Teebaumöl: ein Mittel für (fast) alles!

Teebaumöl wird in Australien seit Generationen für therapeutische Zwecke genutzt.
Teebaumöl: ein Mittel für (fast) alles!

Geschrieben von Silke Neumann

Letzte Aktualisierung: 06. Februar 2019

Teebaumöl war während des zweiten Weltkrieges sogar ein fester Bestandteil im Erste-Hilfe-Paket australischer Soldaten!

Lerne auch du die vielfältigen therapeutischen Einsatzzwecke kennen, die so überzeugen sind, dass auch du bald Teebaumöl in deiner Hausapotheke stehen haben wirst!

Was ist Teebaumöl?

Teebaumöl wird aus dem in Australien beheimateten Teebaum (Melaleuca alternifolia) gewonnen. Der Teebaum hat nichts mit Tee im eigentlichen Sinne zu tun, sondern ist eine Art der Myrtengewächse.

Um Teebaumöl zu gewinnen, werden Blätter und Zweige des Teebaums über Wasserdampf destilliert. Wenn du Teebaumöl für dich nutzen willst, dann achte darauf, dass du es so pur und rein wie möglich kaufst.

Ist die Konzentration des Teebaumöls im Präparat zu niedrig, so wirst du nicht von den Vorzügen des Öls profitieren können.

Teebaumöl

Risiken und Nebenwirkungen

Teebaumöl hat den Ruf, unkompliziert in der Anwendung zu sein und weder Risiken noch sonstige Gefahren mit sich zu bringen. Dies ist leider falsch, denn auch die Natur ist nicht immer unproblematisch.

Daher solltest du ein paar Dinge wissen, wenn du Teebaumöl für dich nutzen möchtest:

Ist die Konzentration zu gering und soll das Öl gegen Bakterien eingesetzt werden, zum Beispiel bei Entzündungen der Haut, so kann es eine Antibiotikaresistenz der Bakterien fördern. Vergiss nicht: auch natürliche Arzneimittel müssen korrekt angewendet werden!

Teebaumöl kann auch zu einer Kontakt-Dermatitis führen, insbesondere bei Menschen mit empfindlicher Haut. Probiere daher zunächst das Öl an einer kleinen Stelle aus, bevor du es zu therapeutischen Zwecken einsetzen möchtest!

Wie bei allen Stoffen, kann auch Teebaumöl zu Kontaktallergien führen. Interessant dabei: ie älter das Öl, desto höher die Wahrscheinlichkeit einer starken allergischen Reaktion! Achte daher auf die richtige Lagerung und überlagere das Öl nicht!

In Deutschland ist unverdünntes Teebaumöl als gesundheitsschädliche Substanz eingestuft, weil es bei falscher Anwendung tatsächlich mehr schaden als nutzen kann!

Achtung: Katzen und Hunde können einige im Öl enthaltene Stoffe nicht abbauen und sollten daher nicht mit unverdünntem Öl in Kontakt kommen, um Vergiftungserscheinungen bis hin zum Tod zu vermeiden!

muecke-teebaumoel

Wirkung und Anwendung

Wie eingangs schon erwähnt, war es im zweiten Weltkrieg im australischen Militär üblich, die Soldaten mit Teebaumöl als Desinfektionsmittel für Wunden und andere Verletzungen auszustatten.

Im Öl sind mehr als 100 verschiedene Substanzen enthalten, die in ihrem Zusammenspiel stark antimikrobiell wirken. Dies ist wissenschaftlich erwiesen.

Es wurde außerdem beobachtet, dass eine Reaktion auf Insektenstiche milder ausfällt, behandelt man den Stich direkt mit Teebaumöl. Dies beruht jedoch nur auf Überlieferung und ist nicht wissenschaftlich erwiesen.

Außer gegen Bakterien wirkt das australische Öl auch gegen Pilze, sodass es nicht nur gegen entzündliche Erkrankungen, sondern auch gegen Pilzinfektionen wirksam ist.

