Gesundes Frühstück bei Schilddrüsenunterfunktion

Bei einer Schilddrüsenunterfunktion besteht die Gefahr einer Gewichtszunahme, weswegen schon beim Frühstück auf ausgewogene Kost geachtet werden sollte.
Gesundes Frühstück bei Schilddrüsenunterfunktion

Geschrieben von Silke Neumann

Letzte Aktualisierung: 28. Dezember 2018

Das Frühstück bei Schilddrüsenunterfunktion sollte so zusammengesetzt sein, dass du mit geringer Kalorienzufuhr trotzdem alle Nährstoffe abdeckst, die für einen guten Start in den Tag wichtig sind.

Es ist nicht kompliziert und auch im hektischen Alltag leicht zuzubereiten.

Was genau ist Schilddrüsenunterfunktion?

Bei einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) werden in der Schilddrüse zu wenige Schilddrüsenhormone gebildet und der Körper ist unzureichend damit versorgt.

Dieser Mangel führt zu einer Verlangsamung der Körperfunktionen – der gesamte Stoffwechsel läuft auf Sparflamme.

Die Betroffenen frieren leicht, leiden unter dauernder Müdigkeit und Antriebsschwäche, Konzentrations- und Gedächtnisschwierigkeiten, nachlassender Leistungsfähigkeit, einem verlangsamten Puls und Wassereinlagerungen an verschiedenen Stellen des Körpers.

Sie nehmen häufig an Gewicht zu, obwohl sie nicht anders essen als vorher.

Eine raue Stimme, kalte, trockene, schuppende und blassgelbe Haut, Verstopfung, Zyklusstörungen und Unfruchtbarkeit, Libido- und Potenzstörungen sind ebenfalls Zeichen der Schilddrüsenunterfunktion.

Eine leichte Schilddrüsenunterfunktion ist besonders bei älteren Menschen ein häufiges Krankheitsbild und wird aufgrund der allgemeinen Beschwerden oft mit Alterserscheinungen oder bei Frauen als Wechseljahresbeschwerden fehlgedeutet und häufig zu spät behandelt.

Doch selbst wenn eine Schilddrüsenunterfunktion nur leicht ist, kann sie doch Folgen haben: durch den verlangsamten Stoffwechsel steigen die Blutfettwerte und damit auch das Risiko von Gefäßablagerungen mit entsprechenden Folgeerkrankungen, wie z. B. Herzinfarkt.

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Das ideale Frühstück

Ein ausgewogenes Frühstück ist der wichtigste und beste Start in jeden neuen Tag. Denn statistisch gesehen sind Menschen, die regelmäßig frühstücken schlanker als solche, die auf das Frühstück verzichten.

Das liegt daran, dass der Körper ohne Frühstück gezwungen ist, im „Notlaufmodus“ zu laufen und eben nicht, wie oft behauptet, auf seine Fettreserven zurück greift, sondern auf absoluter Sparflamme läuft.

Der dadurch über den Tag angesammelte Hunger durch verminderte Kalorienaufnahme wird durch kleine Snacks zwischendurch oder ein vor lauter Hunger zu üppiges Abendessen leider viel zu oft wieder „ausgeglichen“.

Die tägliche Kalorienzufuhr ist somit doch höher, trotz ausgelassenem Frühstück!

Das gilt insbesondere für Menschen, die unter Schilddrüsenunterfunktion leiden, denn bei ihnen ist der Stoffwechsel verlangsamt und eine Gewichtszunahme durch falsche Ernährung fast unausweichlich.

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Zutaten für ein gesundes Frühstück

Der Körper benötigt Kohlenhydrate, Eiweiß und Fett, um optimal mit allem versorgt zu sein, was er braucht.

Um das Fett in der Nahrung müssen wir uns keine Sorgen machen, davon nimmt der deutsche Durchschnittsbürger zu viel mit der Nahrung auf.

