Hirnaneurysma: Bodybuilder Jo Lindner stirbt mit 30 Jahren

Der Tod des jungen deutschen Bodybuilders hat viele schockiert. Erfahre in diesem Artikel die wichtigsten Fakten über Hirnaneurysmen.
Hirnaneurysma: Bodybuilder Jo Lindner stirbt mit 30 Jahren
Leonardo Biolatto

Geprüft und freigegeben von dem Facharzt Leonardo Biolatto.

Geschrieben von Jonatan Menguez

Letzte Aktualisierung: 05. Juli 2023

Jo Lindner, der in den sozialen Medien für seine Fitness und Ernährungstipps als Joesthetics bekannt war, ist überraschend im Alter von 30 Jahren an einem Hirnaneurysma gestorben, wie seine Freundin Nicha in einem Instagram-Post bestätigte.

Die Symptome dieser krankhaften Gefäßerweiterung einer Schlagader sind erst ab einer gewissen Größe bemerkbar, die frühzeitige Erkennung ist jedoch entscheidend, da es sich um eine potenziell tödliche Krankheit handelt.

Bodybuilder Joe Lindner stirbt an einem Hirnaneurysma

Am 1. Juli gab die Freundin von Joe Lindner den Tod des jungen Mannes bekannt:

“Ich war bei ihm im Zimmer. Er legte mir eine Kette um den Hals, die er für mich gemacht hatte. Dan legten wir uns hin und kuschelten. Wir warteten darauf, uns mit Noel im Fitnessstudio zu treffen. Er lag in meinen Armen. Dann passierte es so schnell.”

Der 30-jährige deutsche Bodybuilder lebte seit Anfang 20 in Thailand. Trotz seiner körperlichen Fitness und seines intensiven Trainings nahm er nicht regelmäßig an großen Bodybuilding-Wettbewerben wie Mister Olympia teil. Stattdessen war er in sozialen Medien als Traingings- und Ernährungsberater unter dem Namen Joesthetics sehr aktiv.

Er hatte auf Instagram mehr als 8 Millionen Follower und auf YouTube fast eine Million Abonnenten. Nicha berichtete, dass der junge Mann drei Tage vor seinem Tod einen Schmerz im Nacken gespürt hatte. Doch erst als es bereits zu spät war, wurde sie sich darüber bewusst.

Was ist ein Hirnaneurysma?

Ein Hirnaneurysma ist eine krankhafte Gefäßerweiterung im Gehirn, die sehr klein und unproblematisch sein kann. Wenn jedoch ein Aneurysma platzt, ist dies lebensbedrohlich. Das Hauptsymptom sind plötzliche, intensive Kopfschmerzen.

Manche Aneurysmen verursachen keine Symptome und werden nur bei Untersuchungen aus anderen Gründen entdeckt. Die Risikofaktoren sind vielfältig, wobei nicht alle kontrolliert werden können. So spielen unter anderem Erbfaktoren eine Rolle. Doch es gibt auch Gewohnheiten, welche die Gefahr für ein Hirnaneurysma erhöhen können.

Es handelt sich um eine Krankheit, die häufiger vorkommt, als wir uns denken könnten, deshalb ist es besonders wichtig, die Auslöser und Symptome zu kennen. Aus einer Studie der Brain Aneurysm Foundation geht hervor, dass 1 von 50 Menschen ein Aneurysma im Gehirn hat, aber nur ein kleiner Prozentsatz Symptome verzeichnet. Die Forscher dieser Studie gehen davon aus, dass in den USA rund 3 bis 6 Millionen Menschen ein Hirnaneurysma haben.

Welche Arten gibt es?

Ein Hirnaneurysma ist eine Ausbuchtung einer Arterie im oder nahe am Gehirn. Wenn sich eine Arterienwand erweitert und sich nach außen wölbt, besteht die Gefahr, dass dieses Aneurysma reißt und eine lebensbedrohliche Hirnblutung verursacht.

