7 japanische Wörter zur Entwicklung deiner Persönlichkeit

Die Philosophie anderer Kulturen über ihre Worte zu entdecken, hilft uns dabei, das Leben auf eine andere Weise zu begreifen. So können wir den Blick etwas mehr von unseren Fehlern ablenken
7 japanische Wörter zur Entwicklung deiner Persönlichkeit
Valeria Sabater

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Valeria Sabater.

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Sobald man andere Sprachen und ihre Worte kennenlernt, entdeckt man, wie andere Kulturen die Welt sehen. Man versteht so ihre Weltsicht und ihr ganz persönliches Universum besser. 7 japanische Wörter könnten dir helfen, deine Persönlichkeit zu entwickeln.

In der japanischen Kultur sind verschiedene Worte zu finden, die für uns sehr überraschend sein können. Diese japanischen Wörter sind sehr interessant, deshalb möchten wir uns heute dieses Thema etwas genauer ansehen.

Japanische Wörter laden zu einer tiefen Reflexion über verschiedene Dinge ein. Wir können von bestimmten Konzepten lernen, um die Persönlichkeit weiterzuentwickeln sowie andere Perspektiven zu entdecken.

Wir laden dich heute ein, dir mit uns verschiedene japanische Wörter genauer anzusehen. Bist du neugierig geworden?

Japanische Wörter

Ikigai: der Existenzgrund

Wir sollten alle unseren ganz individuellen Ikigai besitzen. Einen Grund, einen Vorsatz, einen Traum oder ein Lebensziel, das uns jeden Morgen Kraft und Energie gibt, um den Tag zu beginnen.

  • Für Japaner ist es besonders wichtig, einen eigenen Ikigai zu haben, denn dies ist der Grund warum wir leben. 

Doch nicht jeder hat diesen Grund bereits gefunden. Oft vergeht viel Zeit ohne Ziel oder Motivation, die es ermöglichen, das Glück zu finden.

Es handelt sich um ein interessantes Konzept, mit dem sich jeder gründlich beschäftigen sollte.

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2. Kintsukuroi: Wunden mit Gold reparieren

japanisch-Kintsukuroi

Die Philosophie, die sich hinter dem Wort Kintsukuroi versteckt, hat viel mit Resilienz zu tun. Resilienz bezeichnet die Kunst, Wunden heilen zu lassen und aus Tiefschlägen gestärkt, achtsamer und schöner hervorzugehen.

  • In der japanischen Kultur bezieht sich Kintsukuroi vor allem auf eine Technik, mit der zerbrochenes Porzellan wieder zusammengefügt wird. 
  • Mit einer speziellen Masse, die Goldpulver enthält, werden die zerbrochenen Teile zusammengefügt.
  • Die Bruchstellen bleiben so sichtbar, denn die Risse stehen für die Stärke und lassen ein einzigartiges Objekt entstehen, das seine eigene Geschichte erzählt.

3. Aware: die Trauer über die Vergänglichkeit

Das Leben vergeht schnell, es wartet auf niemanden, es ist flüchtig, intensiv und in manchen Momenten unerbittlich. Die Liebe vergeht manchmal, Freundschaften werden beendet, was uns zunächst sicher erschien, endet plötzlich und wir müssen wieder von vorne beginnen.

Bei all diesen Prozessen spielt Aware eine Rolle, eines der wichtigsten Wörter in der japanischen Sprache.

Damit wird die Trauer über die Vergänglichkeit der Dinge zum Ausdruck gebracht, aber gleichzeitig auch die Notwendigkeit voranzuschreiten, vergangenes abzuschließen, um andere neue Dinge zu beginnen.

4. Majime: die Person, die Verantwortung übernimmt

Im japanischen bedeutet Majime “ernste Person”. Damit ist jedoch nicht eine verschlossene, mürrische oder wenig spontane Person gemeint, sondern ein treuer Charakter.

Es handelt sich um einen Menschen, auf den man sich verlassen kann, der großes Verantwortungsbewusstsein zeigt, andere jedoch nicht be- oder verurteilt.

5. Nankurunaisa: ein wunderschönes Wort

japanisch-Nankurunaisa

Nankurunaisa ist ohne Zweifel eines der schönsten Worte aus dem alten Japan.

Es bezieht sich auf eine klassische Idee aus der Motivationspsychologie, der Entwicklung der Persönlichkeit sowie auch aus der Spiritualität. Es geht darum, in die Zukunft zu vertrauen. 

Jeder kennt Situationen, in denen man nur vertrauen kann, auch wenn alles schief zu laufen scheint.

Man lernt dabei, dass die Zeit, der Wille und der Mut fähig sind, neue Möglichkeiten zu eröffnen, um eine bessere Zukunft zu erlangen.

6. Gaman: Schwierigkeiten mit Würde ertragen

Gaman ist ein weiterer Begriff, der direkt mit den Wurzeln des Buddhismus verbunden ist. Es handelt sich um eine Philosophie, in der man darüber nachdenkt, das Leben dann auf andere Art und Weise zu verstehen.

Dieses Wort verbindet in Wirklichkeit mehrere Ideen:

  • Die Fähigkeit zur Selbstkontrolle.
  • Die Notwendigkeit, Geduld zu haben.
  • Die notwendige Resistenz, um schwierige und komplexe Etappen zu überstehen.
  • Die Notwendigkeit, widerstandsfähig zu sein, Würde und Stärke in sich zu vereinen.
  • Die Fähigkeit, schwierige Situationen zu bewältigen und jeden Tag etwas zu tun, um sich besser zu fühlen. 

Gleichzeitig verbindet Gaman eine gleichermaßen wichtige und wertvolle Vorstellung: die Mitmenschen zu berücksichtigen.

Man sollte keine Last für die Umwelt sein. Vielmehr ist das Ziel, verständnisvoll zu sein und trotz der eigenen Probleme auch die Mitmenschen zu berücksichtigen und zu beachten. 

7. Wabi-sabi: die Schönheit liegt in der Unvollkommenheit

japanisch-Wabi-Sabi

Wabi-sabi ist ebenfalls ein interessanter Begriff, der insbesondere in der Ästhetik, Kunst und Natur Verwendung findet.

Du kannst diesen Begriff in deinem Leben sicher auch verwenden, um bei guter Laune zu bleiben, wenn nicht alles so klappt, wie du das gerne hättest.

  • Der Begriff bezieht sich auf die Schönheit der Dinge, die auf den ersten Blick dann unvollkommen erscheinen. 
  • Es geht überdies auch um die Schönheit der einfachen, reinen Dinge, bei denen Unvollkommenheiten keinesfalls störend wirken.
  • Du kannst dies auf deinen Alltag übertragen: Schönheit und Perfektion sollten nicht idealisiert werden, denn Unvollkommenes macht das Leben lebenswert. Auch der Köper oder eine Beziehung müssen nicht perfekt sein!

Wir müssen akzeptieren, dass wir fehlbar und wunderbar unperfekt sind.

Lasst uns diese einfachen aber wichtigen Ideen durch japanische Wörter auf unseren Alltag übertragen!


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  • Ishida, R. (2012). Reducing anxiety in stutterers through the association between “purpose in life/Ikigai” and emotions. Glob J Health Sci4(5), 120–124. https://doi.org/10.5539/gjhs.v4n5p120
  • Tomás Navarro. (2017). Kintsukuroi: El arte de curar heridas emocionales
  • Koren, Leonard (1994). Wabi-Sabi for Artists, Designers, Poets and Philosophers. Stone Bridge Press.

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