Wissenswertes über die Aerosoltherapie

Als Aerosoltherapie bezeichnet man die Inhalation fein dispergierter Substanzen oder Arzneimittel über die Atemwege zur Behandlung verschiedener Krankheiten. 
Wissenswertes über die Aerosoltherapie
María Vijande

Geprüft und freigegeben von der Pharmazeutin María Vijande.

Geschrieben von María Vijande

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Die Aerosoltherapie ermöglicht die Inhalation von Substanzen oder Arzneimitteln über die Atemwege. Verschiedene Geräte kommen zur Anwendung, um das Aerosol herzustellen. Meist kommt ein Pressluftzerstäuber, Dampfvernebler oder ein Ultraschallvernebler zum Einsatz, um den feinen “Nebel” zu generieren, der dann vom Patienten eingeatmet werden kann.

Mit dieser Behandlung werden Substanzen oder Arzneimittel über die Atemwege verabreicht, um einen therapeutischen Effekt zu erzielen. Erfahre heute mehr über die Aerosoltherapie.

Wann kommt die Aerosoltherapie zum Einsatz?

Wann kommt die Aerosoltherapie zum Einsatz?

Meist kommt die Aerosoltherapie zur Anwendung, um Patienten mit Asthma oder EPOC mit Bronchodilatatoren zu behandeln. Doch auch bei Krankheiten wie Mukoviszidose, HIV oder Bronchiektasie kommt diese Therapie zum Einsatz.

Welche Substanzen werden damit verabreicht?

Mit der Aerosoltherapie kann man folgende Arzneimittel verabreichen:

  • Bronchodilatatoren oder Corticosteroide
  • Mukolytika (schleimlösende Arzneimittel)
  • Salzlösung zur Verflüssigung von Sekreten
  • Antibiotika zur direkten Behandlung einer Bronchieninfektion

Vorteile der Aerosoltherapie

Der wichtigste Vorteil der Aersoltherapie ist, dass Arzneimittel direkt zu den betroffenen Bereichen der Atemwege geleitet werden können. Dadurch wird eine sehr schnelle Wirkung mit einer geringeren Dosis erzielt.

Außerdem sind so die Nebenwirkungen geringer, da die Verabreichung auf systemischem Wege erfolgt. Denn die Substanzen oder Arzneimittel gelangen direkt zu den Bronchien. Zu den determinierenden Faktoren gehört die Größe der Partikel, die durch das Gerät dispergiert werden.

Je nach Zerstäubertechnik können signifikante Unterschiede in der Partikelgröße, der Geschwindigkeit und der Dispersion des Aerosols existieren.

Bei den Patienten müssen folgende Aspekte berücksichtigt werden:

  • das Alter
  • das Atemmuster bei der Inhalation
  • der gesundheitliche Zustand der Lungen

Welche Risiken und Komplikationen kann die Aerosoltherapie zur Folge haben?

Zu den möglichen Risiken und Komplikationen zählen folgende:

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Wie wird die Aerosoltherapie durchgeführt?

Wie wird die Aerosoltherapie durchgeführt?

Die Vernebler müssen korrekt eingesetzt werden, damit sie tatsächlich effizient sind. Wichtig ist dabei, das richtige Gerät zu wählen, was von dem zu verabreichenden Arzneimittel und der zu behandelnden Krankheit abhängt.

Die Verabreichung des Aerosols kann über eine Gesichtsmaske erfolgen, wenn der Patient geschwächt ist oder Atembeschwerden aufweist. Auch wenn er einen konventionellen Inhalator nicht korrekt verwenden kann, was beispielsweise bei alten oder schwer kranken Menschen der Fall sein kann, verwendet man eine Maske.

Die richtige Verwendung des Arzneimittels ist grundlegend. Außerdem ist auch das Zubehör wichtig und die Hände sind vor der Anwendung gründlich zu reinigen. Bei der Anwendung des Geräts ist es wichtig, genau der Gebrauchsanleitung zu folgen und die richtige Dosis des Medikaments zu wählen. 

Doch wenn die Behandlung mehrere Arzneimittel umfasst, wird eines nach dem anderen verabreicht, und zwar in folgender Reihenfolge.

  1. Bronchodilatator und/oder Corticosteroide
  2. Mukolytikum, um Sekrete zu verflüssigen
  3. Atemphysiotherapie zur Ausleitung von Sekreten
  4. Antibiotika zur Behandlung einer Infektion der Bronchien

Am besten wird die Therapie im Sitzen mit geradem Rücken und nach hinten gebeugtem Kopf ausgeführt. Damit kann man verhindern, dass das Aerosol in nicht erwünschte Bereiche gerät. Das Gerät ist vor und nach jeder Anwendung gut zu reinigen und zu desinfizieren.

Arten von Verneblern für die Aerosoltherapie

Arten von Verneblern für die Aerosoltherapie
  1. Ultraschallvernebler: Das Aerosol wird durch die Vibration eines piezoelektrischen Glases erzeugt. Diese Methode eignet sich nur für Wasser und Salzlösungen unterschiedlicher Konzentration.
  2. Jet-Vernebler: In einer Vernebelungskammer wird das Aerosol durch Gasfluss erzeugt. Diese Art kommt bei der Verabreichung von Bronchodilatatoren, Entzündungshemmern, Salzlösungen in unterschiedlichen Konzentrationen, Mukolytika und auch bei Antibiotika zum Einsatz.
  3. Vernebler mit Schwingmembrantechnologie: Das Aerosol wird erzeugt, indem die Flüssigkeit durch eine Membran gepresst wird. Dieses Gerät eignet sich für die Verabreichung von Antibiotika, denn sie ermöglichen eine größere Ablage in der Lunge und minimieren den Verlust des Arzneimittels.

Fazit

Für eine effiziente Aerosoltherapie ist es wichtig, die ärztliche Verschreibung genau zu befolgen. Sollten mehrere Arzneimittel notwendig sein, werden diese hintereinander eingenommen.

Besonders wichtig sind Reinheit und die Desinfizierung des Geräts. Darüber hinaus ist auch die Mundhygiene grundlegend, um die Reste des Medikaments aus der Mund- und Rachenschleimhaut zu entfernen.


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