Einnässen im Kindesalter

Normalerweise ist das Einnässen im Kindesalter eine Angelegenheit, die sich von selbst wieder legt, sobald das Kind heranwächst. Sollte dem nicht so sein, gilt es, auf ein paar Dinge zu achten. Diese stellen wir dir in diesem Artikel vor.
Einnässen im Kindesalter

Geschrieben von María Vijande

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Normalerweise ist das Einnässen im Kindesalter eine Angelegenheit, die sich von selbst wieder legt, sobald das Kind heranwächst. Sollte dem nicht so sein, gilt es, auf ein paar Dinge zu achten. Diese stellen wir dir in diesem Artikel vor.

Das Einnässen ist auch als Enuresis oder Bettnässen bekannt. Personen, die an diesem Problem leiden, urinieren während des Schlafs willkürlich. Jedoch muss es nicht nur in der Nacht dazu kommen.

Um weiterhin als Krankheit klassifiziert zu werden, muss das Einnässen bei Kindern über vier Jahren mindestens zweimal täglich in einem Zeitraum von drei aufeinanderfolgenden Monaten auftreten.

Die Enuresis betrifft vor allem Jungen. Auch wenn es sich um eine relativ gängige Störung handelt, weist die Gesellschaft für Pädiatrie darauf hin, dass es hierzu bisher noch nicht viele epidemiologische Studien gibt. Jedoch weisen die Daten darauf hin, dass das Problem mit dem Wachstum des Kindes kleiner wird.

Einnässen: unfreiwilliges Urinieren

Ursachen

Harndrang

Das unkontrollierte nächtliche Wasserlassen hat nicht immer einen bestimmten Grund. Dennoch gibt es verschiedene Faktoren, die dazu führen können.

  • Kleine Blase: Die Blase ist nicht genug entwickelt, um den produzierten Urin zu sammeln.
  • Unfähigkeit, eine volle Blase zu erkennen: Das Kind schläft tief und wacht nicht auf, wenn die Blase voll ist. Dies passiert, wenn die Nerven, die die Blase kontrollieren, noch nicht vollständig entwickelt sind.
  • Hormonelles Ungleichgewicht: Es fehlt der betroffenen Person an einer ausreichenden Produktion des antidiuretischen Hormons oder Vasopressins.
  • Infektion der Harnwege: Außer dem Einnässen kommt es bei einer Infektion ebenfalls zu häufigem Wasserlassen, Schmerzen beim Urinieren und rötlichem oder rosafarbenem Urin.
  • Schlafapnoe: Manchmal ist das Bettnässen ein Hinweis auf das Schlafapnoe-Syndrom. Dabei handelt es sich um Atemstörungen während des Schlafens.
  • Chronische Verstopfung: Beim Stuhlgang werden dieselben Muskeln beansprucht wie beim Urinieren. Wenn das Kind also an Verstopfung leidet, ist es möglich, dass diese nicht einwandfrei funktionieren.

Abgesehen von diesen Ursachen kann diese Erkrankung erblich bedingt sein. Wenn bereits zuvor jemand in der Familie während seiner Kindheit an diesem Problem litt, steigt das Risiko, dass die eigenen Kindern auch daran leiden werden. Auch Stress als weiterer Grund sollte nicht unerwähnt bleiben.

Einnässen: Symptome und Komplikationen

Die Enuresis stellt für die betroffene Person keinerlei Bedrohung für die Gesundheit dar, solange sie nicht körperlicher Natur ist. Das Hauptsymptom ist wie bereits erwähnt das unwillkürliche Wasserlassen. Dieses tritt meist in der Nacht mit einer Frequenz von mindestens zweimal monatlich auf.

Denkbare Komplikationen sind, dass das Kind Scham empfindet oder an Selbstwertgefühl verliert, weshalb es wichtig ist, ihm Sicherheit zu vermitteln. Sollte das Problem aufgrund körperlicher Ursachen bestehen, können weitere Komplikationen entstehen.

Beispielsweise kann es zu Ausschlägen am Po oder im Genitalbereich kommen, wenn das Kind mit nasser Unterwäsche schläft.

Einnässen: Behandlung und Vorsorge

Kind auf der Toilette

Zunächst ist es wichtig, dass das Kind tagsüber und in der Nacht regelmäßig auf die Toilette geht, um zu versuchen, der Enuresis vorzubeugen.

In der Regel legt sich das Bettnässen, während es heranwächst. Wenn nicht, sollte zum Beispiel darauf geachtet werden, dass es am Abend weniger Flüssigkeit zu sich nimmt.

Eventuell entscheidet sich der behandelnde Arzt für eine pharmakologische Behandlung und die Anwendung eines Feuchtigkeitsalarms. Dabei handelt es sich um Geräte, die an eine feuchtigkeitsempfindliche Kompresse angeschlossen werden. Wenn das Kind also anfängt zu urinieren, wird es durch diesen Alarm aufgeweckt.

Auf Medikamente sollte nur als letzte Alternative zurückgegriffen werden. Sie werden eingesetzt, um die nächtliche Harnproduktion zu verzögern und die Blase zu beruhigen.

Außer diesen Maßnahmen gibt es verschiedene Möglichkeiten der Vorsorge:

  • das Kind dazu anregen, zweimal vor dem Schlafen auf die Toilette zu gehen
  • ihm vorschlagen, ungefähr alle zwei Stunden zu urinieren
  • Hautausschläge vermeiden, indem jeden Morgen der Po und der Genitalbereich abgewaschen werden

Auch wenn das Einnässen bei Kindern häufig vorkommt und im Laufe des Heranwachsens wieder verschwindet, kann es in manchen Fällen anhalten. Dann ist es notwendig, umgehend einen Arzt aufzusuchen.


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