese Symptome treten jedoch nur in 1 % der Fälle auf. Es gibt andere, noch seltenere Wirkungen, wie z.B.:

  • Depressionen
  • Verschwommenes Sehen
  • Kopfschmerzen
  • Schlafprobleme

Nimm dieses Medikament nicht ohne ärztliche Aufsicht ein

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Alprazolam ein Anxiolytikum zur Behandlung von Angstzuständen ist. Du solltest es jedoch nicht ohne ärztliche Aufsicht einnehmen, da ein Missbrauch des Medikaments deiner Gesundheit schaden kann. Eine Überdosis kann sogar zum Tod führen.


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