Insbesondere bei Schilddrüsenunterfunktion  solltest du dringend darauf achten, deine Kalorien nicht durch Fett aufzunehmen, sondern mit wichtigen Nährstoffen. Achte auf versteckte Fette in Milchprodukten, Fleischwaren und Gebäck!

Eiweiß ist aber wichtig und sollte beim Frühstück „nicht unter den Tisch fallen“.

Ideal sind hier fettreduzierte Milchprodukte, beispielsweise Milch oder Joghurt zum Müsli, ein fettarmer Kräuterquark aufs Brot oder magerer Käse oder Wurst und Schinken.

Der wichtigste Brennstoff für unseren Muskelmotor sind und bleiben die Kohlenhydrate.

Morgens ist „der Tank leer“ und es ist wichtig, den „Tank“ wieder zu füllen, bevor es mit dem Muskelmotor auf die „Autobahn“ des Alltags geht.

Die Kohlenhydrate, mit denen unser Muskelmotor am langfristigsten etwas anfangen kann sind natürlich nicht die aus Zucker, sondern die Kohlenhydrate, die in Getreideprodukten stecken: in Brot, Müsli, Frühstückscerealien, Getreidebreien und Mehlspeisen.

Achte bei Schilddrüsenunterfunktion darauf, dass du grundsätzlich Vollkornprodukte wählst, denn diese sättigen schneller und halten dich auch länger satt.

Um Zwischenmahlzeiten vorzubeugen, die bei Schilddrüsenunterfunktion sowieso nur blitzschnell auf den Hüften liegen, solltest du beim Frühstück auf eine erhöhte Ballaststoffzufuhr achten.

Ein guter Anfang sind Vollkornprodukte und Obst, das du mit Schale verzehrst. Wenn du magst, kannst du Joghurt, Quark und Müsli mit Getreidekleie anreichern, um noch mehr Ballaststoffe und ein längeres Sättigungsgefühl zu erreichen.

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Unser Vorschlag für dein Frühstück

Ein ideales, gesundes Frühstück, das nicht nur Patienten mit Schilddrüsenunterfunktion lange sättigt, könnte so aussehen:

  • Ein halber Liter kalorienfreies Getränk (Mineralwasser, Tee, aromatisiertes Wasser,…)
  • Ein Becher fettarmer Magermilchjoghurt oder eine Portion Magerquark
  • Eine Portion Obst, mit Schale, zum Beispiel ein Apfel, eine Hand voll Beeren, …
  • Maximal 100g Vollkornbrot, Haferflocken oder andere Getreideflocken

Optional zusätzlich: Getreidekleie und Gemüse, zum Beispiel Gurke, Tomate, Paprika, Radieschen,…

Vollkommen verzichten solltest du generell und auch insbesondere bei Schilddrüsenunterfunktion auf diese Lebensmittel:

  • Saft
  • Zucker (also auch: Marmelade und Honig)
  • Butter und andere Streichfette
  • Fette Wurstwaren
  • Fette Käseprodukte und Milchprodukte mit mehr als 1,5% Fett
  • Mehr als 1 Ei
  • Speck
  • Weißmehlprodukte
  • Gezuckerte „Frühstückscerealien“ wie Corn Flakes
  • Nuss/-nougat Aufstriche

Achte in jedem Fall darauf, genug Ballaststoffe zu frühstücken. So bleibst du lange satt und konsumierst über Tag nicht unnötige Kalorien zwischendurch.

Achte auch auf eine möglichst geringe Nährstoffdichte. Das ist recht einfach, wenn du auf Fett und Zucker verzichtest und dabei auch um versteckte Fette einen großen Bogen machst.


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  • Spencer, C. A., Hollowell, J. G., Kazarosyan, M., & Braverman, L. E. (2007). National Health and Nutrition Examination Survey III Thyroid-Stimulating Hormone (TSH)-thyroperoxidase antibody relationships demonstrate that TSH upper reference limits may be skewed by occult thyroid dysfunction. Journal of Clinical Endocrinology and Metabolism. https://doi.org/10.1210/jc.2007-0287

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