Was gegen Pilzerkrankungen hilft

Pilzerkrankungen können Haut, Schleimhäute und Nägel betreffen. Grundsätzlich ist Vorbeugung die beste Maßnahme gegen alle Arten von Pilzerkrankungen.
Was gegen Pilzerkrankungen hilft

Geschrieben von Andrea Caillet Bois

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Pilzerkrankungen beim Menschen können den gesamten Körper befallen und sich auf Haut, Schleimhaut und Nägeln zeigen. Ihre Diagnose sollte immer durch einen Arzt erfolgen, jedoch ist die Vorbeugung immer die beste Methode, um sich vor Problemen zu schützen. Doch was hilft gegen Pilzerkrankungen?

Welche Pilzerkrankungen gibt es?

Die bekanntesten Pilzerkrankungen sind sicherlich Nagelpilz und Fußpilz, doch es gibt noch weitere Pilzerkrankungen, die deinen Körper befallen können, beispielsweise Scheidenpilz.

Grundsätzlich sind Vorbeugung oder Behandlung bei allen Pilzerkrankungen gleich: Pilze mögen es warm und feucht und der Arzt oder Apotheker hat geeignete Mittel gegen Pilzerkrankungen.

Zur Sicherheit der richtigen Diagnose von Pilzerkrankungen solltest du aber immer einen Arzt, im besten Fall einen Hautarzt, zu Rate ziehen. Er wird dir dann mit Sicherheit auch geeignete Mittel verschreiben, mit denen du Pilzerkrankungen sicher wieder los wirst. Nur zusätzlich und nicht ausschließlich kannst du Haus- und Naturheilmittel anwenden.

Wie steckt man sich an?

Obwohl die Symptome und Behandlung der Pilzerkrankungen sich deutlich unterscheiden, ist der Übertragungsweg gleich.

Die Übertragung erfolgt grundsätzlich durch Schmierinfektion. Das passiert, wenn die Nägel, Haut oder Schleimhäute direkt in Kontakt mit infizierten Nägeln geraten oder in Kontakt mit Gegenständen kommen, die mit Pilzsporen besiedelt sind. Das können Handtücher sein, aber auch Nagelscheren, Nagelfeilen, Strümpfe oder Schuhe. Auch in Schwimmbädern oder in der Sauna ist eine Ansteckung möglich.

Wer ein geschwächtes Immunsystem hat, unter Diabetes leidet oder Durchblutungsstörungen hat, ist besonders gefährdet für Pilzerkrankungen. Weil es Pilze gerne feucht und warm haben, sind beispielsweise bei Nagelpilz die Fußnägel öfter betroffen als die Nägel an den Fingern.

Es kommt auch oft vor, dass ein schlecht behandelter oder verschleppter Fußpilz sich auf die Nägel ausbreitet. Wenn du also eine Pilzerkrankung an der Haut hast, könntest du selbst sogar Auslöser sein für deinen eigenen Nagelpilz! Es gilt also, solchen Pilzerkrankungen vorzubeugen und sie schnell und richtig zu behandeln.

Therapiemöglichkeiten

Wenn der Hautarzt bei dir eine Pilzerkrankung festgestellt hat, wird er dir sicherlich auch eine Behandlungsmethode vorgeschlagen oder verschrieben haben.

Diesem ärztlichen Rat solltest du auch grundsätzlich penibel folgen, denn insbesondere Nagelpilz kann sehr hartnäckig sein. Grundsätzlich solltest du beachten: Hygiene ist jetzt besonders wichtig und du brauchst viel Geduld, eine Pilzerkrankung heilt nicht über Nacht aus, Nagelpilz braucht dazu Monate der Konsequenz!

Eine Behandlungsvariante gegen Nagelpilz besteht im täglichen Auftragen eines speziellen Nagellackes. Dazu musst du manchmal jeden Tag mit einer kleinen Einweg-Nagelfeile die Oberfläche der betroffenen Nägel aufrauen und dann den Nagellack auftragen.

Dies funktioniert ähnlich mit Cremes, Gelen und Stiften. Manchmal kann es auch notwendig sein, den gesamten betroffenen Teil des Nagels zu entfernen. Dazu wird der Nagel mit einer Creme aufgeweicht, bis sich der von Nagelpilz betroffene Teil von selbst ablöst und der Nagel dann gesund weiter wachsen kann.

Manchmal verschreibt der Arzt gegen Pilzerkrankungen auch zusätzlich Tabletten. Eine neue Therapie ist die Behandlung mit Laser. Sie ist sehr teuer, wird von Krankenkassen nicht bezahlt und oft auch nicht direkt bei der ersten Anwendung vollständig wirksam.

Handelt es sich um Fußpilz, besteht die Therapie meist aus einer Salbe, die es in verschiedenen Varianten und mit verschiedenen Wirkstoffen gibt.

Bei manchen Cremes musst du 2x täglich sorgfältig cremen, bei anderen Produkten reicht es, sie einmal wie eine Schutzschicht aufzutragen und über die nächsten Tage einwirken zu lassen. Dein Hautarzt oder Apotheker kann dich da gut beraten!

Grundsätzlich kannst du gegen Pilzerkrankungen auch Essig anwenden. Pilze mögen keine Säure und werden in ihrer Ausbreitung gehemmt, wenn sie in ein saures Milieu gelangen. Ein Sitzbad in Essigwasser kann zum Beispiel helfen, die Ausbreitung des Scheidenpilzes zu hemmen. Dies ist jedoch nicht als Dauertherapie geeignet, da das Essigwasser die Schleimhäute angreift!


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