Was Oma schon wusste: Tipps gegen Krampfadern

Auch Oma hat oder hatte Krampfadern – und auch ihre Tipps und Tricks, ihnen vorzubeugen
Was Oma schon wusste: Tipps gegen Krampfadern

Geschrieben von Silke Neumann

Letzte Aktualisierung: 26. Februar 2019

Schon unsere Großmütter hatten so einige Tipps gegen Krampfadern auf Lager. Zeit, sie einmal wieder hervorzukramen.

Krampfadern sind besonders im Sommer ein optisches Problem, dem man allerdings vorbeugen kann, wenn man weiß, wie! Werden die Temperaturen wärmer und die Röcke und Hosen kürzer, so rückt dieses Schönheitsproblem wieder in den Vordergrund. Dann ist es allerdings schon zu spät…

Lies hier weiter, um unsere Tipps gegen Krampfadern zu erfahren. Dann steht deinem perfekten Sommerauftritt nichts mehr im Wege.

Wie entstehen Krampfadern?

Krampfadern sind Venen, die sich durch zu schwache Venenwände oder schwaches Bindegewebe erweitern. Wer viel im Beruf steht, sich wenig bewegt oder übergewichtig ist, hat ein größeres Risiko, Krampfadern zu bekommen.

Fast die Hälfte aller Deutschen über 25 Jahren hat Krampfadern. Die kleinste Variante heißt zwar anders: „Besenreiser“, ist aber auch nichts anderes.

Es gibt vorbeugende Maßnahmen und natürliche Heilmittel, mit denen du für eine bessere Durchblutung der Beine sorgen und Krampfadern und Besenreisern vorbeugen kannst. Haben sich allerdings schon große, sich schlängelnde Krampfadern gebildet, ist es zu spät.

Wer möchte, kann diese chirurgisch entfernen, veröden oder verschließen lassen. Dazu sollte es aber am besten nicht kommen, denn es gibt pflanzliche Mittel, die helfen, einer Entstehung von Krampfadern vorzubeugen!

Oft ist es auch eine Kombination von Omas Hausmitteln und Heilkräutern, die zum Erfolg führt – probiere es aus!

Wechselduschen

Das klingt ganz nach „typisch Oma“, ist aber durchaus hilfreich. Kalte Duschen sind nicht Jedermanns Sache, aber an den Beinen gut auszuhalten. Durch das kalte Wasser ziehen sich die Gefäße zusammen und das eingelagerte Wasser wird abtransportiert.

Wechselduschen halten die Gefäße elastisch und sind ebenfalls sinnvoll.

Tipps gegen Krampfadern: Wechselduschen

Wassertreten

In manchen Städten gibt es „Wassertretbecken“, die besonders zur Kneipp Kur angewendet werden. Darin steht eiskaltes Wasser bereit, um darin herum zu laufen.

Kaltes Wasser im Wechsel mit warmen Außentemperaturen hält die Gefäße elastisch. Kaltes Wasser an sich, besonders in eiskalten Wassertretbecken führt zur Ausleitung von belastenden Wassereinlagerungen, die zu „schweren Beinen“ führen.

„Kneipp Kur“ klingt zwar auch sehr nach „Reisen mit Oma“, ist aber wirkungsvoll!

Venengymnastik

Schon der Begriff „Venengymnastik“ weckt die Vorstellung von älteren Herrschaften im Stuhlkreis bei der Stuhlgymnastik.

Im Prinzip ist es das auch, denn es hilft, die sogenannte „Venenpumpe“ zu aktivieren. Bei sitzender oder stehender Tätigkeit ist das ganz einfach: mit den Füßen auf und ab wippen, indem wechselnd die Zehenspitzen und die Fersen nach oben gezogen werden.

