Aspirin als Gesichtspeeling

Aspirin ist eigentlich nur der Produktname eines bestimmten Herstellers für eine Schmerztablette.
Aspirin als Gesichtspeeling
Karla Henríquez

Geprüft und freigegeben von der Ärztin Dr. Karla Henríquez.

Geschrieben von Thady Carabaño

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Aspirin dient eigentlich dazu, Schmerzen zu lindern, jedoch kannst du die weißen Tabletten gelegentlich auch in der Hautpflege. Was du sonst alles über Aspirin wissen solltest und wie du Aspirin als Gesichtspeeling einsetzt, erfährst du hier.

Aspirin: ursprünglich aus Weidenrinde

Aspirin stammt ursprünglich aus der Naturheilkunde, denn schon die Germanen und Kelten kochten aus Weidenrinde einen Extrakt, der schmerzstillend und fiebersenkend wirkte.

Spätere Forschungen ergaben, dass in Weidenrinde tatsächlich Bestandteile enthalten sind, die pharmakologisch wirksam sind.

Erste Medikamente entstanden aus dem isolierten Wirkstoff, der jedoch wegen seiner Nebenwirkungen unter anderem auf den Magen keinen wirklichen Erfolg feierte. Die Medizinforschung ging weiter und 1921 meldete die Firma Bayer das Patent für Aspirin an.

Heute wird der Wirkstoff synthetisch hergestellt und hat mit der romantischen Vorstellung des Auskochens von Weidenrinde nichts mehr zu tun. Aspirin gehört zu den weltweit häufigsten und bekanntesten Arzneimitteln überhaupt.

Es müssen nicht immer Tabletten sein:

Natürliche Schmerzmittel

Ist Aspirin unschädlich?

Nicht immer ist alles, was aus der Natur (Weidenrinde) stammt, auch unschädlich für Menschen.

Auch Aspirin hat ernst zu nehmende Nebenwirkungen und sollte nur in Notfällen und nicht als „Allerheilmittel“ verwendet werden. Die häufigsten Risiken und Nebenwirkungen sind:

Überdosierung kann zu Atemlähmung und Bewusstlosigkeit sowie schweren Nierenschäden führen. Es macht also Sinn, dieses Arzneimittel zu vermeiden – oder äußerlich anzuwenden.

Muss es „Aspirin“ sein?

Aspirin ist der Markenname eines bekannten und beliebten Schmerzmittels, das auf dem Wirkstoff Acetylsalicylsäure basiert.

Weitere Handelsnamen des gleichen Wirkstoffes sind unter anderem: Acesal, Alka-Seltzer, Godamed, Herz-ASS, Miniasal, Togal-ASS, ASS-ratiopharm, Eudorlin, Alcacyl, Asa-Tabs, Aspégic, Aspro, Kardégic, Tiatral Acekapton, Aspro Classic, Thrombo-ASS, Togal Mono und mehr!

Je nach Menge der pro Tablette enthaltenen Acetylsalicylsäure sind oft auch Ziffern hinter dem Namen wie zum Beispiel „ASS100“.

Der Wirkstoff Acetylsalicylsäure wirkt blutverdünnend, weswegen er nicht nur als klassische Kopfschmerztablette Anwendung findet, sondern auch zur Vorbeugung von Thrombosen verschrieben wird.

Darüber hinaus wirkt Aspirin mit seinen Namensvettern auch entzündungshemmend, fiebersenkend und – natürlich – auch schmerzlindernd.

Aspirintabletten in der Kosmetik

Immer wieder hört man davon, dass Aspirintabletten in der Kosmetik zur Pflege von Haut und Haaren eingesetzt werden.

Manche behaupten, sie wirken gegen Schuppen, juckende Kopfhaut oder andere Beschwerden. Da kann Aspirin jedoch nicht hilfreich sein, sondern, im Gegenteil, die Beschwerden verschlimmern.

Aspirin wirkt entzündungshemmend, jedoch nicht antimykotisch (also gegen Pilze) oder antibakteriell (gegen Bakterien). Daher ist es sinnlos, Acetylsalicylsäure gegen fettige Schuppen zu verwenden, denn diese werden meist von Pilzen ausgelöst.

Manche Kosmetikprodukte, die im Handel gegen fettige und unreine Haut erhältlich sind, beinhalten auch Salicylsäure.

Diese wirkt antibakteriell und entzündungshemmend und trocknet fettige Haut aus. Wenn du empfindliche oder trockene Gesichtshaut hast, sind solche Produkte für dich völlig ungeeignet. Verwende dann auch keinesfalls Aspirin als Gesichtspeeling!

Auch eine Möglichkeit:

Peeling mit Natron

Anwendung als Gesichtspeeling

Insbesondere fettige Haut profitiert von einem regelmäßigen Peeling, denn abgestorbene Hautfetzen in Kombination mit Hautfett oder Talg kann die Hautporen verstopfen und zu Unreinheiten wie Mitessern oder Pickeln führen. Ein Peeling macht daher mindestens 1 Mal wöchentlich Sinn.

Säure hilft, die Haut zusätzlich aufzuweichen. In diesem Fall kannst du die Acetylsalicylsäure der Tabletten gut verwenden. Zerstoße sie in einem Behälter und verwende die so entstandenen Krümel als Gesichtspeeling. Aspirin ist in Wasser schlecht löslich, sodass der Peelingeffekt lange anhält.

Reibe zart, aber beständig dein Gesicht überall mit dem Aspirin-Brei ab. Die Säure wirkt zusätzlich austrocknend, sodass du bei fettiger Haut ebenfalls Besserung erfährst.

Spüle nach dem Peeling das Gesicht gründlich mit Wasser ab und verwende eine Feuchtigkeitspflege oder etwas Aloe vera Gel, um die durch das Peeling strapazierte Haut wieder zu beruhigen.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.