Ohne Spezialprodukte schwierige Flecken aus Kleidung entfernen

Oft reichen einfache Zutaten aus dem Haushalt, um schwierige Flecken aus der Bekleidung zu entfernen. Erfahre, welche das sind!
Ohne Spezialprodukte schwierige Flecken aus Kleidung entfernen

Geschrieben von Carolina Betancourth

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Wer kennt nicht schwierige Flecken wie Rotwein, Mayonnaise, Maschinenöl und andere Problemfälle, die nur schwer wieder bei der Wäsche aus den Textilien zu entfernen sind. Doch wenn du weißt, welche Haushaltsprodukte sich für welche Flecken eignen, brauchst du keine teuren Spezialprodukte!

Schwierige Flecken kategorisieren

Es gibt viele verschiedene schwierige Flecken, die dich bei der Wäschepflege vor Herausforderungen stellen. Grob gesagt gibt es jedoch nur wenige Kategorien, denen sich die Flecken zuordnen lassen:

  • Fettflecken (Öl, Schmierfette, Speisefette,…)
  • Organische Verfärbungen (Grasflecken, Rotwein, Karotten,…)
  • Synthetische Verfärbungen (Ölfarben, Lacke, Harze etc.)
  • Fremdpartikel (Kaugummi etc.)

Um schwierige Flecken erfolgreich aus Textilien zu entfernen, solltest du zunächst feststellen, zu welcher Kategorie der Fleck gehört. Dann weißt du auch, zu welchem Hausmittel du greifen musst, um schwierige Flecken dieser Kategorie zu entfernen. Folgende Hausmittel solltest du testen:

Wasserstoffperoxid

Wasserstoffperoxid steckt hinter Produktbezeichnungen wie „milde Bleiche ohne Chlor“ oder „Oxykraft“. Im Handel wird oft auch „mit Aktivsauerstoff“ geworben. Dieser „Aktivsauerstoff“ in Putzmitteln ist nichts anderes als Wasserstoffperoxid.

Das Wasserstoffperoxid, das du so kaufen kannst ist stark mit Wasser verdünnt und mit einem Stabilisator versetzt, damit es nicht bei Kontakt mit Metall in seine Bestandteile Wasser und Sauerstoff zerfällt. In der Apotheke kannst du dieses Produkt in (fast) beliebigen Konzentrationen kaufen.

Wasserstoffperoxid ist ein ausgezeichnetes Bleichmittel für hartnäckige Flecken und Verfärbungen, hauptsächlich solche „organischer“ Herkunft, also keine Farben, Lacke oder Schmieröle.

Du solltest es aber nur bei heller Wäsche anwenden, zum Beispiel, um weiße Gardinen, weiße Handtücher oder Bettwäsche vom Grauschleicher zu befreien.

Waschsoda

Waschsoda ist stark fettlösend und eignet sich für schwierige Flecken fettiger Art, also Butter, Öle, Mayonnaise und ähnliche Flecken.

Waschsoda wirkt nur in warmem Wasser. Je heißer das Wasser, desto größer die Wirkung. Wende Waschsoda daher bitte nicht an, wenn die Textilien nur Fein- oder Handwäsche oder niedrige Waschtemperaturen vertragen!

Waschsoda bekommst du im Drogeriemarkt. Verwende Handschuhe, da es die Haut sehr austrocknet aufgrund der hohen Fettlösekraft!

Löse das Waschsoda nach Packungsaufschrift in heißem Wasser auf und weiche die betroffenen Textilien darin ein. Reibe und rubbele die Flecken oder nutze eine Waschbürste.

Ist das Wasser abgekühlt, kannst du die Kleidungsstücke tropfnass in die Waschmaschine geben und einen normalen Waschgang starten.

Handspülmittel

Manche schwierige Flecken lassen sich sehr gut entfernen, indem man sie dünn mit Geschirrspülmittel einreibt. Besonders gut funktioniert das bei fetthaltigen Flecken, zum Beispiel Hemdkragen, Küchenschürzen und Arbeitsbekleidung.

Gib das Spülmittel direkt auf den Fleck und reibe es auch von der Rückseite gut in den Stoff ein. Wasche das Textil nach einer Einwirkzeit von etwa 30 Minuten wie gewohnt in der Waschmaschine.

Bitte nicht zu viel Spülmittel verwenden, da es sonst zu extremer Schaumentwicklung kommt!

Essig-/ Zitronensäure

Schweißflecken mögen keine Säure. Daher ist Essig oder auch Zitronensäure die erste Wahl, wenn du schwierige Flecken aus Schweiß entfernen möchtest.

Achte darauf, dass du Weißweinessig oder – noch besser – Essigessenz verwendest, denn diese sind farblos und verfälschen das Ergebnis nicht!

Essigessenz gibt es beim Lebensmittel-Discounter in kleinen Flaschen oder im Supermarkt als Markenware. Zitronensäure bekommst du als Pulver in jedem Supermarkt.

Lege das betroffene Kleidungsstück mindestens über Nacht in einer starken Essig- oder Zitronenlösung ein und reibe danach die Flecken aus.

Gib dann das tropfnasse Stück wie gewohnt in die Waschmaschine und wasche es mit deinem gewohnten Waschmittel. Der Essiggeruch verschwindet beim Waschen und anschließenden Trocknen!

Hartnäckige Flecken kannst du auch direkt mit Essigessenz oder Zitronensäure behandeln. Dazu den Fleck direkt mit der Essigessenz oder einer Paste aus Zitronensäure und Wasser durchnässen und über Nacht einwirken lassen.

Vorbeugend empfiehlt sich das Benetzen frischer Schweißflecken mit Essigessenz vor jeder Wäsche!

Eis

Ein Kaugummi oder Baumharz auf der Hose ist sehr ärgerlich. Noch ärgerlicher ist es, wenn nach der Wäsche kein wirklich zufriedenstellendes Ergebnis sichtbar ist. Die erste Hilfe gegen Kaugummi und Harze auf Kleidungsstücken ist Kälte.

Entweder frierst du das betroffene Textil in der Tiefkühltruhe ein, oder du kühlst es mit Eiswürfel auf eine Temperatur unter dem Gefrierpunkt. Dadurch werden Kaugummi und Co hart und bröselig, sodass du sie einfach abkratzen oder abbrechen kannst.

Orangenöl

Orangenterpene aus Orangenschalen haben eine extrem hohe Fettlösekraft und wirken wie Lösungsmittel. Besorge dir reines Orangenöl, um von den Orangenterpenen Nutzen zu ziehen. Eine Flasche kostet um die 9€ und ist recht teuer, damit kannst du aber folgende Flecken nicht nur aus Bekleidung entfernen:

  • Lacke
  • Farben
  • Harze
  • Fette
  • Schmieröle
  • Klebstoffe
  • Kaugummi

Und mehr! Die hohe Fettlösekraft macht Orangenöl auch zu einem perfekten Haushaltsreiniger in der Küche. Schwierige Flecken auf Textilien verlieren damit vollkommen ihren Schrecken. Probiere es aus, es lohnt sich!


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.