Ursachen für ungewöhnliche Zwischenblutungen

Jede Frau kann ab und zu Blutabgänge zwischen den gewohnten Monatsblutungen verzeichnen, das ist noch lange kein Grund zur Panik. Trotzdem sollte man einen Facharzt konsultieren, um ernstere Erkrankungen auszuschließen.
Ursachen für ungewöhnliche Zwischenblutungen
José Gerardo Rosciano Paganelli

Geprüft und freigegeben von Dem Arzt José Gerardo Rosciano Paganelli.

Geschrieben von Daniela Echeverri Castro

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Blutabgänge zwischen den gewohnten Monatsblutungen oder ungewöhnliche Zwischenblutungen sind häufig ein Alarmzeichen für Frauen,da sich dahinter ernsthaftere Erkrankungen des Fortpflanzungssystems verbergen könnten.

Doch auch wenn ungewöhnliche Zwischenblutungen nicht normal sind, sind sie nicht außergewöhnlich – nicht immer muss es sich um eine besorgniserregende Krankheit handeln.

Deshalb ist es wichtig, gut informiert zu sein und mögliche Ursachen für Zwischenblutungen zu kennen, bevor man daraus vielleicht falsche Schlüsse zieht.

Wissenswertes über ungewöhnliche Zwischenblutungen

Zwischenblutungen

Der Menstruationszyklus einer Frau dauert normalerweise zwischen 21 und 35 Tagen, der Durchschnitt beträgt 28 Tage. Die Monatsblutung dauert durchschnittlich 2 bis 7 Tage, wobei ein Blutverlust von 30 bis 80 ml normal ist.

Was nicht normal ist, sind ungewöhnliche Zwischenblutungen, auch wenn diese relativ häufig vorkommen. Irgendwann im Laufe des zeugungsfähigen Alters leidet fast jede Frau einmal an Zwischenblutungen, die meist nicht weiter besorgniserregend sind.

Trotzdem sollte in diesem Fall ein Facharzt aufgesucht werden. Diese ungewöhnlichen Blutungen auch ein Anzeichen für eine ernstere Erkrankung, wie Krebs oder eine Krebsvorstufe verbergen könnten.

Welche Ursachen können Zwischenblutungen auslösen?

Ovulation

Ovulation

Zwischenblutungen können mit der Ovulation in Zusammenhang stehen. Während des Eisprungs wird mehr Östrogen produziert. Dieses Hormon ist notwendig, um die Eizelle aus dem Follikel auszuschwemmen.

Die erhöhten Östrogenwerte können dazu beitragen, dass Blutungen zwischen der Periode auftreten, insbesondere zwischen dem 13. und 16. Tag des Zyklus.

Im Allgemeinen variiert dabei die Farbe des Blutes zwischen rosa und braun. Manchmal wird gleichzeitig Zervikalschleim weißer Farbe ausgeschieden und es kommt zu schwachen Unterleibskrämpfen.

Stress

Physischer und mentaler Stress können ebenfalls direkt ungewöhnliche Zwischenblutungen verursachen.

Hektik, Sorgen und Stress können den Menstruationszyklus beeinflussen und für einen Blutabgang brauner Farbe in den Tagen vor oder nach der Menstruation verantwortlich sein.

Nicht diagnostizierte Schwangerschaft

Nicht-diagnostizierte-Schwangerschaft

Es ist sehr wahrscheinlich, dass eine Frau, die nicht weiß, dass sie schwanger ist, dies beim Besuch des Arztes aufgrund einer Zwischenblutung herausfindet.

In den ersten Wochen der Schwangerschaft treten Zwischenblutungen sehr häufig auf, da sich der Embryo in dieser Zeit einnistet. Die Diagnose ist jedoch sehr wichtig, da die Blutungen auch ein Hinweis auf eine Fehlgeburt sein könnten.

Wann ist eine dringende Behandlung erforderlich?

Wenn die Blutung so stark oder stärker als die normale Menstruation ist, wenn die Farbe intensiv rot, braun oder fast schwarz ist solltest du sofort in die Notaufnahme.

Zusätzliche Schweißausbrüche, Schwindel, Herzrasen oder Bauchschmerzen können auftreten, dann solltest du auch auf jeden Fall sofort in die Notaufnahme.

Wenn die Blutung zwar stark aber nicht so stark wie bei der Menstruation ist, könnte es sich um ein Myom handeln. Am besten ist auf jeden Fall, dass du dich ärztlich untersuchen lässt, um herauszufinden, wo die Ursachen dafür liegen.

Und wenn die Blutungen nach der Menopause auftreten?

menopause

Die Menopause bedeutet das permanente Ausbleiben der Menstruation. Wenn es danach zu Blutungen kommt, könnte dies ein Warnsignal sein, das auf jeden Fall berücksichtigt werden sollte.

Ursachen dafür könnten ein Myom oder Polyp sein, doch sehr oft handelt es sich dabei um eine Krebsvorstufe oder Krebs.

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Welche Untersuchungen sind notwendig?

Die vaginale Zytologie ist eine sehr häufig durchgeführte Untersuchung, um abnormale Veränderungen festzustellen. Damit kann herausgefunden werden, ob die Blutungen vom Gebärmutterhals kommen und ob Krebszellen vorhanden sind.

Eine Ultraschalluntersuchung wird meist durchgeführt, um mögliche Veränderungen der Gebärmutter oder der Eierstöcke herauszufinden. 

Falls diese Untersuchungen nicht ausreichend sind, um alle Zweifel zu beseitigen, ist eine Hysteroskopie erforderlich, bei der ein Endoskop mit einer kleinen Kamera eingeführt wird, um die Gebärmutter von innen zu betrachten.


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