Ist ein grüner Apfel besser als ein roter Apfel?

Oft lassen wir rote oder andersfarbige Äpfel liegen, um nach dem grünen Apfel zu greifen. Doch ist ein grüner Apfel wirklich immer die bessere Wahl?
Ist ein grüner Apfel besser als ein roter Apfel?
Elisa Morales Lupayante

Geprüft und freigegeben von der Sportpädagogin und Ernährungsberaterin Elisa Morales Lupayante.

Geschrieben von Daniela Echeverri Castro

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Ein grüner Apfel leuchtet uns mit seiner Farbe an, als riefe er uns zu „nimm mich, grün ist gesund!“ Oft lassen wir rote oder andersfarbige Äpfel liegen, um nach dem grünen Apfel zu greifen. Doch ist ein grüner Apfel wirklich immer die bessere Wahl?

Ein Grüner Apfel = ein gesunder Apfel?

Ein grüner Apfel, ein grüner Smoothie,… grün scheint das Symbol für „gesund“ zu sein. Gelegentlich hört man, Obst und Gemüse in grüner Farbe sei gesünder als andere Farben.

Was ist dran an der Aussage – und was können Äpfel, ob grün oder nicht, für deine Gesundheit tun?

Grüne Äpfel gelten als besonders gesund, weil das ihre grüne Farbe suggeriert. In Deutschland ist der am meisten gekaufte grüne Apfel der Granny Smith, der besonders knackig, grellgrün und erfrischend säuerlich ist.

Was grundsätzlich gesund klingt, hat leider seine Schattenseiten:

Der Apfel Granny Smith braucht viel Wärme, um gut zu gedeihen. Wärme, die er bei uns nicht bekommt, denn er kommt ursprünglich aus Australien und Neuseeland.

Dort wird er auch immer noch angebaut, außerdem in China und den USA. Bis ein gesunder grüner Apfel also bei dir im Obstkorb liegt, hat er eine Weltreise hinter sich. Und das, obwohl bei uns auch Äpfel wachsen!

Lass dir versichert sein: auch unsere Äpfel aus heimischem Anbau sind gesund. Sehr gesund sogar! Und das ganz ohne Weltreise!

Welche Farbe Apfel soll man kaufen?

Die Obsttheke ist voll von verschiedenen Äpfeln. Sie sind rot, gelb, grün, gescheckt, groß, klein, saftig, holzig, süß oder sauer. Die Auswahl fällt schwer.

Generell solltest du die Äpfel kaufen, die aus deiner Heimat kommen, also aus regionaler Herkunft stammen. Ein Apfel, der aus Neuseeland zu uns geschifft wird, kann niemals so frisch und vitamingeladen sein wie ein Apfel vom Obstbauern um die Ecke!

Ein zweiter Tipp ist, alte Apfelsorten zu bevorzugen. Bei neuen Züchtungen liegt das Augenmerk auf schnellem Wachstum, süßem Geschmack und Resistenz gegen Schädlinge und Krankheiten – nicht auf der optimalen Zusammensetzung der pflanzlichen Inhaltstoffe!

Und weil du ja wegen der Ballaststoffe und sekundären Pflanzenstoffe die Schale gleich mit isst, sind nur Äpfel aus kontrolliert biologischem Anbau wirklich empfehlenswert.

Auch in Deutschland finden sich auf 88% aller Äpfel aus konventionellem (also nicht „bio”) Anbau Rückstände von Pestiziden.

60% enthielten gar einen undurchschaubaren Giftcocktail aus bis zu 8 verschiedenen Mitteln! Denke also mehr über die Anbaumethode beim Apfelkauf nach als über die Farbe.

Ein grüner Apfel ist gesund. Ein roter Apfel aber auch. Warum? Das erklären wir dir:

ein grüner Apfel oder roter Apfel?

Äpfel sind Vitaminbomben!

In einem Apfel stecken ungefähr 30 Vitamine! Sie alle aufzuzählen, wäre zu viel des Guten, aber allein die Zahl verdeutlicht dir sicherlich, wie gesund ein Apfel ist!

Die wichtigsten Vitamine darin sind: Provitamin A, Vitamin B1, B2, B6, viel Vitamin C, Vitamin E und auch Niacin und Folsäure.

Ein grüner Apfel benötigt zum Reifen weniger Sonne, weswegen er auch tendenziell weniger Vitamine enthält. Je reifer ein Apfel, desto praller ist er mit Vitaminen gefüllt.

Da grüne Äpfel aus Übersee nicht vollreif geerntet werden, um den Transport zu überstehen, sind die Vitaminbomben eher nicht unter den grünen Äpfeln zu finden…

Äpfel sind reich an Ballaststoffen

In Äpfeln sind lösliche und unlösliche Ballaststoffe vorhanden. Lösliche Ballaststoffe sind die, die du nicht siehst, die aber deinem Darm und deiner Gesundheit trotzdem nützen.

Die Pektine im Apfel gehören zum Beispiel dazu. Sie sind es, die auch Marmelade gelieren lassen. Sie sind wasserlöslich und nicht mit bloßem Auge zu erkennen.

Auch bei der Prävention vor Darmkrebs sollen Ballaststoffe hilfreich sein. Studien deuten außerdem darauf hin, dass ein ballaststoffreiches Frühstück sogar den Cholesterinspiegel senken kann.

Äpfel enthalten generell viele Ballaststoffe. Noch mehr enthalten sie, wenn du sie nicht schälst, sondern mit Schale verzehrst (Bio-Qualität!).

Als Saft haben Äpfel übrigens keine Ballaststoffe – und sogar mehr Kalorien als süße Limonade! Iss daher Äpfel immer in ihrer natürlichsten Form: als ganze Frucht. Egal, ob grüne oder rote Äpfel!

Ballaststoffe aus Äpfeln senken Cholesterinwerte

Ballaststoffe sind sehr effektiv gegen hohe Cholesterinwerte. In Studien konnte nachgewiesen werden, dass wenn auf eine cholesterinreiche Mahlzeit eine ballaststoffreiche Mahlzeit folgte, der Anstieg von Cholesterin im Blut deutlich niedriger ausfiel.

Die Ballaststoffe wirken im Darm wie eine Art „Putzkolonne“: Sie reinigen die von der vorangegangenen Mahlzeit noch an den Darmzoten hängenden Cholesterine, bevor sie ins Blut gelangen und befördern sie Richtung Toilettenschüssel.

Konkret heißt das: Je mehr Ballaststoffe du isst, desto weniger Cholesterin gelangt überhaupt in dein Blut!

Ein Apfel liefert dir gleich eine gute Menge Ballaststoffe, egal, ob es ein grüner Apfel oder ein roter Apfel ist. Hauptsache, du isst die Schale mit!


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