Probleme mit der Hüfte? Mögliche Ursachen

Wenn du an Schmerzen in der Hüfte leidest, könnten auch in Wirklichkeit Knieprobleme dahinter stecken. Erfahre mehr!
Probleme mit der Hüfte? Mögliche Ursachen
Abel Verdejo

Geschrieben und geprüft von dem Physiotherapeuten Abel Verdejo.

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Probleme mit der Hüfte treten insbesondere im Alter auf. Nicht immer ist dann auch die Hüfte selbst Auslöser der Schmerzen. Die Hüftschmerzen können ein Symptom einer anderen Erkrankung sein.

Lerne heute einige Möglichkeiten kennen, die hinter Hüftschmerzen stecken könnten.

Die Hüfte spielt eine tragende Rolle

Die Hüfte an sich besteht aus deinem Becken, dem oberen Teil der Oberschenkelknochen und der Hüftgelenke.

Schmerzen, Arthrose und Verschleiß können auch schon in jungen Jahren dazu führen, dass ein neues Hüftgelenk verbaut werden muss. Wenn der Arzt dir das empfiehlt, solltest du seinem Rat vertrauen, um möglichst schnell wieder eine hohe Lebensqualität zu erreichen.

Nicht immer ist aber tatsächlich die Hüfte selbst der Grund, warum sie dir schmerzt. Oft liegen die Probleme und Ursachen wo anders und strahlen nur in die Hüfte aus.

Wir zählen dir heute einige Beispiele auf, bei denen du durch Beschwerden an anderer Stelle auch Probleme mit der Hüfte verspürst:

Probleme mit der Hüfte durch Gicht

Gicht ist eine schon seit der Antike bekannte Form von Arthritis, die durch einen erhöhten Harnsäurespiegel im Organismus gekennzeichnet ist.

Mit steigendem Harnsäurespiegel im Blut können sich Kristalle in den Gelenken ablagern, dort Entzündungsprozesse auslösen und somit zu Gicht führen.

Solche Entzündungsprozesse können letztendlich auch zu Hüftgelenksschäden führen.

Harnsäure entsteht überwiegend beim Abbau von Purinen. Purine sind Substanzen in Lebensmitteln, vor allem Fleisch. Daher sollte der Fleischkonsum stark eingeschränkt werden, um den Harnsäurespiegel im Blut zu senken.

Bewegungsmangel

So, wie zu hohe Belastung deinen Gelenken schadet, so ist auch zu wenig Bewegung schlecht für alle deine Gelenke.

Aufgrund der schwächer werdenden Muskulatur steigt bei Bewegungsmangel die Gefahr von Gelenkschäden – nicht nur an der Hüfte!

Gut entwickelte, starke und belastbare Muskeln schützen die Gelenke vor Überlastungen. Schwache Muskulatur fördert Schäden am Gelenk, die langfristig zu Arthrose führen.

Da Bewegungsmangel sehr oft auch zu Übergewicht führt, werden die Gelenke durch das erhöhte Gewicht zusätzlich weiter belastet, was ebenso das Entstehen von Arthrose fördert.

Bewegungsmangel ist also doppelt schlecht für deine Hüfte!

Knieprobleme

Hast du Probleme mit deinen Knien, sodass du beim Laufen und bei Alltagsbewegungen Ausgleichbewegungen machst oder dich anders bewegst als sonst, so können davon auch andere Körperbereiche betroffen werden.

Insbesondere ist hier der Rücken zu nennen, der durch Schon- oder Fehlhaltung durch das schmerzende Knie verspannen und ebenfalls schmerzen kann.

Auch die Hüfte leidet unter Knieproblemen, denn sie wird bei jedem Schritt und Tritt anders belastet und kann durch daraus resultierende Fehlbelastung und auch Fehlstellung Schmerzen entwickeln.

Übergewicht

Zu hohes Körpergewicht führt zu einer hohen Belastung aller Gelenke, nicht nur der Hüftgelenke. Durch die ständig zu hohe Belastung der Gelenke nutzen sich die Gelenke bei Übergewicht wesentlich schneller ab, als bei Normalgewicht.

Klassisch sind davon die Knie und die Hüfte betroffen. Die Knorpelschicht des Gelenkes wird durch das erhöhte Körpergewicht zu schnell abgetragen und wird dadurch immer dünner.

Dadurch wird dann der unter dem Knorpel liegende Knochen belastet, verformt sich und wird löcherig. Durch den ständigen Druck durch Übergewicht, verformt sich der geschädigte Oberschenkelkopf dann so, dass er nicht mehr kugelförmig ist, sondern abgeflacht ist.

Dadurch entsteht eine weitere höhere Abnutzung, zusätzlich noch eine Fehlstellung, die wiederum weitere höhere Abnutzung hervorruft.

Überbelastung in Beruf oder Freizeit

Wer kein Übergewicht hat, kann seine Gelenke auch durch zu große anderweitige Belastung überlasten und somit schädigen.

Diese Überlastungen können in der Freizeit oder im Beruf auftreten. Intensiver und monotoner Sport zum Beispiel oder intensives monotones Stehen am Fließband können zu größerem Verschleiß der Hüftgelenke führen.

Sich abwechslungsreich statt monoton zu bewegen ist eine gute Vorbeugung gegen Überlastung der Hüftgelenke.

Vielleicht ergänzt du dein hüftbelastendes Hobby durch andere Freizeitaktivitäten oder sprichst mit deinem Chef oder dem Arbeitsamt, um andere Arbeitsbedingungen für dich zu schaffen?

Erkrankungen der Hüfte

Hüftgelenkserkrankungen waren früher hauptsächlich bei älteren Menschen bekannt, heute leiden auch immer jüngere Menschen darunter.

Die häufigsten Probleme mit der Hüfte sind Hüftgelenksarthrose (Abnutzung der Gelenkflächen), Hüftgelenksarthritis (Entzündung des Gelenkraumes) und Hüftkopfnekrose (Absterben von Knochenmaterial durch schlechte Durchblutung).

Hast du also Schmerzen in der Hüfte, mache dir nicht zu große Sorgen, es kann auch nur eine Überbelastung, ein Knieproblem oder Gicht sein.

Probleme mit der Hüfte, die sich über kurz oder lang in den Griff bekommen lassen. Durch Normalgewicht und regelmäßige, moderate Bewegung kannst du Gelenkbeschwerden immer gut vorbeugen.


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.


  • Anderson K, Strickland SM, Warren R. Hip and groin injuries in athletes. American Journal of Sports Medicine. 2001.
  • Dupré J-P, Bhyssenne D, Keller G, Poitou N. Estudio articular de la cadera. EMC – Kinesiterapia – Med Física. 2000.
  • Márquez Arabia, Jaime, Márquez Arabia, Wiliam. Artrosis y actividad física Arthrosis and physical activity Arthrose et activité physique. Rev Cuba Ortop y Traumatol. 2014.

Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.