Eltern-Kind-Entfremdung: Wie kommt es dazu?

Eines der wichtigsten Dinge, die ein Kind verstehen sollte, ist, dass seine Eltern trotz einer Trennung niemals aufhören werden, es zu lieben und Zeit mit ihm zu verbringen.
Eltern-Kind-Entfremdung: Wie kommt es dazu?
Bernardo Peña

Geprüft und freigegeben von dem Psychologen Bernardo Peña.

Geschrieben von Raquel Lemos Rodríguez

Letzte Aktualisierung: 11. November 2022

Das Konzept der Eltern-Kind-Entfremdung ist in keinem psychiatrischen Handbuch anerkannt, jedoch sollte die Existenz jedem bewusst sein.

Es  gibt viele Eltern, die zusammen bleiben, weil sie denken, dass ihre Kinder eine vereinte Familie brauchen oder weil sie so sehr auf die andere Person angewiesen sind, dass sie alles Mögliche versuchen, bevor sie die Beziehung beenden.

Wie auch immer, wenn Kinder beteiligt sind sollten Eheprobleme schnell und so unkompliziert wie möglich gelöst werden. Eltern sollten immer versuchen, sich unter guten Bedingungen zu trennen, damit niemand zu leiden hat.

Die Beziehung mit deinem Partner zu beenden, um Probleme zu lösen, bedeutet nicht, dass du das Handtuch wirfst. Stattdessen bedeutet es, dass ihr als Eltern daran denkt, was das Beste für eure Kinder ist.

“Mein Vater ist ein sehr schlechter Mann”

Eltern-Kind-Entfremdung wenn Kind Angst hat

“Mein Vater ist ein schlechter Mann.” Das könnte ein Kind infolge der Eltern-Kind-Entfremdung von einem Elternteil denken. Sobald sich die Eltern getrennt haben oder im Begriff sind sich trennen, könnten sie mit Steinen werfen und schlecht von dem anderen Elternteil sprechen.

Viele Eltern sind sich nicht bewusst darüber, welchen Schaden sie mit ihrer Einstellung anstellen. Es ist, als ob sie nur an sich selbst denken. Sie vergessen, dass sich ihre Kinder in einer sehr sensitiven Phase befinden, in welcher sie alles wahrnehmen und jede negative Erfahrung Spuren hinterlaesst, die sich in der Zukunft auf sie auswirken.

Wenn ein Elternteil zum Beispiel zu seinem Kind sagt: “Dein Vater ist ein schlechter Mann” fängt es damit an, die Eltern-Kind-Entfremdung zu fördern. Schlussfolgernd wird das Kind das Vertrauen in seinen Vater verlieren, sich unfair ihm gegenüber verhalten und ihn vielleicht sogar verachten. In Wirklichkeit hat aber der Vater nichts verkehrt gemacht.

Wenn dieser Vater nun schlecht von seiner Ex-Frau spricht, ist es möglich, dass das Kind mit schwankend Gefühlen konfrontiert ist und nicht weiß, wie es damit umgehen soll.

In diesem Fall wird es weder Mutter noch Vater vertrauen. Deswegen wird das Kind ein Misstrauen erfahren, welches immer wieder Seiten wechselt sobald die Eltern versuchen, es auf ihre eigene Seite zu ziehen.

Eltern-Kind-Entfremdung vorbeugen

Eltern-Kind-Entfremdung

Wegen der Eltern-Kind-Entfremdung kann sich jedes Kind unsicher fühlen, weniger vertrauenswürdig sein und den Respekt für seine Eltern verlieren.

Es kann auch empfänglich auf die Meinungen anderer reagieren und sich davon mitreissen lasssen. Das liegt an seiner geringen Selbstachtung, was von den gemachten Erfahrungen herrührt.

Deshalb ist es notwendig, jegliches Verhalten zu vermeiden, welches die Entwicklung dieses Syndroms fördert. Wenn diese Verhaltensweisen vermieden werden, kann man schädliche Einflüsse auf das Kind vermeiden.

Einige dieser Verhalten sind folgende:

  • Im Beisein des Kindes schlecht über den anderen Elternteil reden,
  • das Kind versuchen zu manipulieren, indem man es schlecht fühlen lässt, weil es das andere Elternteil sehen möchte,
  • Anerkennung und Beifall bei Worten oder Handlungen, die gegen das andere Elternteil gerichtet sind oder
  • ohne Einzelheiten über die Trennung sprechen.

In diesen Fällen ist es sehr wichtig, das Kind nicht als “Waffe” zu verwenden. Das Kind trifft keine Schuld!

Ehrlich und aufrichtig zu Kindern sein

Eltern-Kind-Entfremdung durch Rituale verhindern

Auch wenn die Kinder noch sehr klein sind, muss man über die Trennung mit ihnen sprechen. Viele Eltern denken fälschlicherweise, dass ihre Kinder zu jung sind, um den Ernst der Lage zu verstehen.

Man muss mit den Kindern in einfacher Weise sprechen und auf ihre Fragen ehrlich eingehen. Das Wichtigste ist, dass das Kind weiß, dass es sich um eine ganz normale Entwicklung zwischen Paaren handelt und es sich deshalb nicht einsam, schlecht oder sogar schuldig fühlen muss.

Kinder müssen verstehen, dass eine Trennung ein natürlicher Prozess ist. Sie müssen erkennen, dass die Trennung der Eltern nicht das Schlimmste der Welt ist, denn beide Elternteile lieben ihr Kind weiterhin wie zuvor. 

All dies wird dem Kind helfen, sich nicht traurig und abgeschnitten zu fühlen, wenn es um die Trennung seiner Eltern geht. So wird das Kind verstehen, dass eine negative Umgebung Menschen nicht glücklich macht. Es kann sich entfernen, wenn es sich in einer solchen Situation befindet.

Das Kind muss wissen, dass es von seinen Eltern trotz Trennung geliebt wird und beide Elternteile ihm ausreichend Zeit widmen.


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