Ursachen für nächtlichen Harndrang

Ursachen für nächtlichen Harndrang
Valeria Sabater

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Valeria Sabater.

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Nächtlicher Harndrang (Nykturie) kann zu einem Problem werden, wenn du deshalb mehr als 2 Mal in der Nacht aufstehen musst. Wer nächtlichen Harndrang hat, der unterbricht den Schlafzyklus und am nächsten Tag stehst du dann müde auf, was langfristig die Lebensqualität negativ beeinträchtigt.

Meist sind ältere Menschen von nächtlichem Harndrang betroffen, doch dieses Leiden kann auch bei jüngeren Menschen aufgrund verschiedener Erkrankungen auftreten.

Heute möchten wir die Ursachen dieser häufig auftretenden nächtlichen Störung betrachten. Bei Zweifeln oder Fragen solltest du jedoch auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen.

Ursachen für nächtlichen Harndrang

nächtlichen-Harndrang

Der nächtliche Harndrang ist recht unangenehm, denn dadurch wird der Schlaf oft mehrmals in der Nacht gestört. Insbesondere bei Männern zwischen 55 und 70 Jahren tritt dieses Leiden sehr häufig auf. 

Dies ist meist auf eine Prostatavergrößerung zurückzuführen. Der Name weist schon darauf hin, worum es sich handelt, wobei die Harnröhre teilweise verstopft und die Blase niemals vollkommen entleert wird.

Bei Frauen wird dieses Leiden durch andere Erkrankungen ausgelöst, die nicht unbedingt ernsthaft sein müssen. Trotzdem ist es wichtig, die Symptome zu beachten und entsprechende Maßnahmen zu treffen, denn wenn du öfters in der Nacht auf die Toilette musst, ist das nicht normal.

Mögliche Gründe für den nächtlichen Harndrang sind:

Schlaflosigkeit durch nächtlichen Harndrang

Bei Schlaflosigkeit ist es normal häufiger auf die Toilette zu gehen. Dies ist kein Anzeichen für eine Erkrankung, sondern steht meist mit Einschlafbeschwerden im Zusammenhang.

Überaktive Blase

Dieses Leiden tritt sehr oft bei Frauen in höherem Alter auf und kann mit Erkrankungen wie Zystitis, Diabetes Typ II oder einer überaktiven Blase nach einem Hirnschlag im Zusammenhang stehen. Meist sind davon ältere Menschen betroffen.

Zystitis

Unter Zystitis leiden meist jüngere Personen, vor allem Frauen. Dabei kommt es ebenfalls vermehrt zu Harndrang. Beim Wasserlassen kommt es zu Schmerzen und es kann vorkommen, dass die Blase nicht vollkommen entleert werden kann.

Um Zystitis zu behandeln, sollten zuerst die Ursachen gesucht werden, es kann sich beispielsweise um eine einfache bakterielle Infektion oder aber auch um ein Nierenproblem handeln. Eine ärztliche Diagnose kann Klarheit verschaffen.

Bestimmte Arzneimittel

Viele Medikamente können die Harnfunktionen stimulieren oder eine Anschwellung der Blase bzw. eine Nierenerkrankung zur Folge haben.

Wenn du Arzneimittel nimmst, solltest du mögliche Nebenwirkungen oder Symptome beachten. Im Zweifelsfalle solltest du auf jeden Fall Rücksprache mit deinem Arzt halten.

Diabetes

Ein erhöhter Blutzuckerspiegel kann ebenfalls die Ursache für erhöhten Harndrang, Dehydratation, vermehrte Schweißproduktion und nächtliches Harnlassen sein. Ignoriere diese Symptome niemals, vor allem, wenn du 3-6 Mal in der Nacht aufstehen musst.

Nach einer übermäßigen Flüssigkeitseinnahme während des Tages

Dies ist nicht weiter besorgniserregend und kann natürlich vorkommen. An Tagen, an denen du besonders viel trinkst, ist logischerweise auch der Harndrang größer, was sich manchmal auch in der Nacht bemerkbar macht.

Worauf muss man achten?

Frauengesundheit

Folgende Anzeichen solltest du beachten, um bei einem Arztbesuch darauf hinzuweisen und festzustellen, ob es sich um ein ernstes Problem handelt:

  • Seit wann leidest du an Nykturie? Tritt der Harndrang jede Nacht oder nur vereinzelt auf?
  • Wie oft musst du nachts aufstehen?
  • Wieviel Flüssigkeit nimmst du abends ein?
  • Schwellen deine Füsse und Knöchel häufig an? Hast du oft Durst? Hast du tagsüber Schwindelgefühle? (Dies können Symptome von Diabetes oder Nierenproblemen sein.)
  • Nimmst du Arzneimittel ein?
  • Haben deine Eltern auch an diesem Problem gelitten? Leiden deine Geschwister daran?
  • Hast du auch andere Symptome bemerkt? Beispielsweise Rückenschmerzen oder Bauchschmerzen.
  • Wird dein Schlaf beeinträchtigt? Stehst du morgens müde auf?

Wenn du dir über diese Fragen klar bist, wird es deinem Arzt einfacher fallen, eine Diagnose zu stellen.


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