Horner-Syndrom: Was ist das?
Das Horner-Syndrom ist ein sehr seltener Symptomenkomplex, der auch als okulopupilläres Syndrom bekannt ist, da der Augen- und Gesichtsnerv davon betroffen sind. Symptome sind eine Pupillenverengung, das Herabhängen des Oberlids und Retraktion des Augapfels. Auch die Schweißbildung kann einseitig beeinträchtigt sein.
Das Horner-Syndrom entsteht immer in Folge einer anderen Krankheit, meist handelt es sich um folgende:
- Hirnschlag
- Verletzung oder Tumor im Rückenmark
- Gehirntumor
Nicht immer kann die zugrunde liegende Ursache festgestellt werden. In diesem Fall ist auch die Behandlung sehr schwierig, denn um das Problem zu lösen, muss die ursächliche Krankheit behandelt werden.
Das Horner-Syndrom kann in jedem Alter auftreten, doch es handelt sich, wie bereits erwähnt, um eine sehr seltene Störung.
Wissenswertes über das Horner-Syndrom
Wie kommt es dazu?
Um das Horner-Syndrom zu verstehen, muss man wissen, wie bestimmte Nervenfasern funktionieren, die zum Beispiel mit dem Schwitzen, den Pupillen und verschiedenen Muskeln im Augenbereich zusammenhängen.
Die parasympathischen Fasern nehmen ihren Ursprung im Hypothalamus und reichen bis ins Gesicht und zu den Augen. Die bereits erwähnten typischen Symptome lassen sich durch Ausfälle entlang des anatomischen Verlaufs der sympathischen Innervation erklären.
Der Verlauf der parasympathischen Fasern ist relativ komplex. Vom Gehirn führen sie bis ins Rückenmark und dann vom Thorax bis zur Halsschlagader. Innerhalb des Schädels reichen sie dann bis in den inneren Bereich des Auges.
Zu Schädigungen dieser Fasern kann es aus verschiedenen Gründen kommen:
- Schädigung der Halsschlagader, eines der Hauptblutgefäße, das bis ins Gehirn reicht
- Schädigung des Plexus brachialis (Nervengeflecht des peripheren Nervensystems, aus dem die Nerven für Arm, Schulter und Brust hervorgehen)
- Migräneanfälle
- Tumor, Hirnschlag oder ähnliche Schädigungen im Gehirn oder Gehirnstamm
- Tumor im oberen Teil der Lunge
- Sympathektomie, das heißt die operative Nervenblockade einzelner Ganglien des Sympathikus (die Nerven werden durchtrennt, um spezifische Schmerzen zu lindern)
In manchen Fällen entwickelt sich das Horner-Syndrom bei der Geburt. Das Syndrom kann dann mit der fehlenden Pigmentierung der Iris einhergehen. Davon sind jedoch nur sehr wenige Babys betroffen. Schätzungsweise leidet 1 Kind von 6000 an diesem Syndrom.
Je nach Lokalisierung und Art der Verletzung kann man das Horner-Syndrom in vier verschiedene Unterarten einteilen: zentral, präganglionär, postganglionär oder angeboren.
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Horner-Syndrom: Symptome
Wichtig zu wissen ist, dass das Horner-Syndrom immer nur eine Gesichtshälfte betrifft. Die häufigsten Symptome und Anzeichen, die eine Diagnose ermöglichen, sind:
- Herabhängen des Oberlids (Ptosis)
- Höherstand des Unterlids
- Persistente Pupillenverengung (Miosis)
- Unterschied in den Pupillenweiten (Anisokorie)
- Geringe oder verspätete Erweiterung der Pupille bei Licht
- Mangelnde oder fehlende Schweißbildung in der betroffenen Gesichtshälfte (Anhidrose)
Es ist nicht immer einfach, diese Symptome zu erkennen. Das Ausmaß kann sehr gering sein, was die Diagnose des Syndroms erschwert.
Symptome bei Kindern
Bei Kindern können verschiedene sehr konkrete Symptome beobachtet werden. Das betroffene Auge ist heller, insbesondere bei Kindern unter einem Jahr.
Außerdem rötet sich die betroffene Gesichtshälfte des Kindes nicht, wie dies normalerweise nach physischer Anstrengung, emotionalen Reaktionen oder bei Hitze der Fall ist.
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Diagnose und Behandlung
Die Diagnose dieses Syndroms erfolgt anhand der erkennbaren Symptome wie Pupillenverengung, hängendes Augenlid usw., die dann genauer untersucht werden.
Die Behandlung hängt, wie bereits erwähnt, von den Ursachen der Störung ab. Es gibt keine spezifische Therapie für das Horner-Syndrom selbst. Wichtig ist, die zugrundeliegende Krankheit zu therapieren, die dazu geführt hat.
Das Herabhängen des Augenlids ist nur sehr schwach und dies ist in der Regel das größte Hindernis für Betroffene im Alltag.
Normalerweise kommt es nicht zu Komplikationen. Allerdings kann die ursächliche Krankheit oder deren Behandlung Komplikationen auslösen.
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