Vor der Entdeckung und Kommerzialisierung des Penicillins wurde es eingesetzt. Insbesondere bei Operationen im Mundraum wurde es damals als Standartantiseptikum eingesetzt.

teebaumöl

Heutige Nutzung

Durch die Entdeckung von Penicillin und anderen wirksamen Antibiotika geriet das Teebaumöl in Vergessenheit. Seine Wirkung blieb jedoch unverändert.

Heute gibt es vermehrt wieder Kosmetikprodukte, die es enthalten und auch in der Naturheilkunde findet es immer öfter Anwendung. Es ist zum Beispiel wirksam bei folgenden Beschwerden:

  • Akne
  • Neurodermitis
  • Psoriasis vulgaris
  • Desinfektion von kleinen Wunden / Abschürfungen
  • Parasitenbefall (Läuse, Flühe, Zecken,…)
  • Hautentzündungen
  • Pilzinfektionen
  • Insektenstiche
  • Unreine Haut
  • Mundwasser
  • Aftershave

Je nach Anwendungsgebiet empfiehlt sich eine stark verdünnte Lösung, um das Risiko von Kontaktdermatitis und allergischer Reaktionen zu minimieren.

Wenn du eine kleine Flasche Teebaumöl in die Hausapotheke stellst, so reicht diese für viele Anwendungen!

Du kannst das Öl tropfenweise in Wasser verdünnen (z.B. zur Herstellung eines antiseptischen Mundwassers) oder mit Speiseöl verdünnt auf die Haut auftragen, zum Beispiel mit einem Wattebausch.

Teebaumöl-Akne

Produkte mit Teebaumöl

Wenn du lieber Produkte, die mit Teebaumöl angereichert sind, kaufen möchtest, dann solltest du vor allem eins beachten: um richtig wirken zu können, braucht das Öl den direkten Kontakt zur Haut.

Daher ist die Zusammensetzung der Kosmetik, in dem das wirksame Öl steckt, von großer Bedeutung, damit es auch dort wirkt, wo es soll – und nicht nur als Marketinginstrument missbraucht wird.

Ein Shampoo, das mit Teebaumöl verkauft wird, um beispielsweise gegen Schuppen zu helfen, darf keine Silikone enthalten. Diese legen sich um Haar und Kopfhaut wie ein Film und verhindern, dass die Wirkstoffe des Öls von der Haut richtig aufgenommen werden können.

Eine Creme, ein Deo oder sonstige Hautpflege mit Teebaumöl sollte rein pflanzlich sein, bestenfalls zertifizierte Naturkosmetik.

Im Handel werden wahre Chemiecocktails angeboten, die meist auf Erdölprodukten basieren, die billige Nebenprodukte bei der Erdölproduktion sind.

Solche synthetischen Pflegeprodukte schaffen einen Schutz- und Gleitfilm auf unserer Haut, der für ein schönes Hautgefühl sorgt, die Haut jedoch nicht pflegt.

Das können nur natürliche Fette! Dieser „Gleitfilm“ auf der Haut verhindert ebenfalls die optimale Aufnahme aller Wirkstoffe des Teebaumöls. Achte darauf, wenn du einkaufen gehst!


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  • Carson, C. F., Hammer, K. A., & Riley, T. V. (2006). Melaleuca alternifolia (tea tree) oil: A review of antimicrobial and other medicinal properties. Clinical Microbiology Reviews. https://doi.org/10.1128/CMR.19.1.50-62.2006
  • Hammer, K. A., Carson, C. F., & Riley, T. V. (2004). Antifungal effects of Melaleuca alternifolia (tea tree) oil and its components on Candida albicans , Candida glabrata and Saccharomyces cerevisiae. Journal of Antimicrobial Chemotherapy. https://doi.org/10.1093/jac/dkh243

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