Das ist auch ideal auf Fernflügen oder langen Bus- oder Autofahrten. Bewegung hilft, sich in den Beinen ansammelndes Wasser abzutransportieren. Ein kleiner Spaziergang in der Mittagspause tut nicht nur den Beinen gut! Folgende Übungen helfen auch, die Venenpumpe zu aktivieren:

Zehenstand

Nicht ganz Oma-tauglich, aber wenn du etwas „wacklig auf den Beinen“ bist, kannst du dich bei dieser Übung festhalten.

Stelle dich einfach auf die Zehenspitzen und wippe dabei auf und ab. Damit kannst du schon morgens beim Zähneputzen oder unter der Dusche beginnen! Wie im Sitzen aktiviert diese Übung auch im Stehen die Venenpumpe in deinen Beinen.

Tipps gegen Krampfadern: Bewegung

Hacke-Spitze

Ein Hut, ein Stock, ein Re-gen-schirm und vorwärts, rückwärts, seitwärts ran, Hacke, Spitze, hoch das Bein!

Als Kinder kannten wir das alle. Heute erinnert uns das an Spaziergänge oder Wanderungen mit Oma, die uns damit motivieren wollte, weiter zu laufen. Auch als Erwachsene können wir es nutzen: laufe zunächst 10 Schritte auf der Ferse / Hacke, dann 10 Schritte auf den Zehenspitzen.

Luftrad

Das allwettertaugliche Fahrradfahren: Lege dich dazu auf den Rücken, am besten auf eine etwas festere Unterlage wie einen Teppich.

Stütze nun deinen Po mit den Armen ab und mache eine „Kerze“. Fahre nun mit den Beinen in der Luft Fahrrad. Eine Minute strampeln, dann Pause.

Täglich 5 Minuten Luftrad fahren kräftigt die Venen. Diese Übung hat eher mit einem auf den Rücken gefallenen Käfer als mit Oma zu tun…

Tipps gegen Krampfadern: Radfahren in der Luft

Heilkräuter für starke Venen

Wer den ganzen Tag auf den Beinen war, spürt sie abends. Die Beine werden sprichwörtlich schwer durch verminderte Durchblutung und dadurch bedingte Wasseransammlung.

Wer oft unter schweren Beinen leidet, weil er zum Beispiel im Job viel Stehen muss, sollte sich folgende Heilkräuter und Tipps gegen Krampfadern “von Oma” genauer anschauen:

Rotes Weinlaub

Aus der Werbung kennen wir es alle – und es ist auch einen Versuch wert: rotes Weinlaub!

Medizinisch wurde durch Studien nachgewiesen, dass Weinlaub die Durchblutung anregt und die Beine entlastet. Weinlaub-Extrakt wirkt von innen.

Es dichtet die Venen ab und soll so Schwellungen vorbeugen. Es unterstützt die Venen und wird zur Vorbeugung wie auch zur Behandlung von chronischen Beschwerden eingesetzt.

Der wirksame Extrakt aus rotem Weinlaub steckt in Nahrungsergänzungsmitteln aus der Apotheke oder dem Drogeriemarkt. Nicht nur für Oma empfehlenswert, denn hier zählt die vorbeugende Einnahme!

Kastanie

Die Rosskastanie (bitte nicht mit der Esskastanie / Marone verwechseln!) wirkt doppelt positiv in der Vorbeugung von Krampfadern.

So kann der in ihren Samen enthaltene Wirkstoff die Aktivität bestimmter Enzyme reduzieren, die bei Venenerkrankungen gesteigert ist und zur Schädigung der Gefäßwände führt.

Dieser gefäßabdichtende Effekt macht die Blutgefäße weniger verletzlich und durchlässig. Außerdem wird die Spannkraft der Venen, die für den Rückfluss des Blutes aus den Beinen in das Herz notwendig ist, dadurch erhöht.

Man kann die heilenden Eigenschaften der Rosskastanie auch als Salbe nutzen, medizinisch erwiesen ist aber nur, dass sie hilft, wenn man sie innerlich anwendet: im Drogeriemarkt oder in der Apotheke gibt es Tabletten, die den Wirkstoff der Rosskastanie in konzentrierter Form enthalten.


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