Abfluss frei machen: ganz ohne Chemie!

Wusstest du, dass Cola und Mentos nicht nur lecker schmecken, sondern dir auch im Haushalt unter die Arme greifen können? Zusammen sind sie eine wunderbare Mischung um deinen Abfluss wieder frei zu bekommen.
Abfluss frei machen: ganz ohne Chemie!

Geschrieben von Silke Neumann

Letzte Aktualisierung: 17. Februar 2022

Abfluss frei machen: Wenn das Wasser im Waschbecken, der Spüle oder der Badewanne nicht mehr abläuft, musst du nicht sofort den Klempner rufen, um ihn wieder frei zu bekommen. Und es geht auch ohne Abflussreiniger aus dem Handel: alles was du brauchst, sind D inge, die du sicher in deinem Küchenschrank hast!

Abfluss verstopft

Der Abfluss verstopft sich gerne, weil sich:

  • im Bad Haare darin sammeln
  • in Dusche oder Badewanne Fette von rückfettenden Pflegeduschen oder Pflegebädern aushärten
  • in der Küchenspüle Bratfette oder Speisereste festsetzen

Die Ursachen sind meistens organisches Material. Wenn du unsere Tipps regelmäßig für deine Abflüsse nutzt, brauchst du garantiert keinen Klempner oder aggressive Putzmittel mehr um deinen Abfluss frei zu machen!

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Vorbeugung

Das beste Mittel gegen einen verstopften Abfluss ist natürlich, ihn gar nicht erst verstopfen zu lassen. Dazu gibt es viele Tricks:

Im Handel gibt es feine Siebe, die genau in die Öffnung des Abflusses in Bad oder Küche passen. Du kannst sie einfach herausnehmen und die angesammelten Haare, Speisereste oder Gegenstände ganz schnell entfernen, bevor sie überhaupt im Abfluss landen.

Mit kaltem Wasser duschen

In der Dusche oder im Handwaschbecken sind oft wassersparende Einsätze installiert. Sie sorgen dafür, dass du beim Duschen oder Händewaschen kein Wasser vergeudest. Dadurch ist aber auch der Durchfluss im Abfluss nicht mehr so stark und Feststoffe wie Haare etc. können weniger gut weggespült werden.

Daher solltest du, wenn du deine Badewanne oder Waschbecken (oder Duschwanne) putzt, heißes Wasser einlaufen lassen. Ein ganzes Waschbecken voll. Badest du regelmäßig, entfällt dies bei der Badewanne.

Das ablaufende heiße Wasser sorgt mit Druck schon dafür, einen Großteil der Feststoffe im Abfluss zu entfernen. Das Wasser sollte heiß sein, um Fette weich genug für den Abtransport zu machen.

Kochendes Wasser hilft den Abfluss frei zu bekommen

In der Küchenspüle solltest du regelmäßig kochend heißes Wasser in den Abfluss schütten. Das kann entweder aus dem Wasserkocher oder einem Topf voll heißem Nudelwasser sein.

Wichtig ist nur: Es muss mit Schwung und kochend in den Abfluss! Das kochende Wasser löst Speisefette und wirkt antibakteriell. So muffelt der Abfluss nicht!

Abfluss frei machen

Du hast nicht vorgebeugt? Oder dein Vormieter hat nichts davon gewusst? Aber nun ist das Malheur doch passiert? Keine Sorge, im Küchen- oder Putzschrank findest du alles, was du brauchst, um den Abfluss wieder frei zu bekommen!

Waschsoda

Waschsoda gibt es im Drogeriemarkt in Beuteln zu Preisen unter einem Euro. Es ist ein sehr günstiges Haushaltmittel, das für viele Reinigungszwecke geeignet ist. Auch zum Reinigen des verstopften Abflusses!

Waschsoda bildet mit heißem (!) Wasser eine starke Lauge, die sehr stark fettlösend wirkt.

Anwendung

  • Schütte etwa 5 EL Waschsodapulver in den verstopften Abfluss
  • Gieße dann eine Tasse heißes Wasser nach. Das Wasser muss wirklich heiß sein, sonst funktioniert das Ganze nicht.
  • Lass die so entstehende Lauge nun mindestens 45 Minuten wirken. Auf diese Weise werden Fette aus Speisen oder Kosmetikprodukten gelöst.
  • Wenn die Wartezeit um ist, kippe dann eine Waschbeckenladung voll heißem Wasser hinterher, um die gelösten Bestandteile wegzuspülen.

Damit löst du alle Abflussprobleme, die auf fettigen Substanzen beruhen.

Backpulver und Essig

Ist der Abfluss verstopft, weil sich die Speisereste im Siphon sammeln und kein Wasser mehr durch lassen? Dann hilft die „Vulkan-Methode“ mit Backpulver und Essig, um den Abfluss frei zu machen. 

Anwendung

  • Schütte vier Päckchen normales Backpulver in den Abfluss.
  • Danach kippst du eine halbe bis ganze Tasse Essig hinterher und es beginnt zu sprudeln. Die aufsteigenden Gasbläschen lösen die verstopfenden Essensreste oder Bestandteile voneinander.
  • Wenn der „Abflussvulkan“ aufgehört hat, zu sprudeln, solltest du noch eine Kanne kochendes Wasser hinterher gießen, um auch Fette zu lösen.
  • Abschließend spülst du mit einer Waschbeckenladung heißem Wasser nach – und das Wasser sollte wieder abfließen!

Cola und Mentos

Diese Variante ist nur empfehlenswert, wenn der Abfluss keinen Überlauf hat, durch den Druck/Luft entweichen kann. Ist solch ein Überlauf vorhanden oder du kannst ihn nicht richtig luftdicht verstopfen, nützen alle Abflussreinigungsmethoden nichts, die mit Druck arbeiten!

Anwendung

  • Gib 2 – 4 Mentos in den Abfluss.
  • Kippe dann zirka einen halben Liter Cola Light hinterher.
  • Verschließe anschließend den Abfluss mit dem Gummistopfen und halte diesen zusätzlich noch mit der Hand fest. Mache dies, damit durch den entstehenden Druck nur die Verstopfung im Rohr, nicht aber der Stopfen selbst gelöst wird.
  • Mit etwas Glück entsteht genug Druck, um den verstopfenden Pfropfen zu lösen und in Richtung Kanalisation zu befördern.

Mechanische Mittel

Die klassische Abflussglocke „Pömpel“ hilft auch nur, wenn der Abfluss keinen Überlauf besitzt.

Metallspiralen sind gute Hilfsmittel, um festsitzende Feststoffe im Abflussrohr zu lösen und sie dann wegspülen zu können.

Ideal ist eine Kombination aus allen Methoden: gute Vorbeugung, Fette mit Waschsoda lösen, Feststoffe mit Backpulver und Essig auflockern und immer mit reichlich heißem Wasser wegspülen.

Abflussreiniger aus dem Handel

Auch die oben erklärten Methoden sind streng genommen Chemie. Allerdings arbeiten sie aber nicht mit so starken Säuren, wie Abflussreiniger aus dem Handel.

Solltest du Abflussreiniger aus dem Handel kaufen, behalte im Hinterkopf, dass manche davon die verstopfenden Feststoffe nicht wirklich lösen. Folglich wird das Problem nur verschoben, bis du wieder damit anfängst…


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.