Die morphologische Klassifizierung differenziert drei verschiedene Arten von Aneurysmen:

  • Sakkuläres Aneurysma: Es handelt sich um die häufigste Art, bei der eine Ausbuchtung an einer Arterie entsteht.
  • Fusiformes Aneurysma: In diesem Fall handelt es sich um ein lokal geweitetes Gefäß, wobei der Durchmesser in der Mitte größer und zu beiden Seiten kleiner ist.
  • Dissezierendes Aneurysma: Diese Gefäßerweiterung resultiert aus einer Aufsplitterung der Wandschichten, deshalb gelangt Blut zwischen die innere und äußere Gefäßwand.

Risikofaktoren

Zur Risikogruppe Personen über 60 und Menschen mit chronischem Bluthochdruck. Des Weiteren spielen übermäßiger Alkoholkonsum, Amphetamin- und Kokainkonsum sowie Rauchen eine Rolle. Zusätzlich können gesundheitliche Probleme, welche die Durchblutung beeinträchtigen, die Wahrscheinlichkeit für ein Hirnaneurysma erhöhen. Dazu gehören unter anderem Dazu gehören zerebrale arteriovenöse Fehlbildungen und Verengungen der Aorta.

Außerdem ist die Familiengeschichte (insbesondere ersten Grades) wichtig: Die Lebensgefährtin von Jo Lindner erklärte, dass seine Tante vor vier Jahren an einem ähnlichen Problem starb.

Weitere Details über die Ursachen sind bei diesem Bodybuilder nicht bekannt. Allerdings hatte er eine Operation wegen Gynäkomastie (gutartige Vergrößerung der Brustdrüsen bei Männern) hinter sich. Eine Studie deutet darauf hin, dass sich diese Anomalie negativ auf die Psycho auswirken kann.

Symptome

Die Symptome eines zerebralen Aneurysmas sind unterschiedlich und können einfach mit anderen Krankheiten verwechselt oder auch unbemerkt bleiben. Deshalb ist eine frühzeitige Diagnose oft schwierig.

Wenn die Ausbuchtungen sehr klein sind (weniger als 3 mm), ist es unwahrscheinlich, dass sie Symptome auslösen oder reißen. Bei größeren Aneurysmen ist der Druck auf das Hirngewebe und die Nerven höher, deshalb können folgende Beschwerden auftreten:

  • Schmerzen im oberen und hinteren Bereich des Auges
  • Vergrößerung der Pupille
  • Doppeltsehen

Kommt es zu einer Ruptur des Aneurysmas, sind die Kopfschmerzen intensiv und kontinuierlich. Sie treten plötzlich auf. In diesem Fall ist eine sofortige notärztliche Behandlung grundlegend. Zusätzlich zu den Kopfschmerzen können folgende Symptome auftreten:

Behandlung

Ein Aneurysma kann prophylaktisch behandelt werden, wobei das individuelle Risiko und das Operationsrisiko berücksichtigt werden müssen. Die Größe und Lage der krankhaften Gefäßausstülpung spielen dabei eine wichtige Rolle. Wenn das Aneurysma klein ist, sind in der Regel regelmäßige Kontrolluntersuchungen ausreichend.

Platzt das Aneurysma, entsteht eine lebensbedrohliche Situation. Die Überlebenschancen liegen bei ungefähr 50 %. Eine Behandlung ist unbedingt erforderlich. Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten: ein neurochirurgischer Eingriff mit Clipping-Verfahren oder eine neuroradiologische Behandlung mit Coiling-Verfahren. Bei Aneurysmen mit breiter Ansatzstelle kann zusätzlich ein Stent notwendig sein.

Die Ärztin oder der Arzt entscheidet, welche Methode im Einzelfall am besten ist.

Präventive Maßnahmen

Man kann ein Hirnaneurysma nicht verhindern, es gibt allerdings einige Gewohnheiten, die das Risiko reduzieren können. Dazu zählt unter anderem der Verzicht auf Tabak, Alkohol und andere Drogen. Für Menschen mit Bluthochdruck ist außerdem eine angemessene Behandlung wichtig.


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