Was steht auf dem Lebensmitteletikett?

Auf dem Lebensmitteletikett steht viel, aber nicht immer alles, was im Lebensmittel enthalten ist. Was ist davon wichtig für mich?
Was steht auf dem Lebensmitteletikett?
Elisa Morales Lupayante

Geprüft und freigegeben von der Sportpädagogin und Ernährungsberaterin Elisa Morales Lupayante.

Geschrieben von Ivan Aranaga Amengual

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

In Europa müssen auf dem Lebensmitteletikett viele Dinge deklariert werden. Manche Angaben sind freiwillig, manche Dinge nicht deklarierungspflichtig. Wir erklären dir, welche Informationen du dir auf dem Lebensmitteletikett genauer anschauen solltest.

Was muss aufs Lebensmitteletikett?

Was unbedingt auf dem Lebensmitteletikett deklariert werde muss, ändert sich ständig. Grundsätzlich sollte man meinen, dass auf einem Brot aus dem Supermarkt auch alle Zutaten auf dem Lebensmitteletikett stehen, die beim Backen verwendet wurden, so wie zum Beispiel in einem Backrezept.

Doch das ist nicht so, denn Zutaten, die im fertigen Brot oder anderen Lebensmittel nur noch in Spuren enthalten sind, weil es sich um Hilfsstoffe handelt, zum Beispiel Enzyme im Mehl, sind nicht deklarierungspflichtig. Du isst sie trotzdem, aber weißt es nicht.

Die Hersteller solcher Stoffe sind mit der Entwicklung immer neuer Zutaten schneller als die Gesetzgebung.

Das bedeutet: sobald ein Stoff per Gesetz deklarierungspflichtig wird, ersetzen ihn die Großbäckereien schnell durch ein neues Produkt, was noch nicht gesetzlich geregelt ist. Das ist legal und führt dazu, dass die Zutatenliste auf dem Lebensmitteletikett immer kürzer bleibt, als sie tatsächlich ist.

Worauf musst du beim Lebensmitteletikett achten?

Bevor du ein Lebensmittel kaufst, achte im ersten Schritt auf die Zutatenliste. Je kürzer sie ist, desto besser. Und wenn du dann beim Lesen der Zutaten feststellst, dass du alle diese Dinge selbst im Küchenschrank hast, so kannst du zugreifen, denn dieses Produkt enthält wenige künstliche Zusatzstoffe.

Hellhörig solltest du werden, wenn du auf dem Etikett Zutaten liest, von denen du noch nie gehört hast oder die du nicht in Laden kaufen kannst. Feuchthaltemittel, Konservierungsmittel, Farbstoffe, künstliche Aromen oder Wörter, die du kaum aussprechen kannst.

Kaufst du solch ein Produkt, kannst du sicher sein, dass du ein Industrieprodukt kaufst, was man zwar essen kann, aber nur noch wenig mit einem gesunden und natürliche Lebensmittel zu tun hat.

Nährwertangaben

Die Nährwertangaben sind nicht immer gleich und du musst gut aufpassen, auf was genau sich die Angaben beziehen. Geht es um „Portion“ oder „pro 100g“? Und wenn es um Portionen geht, wie groß ist diese Portion?

Nicht immer ist eine Dose auch eine Portion oder ein Keks eine Portion, die Hersteller rechnen das so lange schön, bis es gut auf dem Lebensmitteletikett aussieht!

Wer ehrliche Angaben zum Nährwert macht, bezieht die Angabe auf 100g des verzehrfertigen Produktes. Idealerweise werden dann mindestens noch die Kohlenhydrate aufgeschlüsselt in komplexe Kohlenhydrate und einfache Kohlenhydrate. Du findest dies im Zusatz „davon Zucker“.

Worauf bezieht sich “Portion”?

Verwirrende Portionsgrößen

Lebensmittelpyramide

Es gibt sehr viele verschiedene Lebensmittelpyramiden und jeder Hersteller interpretiert diese so, wie es für ihn besonders günstig ist und er sein Produkt dadurch besonders gesund darstellen kann. Die dge (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) setzt Obst und Gemüse an unterste Stelle und lässt darauf die Kohlenhydrate folgen, wer auf Low Carb setzt, wird dies sicher anders sehen als die Wissenschaftler.

Oft sind Nährwertangaben oder Ernährungspyramiden noch mit Prozentzahlen dekoriert, die jedoch wenig für dich persönlich aussagen. Die Prozentangaben beziehen sich immer auf einen Durchschnittswert von zum Beispiel „2000kcal“ oder „Empfehlungen von XYZ“ und selten dem, was du und dein Körper wirklich brauchen.

So sieht das die dge:

Die Ernährungspyramide

Welche Entscheidungskriterien anwenden?

Wenn du im Supermarkt von der Flut der Informationen auf dem Lebensmitteletikett fast erschlagen wirst und nicht genau weißt, nach welchen Kriterien du nun deine Lebensmittel auswählen sollst, so wähle grundsätzlich das Produkt, auf das folgende Eigenschaften zutreffen:

  • Kurze Zutatenliste
  • Keine Zutaten, die du nicht aussprechen kannst
  • Keine Zutaten, die du nicht selbst in der Küche hast (oder haben könntest)
  • Fett steht auf den letzten Plätzen der Zutatenliste
  • Zucker steht gar nicht oder ganz hinten auf der Zutatenliste
  • „davon Zucker“ ist ein kleiner Wert
  • Die Nährwertangaben beziehen sich auf 100g verzehrfertiges Produkt

Berücksichtigst du diese wenigen und klaren Grundregeln, sollte es dir in Zukunft gelingen, das richtige Produkt zu wählen. Dich bedenke: wie anfangs erwähnt, kannst du nie sicher sein, dass auch alles deklariert ist, was zur Herstellung verwendet wurde!


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