6 Ursachen für Rückenschmerzen

Sowohl zu wenig als auch zu viel Bewegung kann zu Rückenschmerzen führen. Du solltest deine Aktivitäten an deine Bedürfnisse und Möglichkeiten anpassen!
6 Ursachen für Rückenschmerzen
Carlos Fabián Avila

Geschrieben und geprüft von dem Arzt Carlos Fabián Avila.

Letzte Aktualisierung: 11. November 2022

Rückenschmerzen entstehen meist durch strapazierte Muskeln und Bänder oder die Abnutzung der Wirbelsäule. Heute werden wir die Ursachen für Rückenschmerzen genauer betrachten.

Jeder kann daran leiden, ganz unabhängig vom Alter. Rund zwei Drittel der Erwachsenen beklagen sich irgendwann im Leben über Rückenschmerzen.

Ursachen für Rückenschmerzen

Meist sind die Auslöser von Rückenschmerzen auf strukturelle  Veränderungen der Wirbelsäule zurückzuführen. Die Abnutzung oder Überlastung der Bänder, Muskeln, Bandscheiben oder Wirbel kann sehr unangenehme Folgen haben.

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Spezifische Faktoren

Die Ursachen für Rückenschmerzen sind vielseitig.

Es gibt ganz spezifische Ursachen, wie Verletzungen, schlechte Haltung oder Muskelschwäche. Auch übermäßige Belastung kann zu Rückenschmerzen führen.

Unspezifische Faktoren

Wenn die Ursachen für Rückenschmerzen nicht genau definiert werden können, spricht man von unspezifischen Faktoren.

In diesem Fall kann die Intensität der Schmerzen je nach Haltung oder Position variieren. Bei bestimmten Tätigkeiten verstärken sich die Beschwerden.

Für die richtige Behandlung müssen unterschiedliche biologische, soziale, strukturelle und auch psychologische Faktoren berücksichtigt werden.

Risikofaktoren

1. Stress und Depression

Ursachen für Rückenschmerzen: Depression einer Frau

Aus unterschiedlichen Studien geht hervor, dass chronische Rückenschmerzen und Lumbalgie häufig mit Stress, Depression und Nervosität im Zusammenhang stehen.

  • Auch wenn physische Ursachen den Schmerz auslösen, konnte festgestellt werden, dass psychologische Faktoren ebenfalls eine große Rolle spielen, sowohl beim Verlauf der Beschwerden als auch bei der Behandlung.
  • Deshalb empfiehlt es sich, sich bei Rückenschmerzen Ruhe zu gönnen und Stress so gut wie möglich zu vermeiden. Versuche, angenehme Aktivitäten in deinen Alltag einzubauen, die dir Spaß machen.

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2. Alter

Mit forschreitendem Alter nutzt sich der Körper auf natürliche Weise ab, die Gelenkte und die Wirbelsäule bilden hier keine Ausnahme.

Rückenschmerzen treten deshalb bei älteren Menschen öfter auf, insbesondere, wenn sie an Osteoarthritis oder an Spinaler Stenose (Verengung des Wirbelkanals) leiden.

Jüngere Menschen leiden hingegen häufiger an spezifischen Pathologien. Dies ist auch bei einem Bandscheibenvorfall oder degenerativen Krankheiten der Bandscheiben häufig der Fall.

3. Genetik

Ursachen für Rückenschmerzen können genetisch sein

Es kann auch eine genetische Veranlagung bestehen, was insbesondere dann oft der Fall ist, wenn die Symptome und Beschwerden schon in sehr jungem Alter auftreten.

Aus verschiedenen Forschungsstudien geht hervor, dass das mutierte Gen “Carbohydrate Sulfotransferase 3 (CHST3)” für ein um 30% erhöhtes Risiko einer lumbalen Bandscheibendegeneration verantwortlich ist.

Diese Studien weisen auch darauf hin, dass die Wahrscheinlichkeit daran zu leiden 50% beträgt, wenn auch Vater oder Mutter dieses Problem haben.

Aus diesem Grund empfiehlt sich ein gesunder Lebensstil, wobei in diesem Fall auf intensiven Sport oder andere schwere physische Aktivitäten verzichtet werden sollte. 

Wenn das genannte Gen vorhanden ist, sollten auf keinen Fall Gewichte gehoben werden!

4. Berufsrisiken

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht davon aus, dass es einen Zusammenhang zwischen muskuloskeletalen Beschwerden und physischer Anstrengung am Arbeitsplatz gibt.

Aktivitäten, die große Anstrengungen erfordern, sind jene, bei denen schwere Lasten zu tragen sind oder schwere Maschinen oder Werkzeuge gehandhabt werden.

Auch wenn immer wieder über einen langen Zeitraum dieselben Bewegungen ausgeführt werden, können Rückenschmerzen entstehen. 

Verletzungen durch einmalige Überlastung sind meist schmerzhaft aber kurz, wenn die Überanstrengung eines gewissen Körperbereiches jedoch über einen längeren Zeitraum erfolgt, werden die Beschwerden oft chronisch.

In diesem Fall sollte man beim Heben schwerer Lasten oder sich wiederholdender Überanstrengung zumindest lernen, diese Arbeiten rückenschonend auszuführen. Risikoreiche Aktivitäten sollten besser langsam ausgeführt werden.

5. Bewegungsmangel

Ursachen für Rückenschmerzen: Bewegungsmangel

Bewegungsmangel ist weltweit ein zunehmender Risikofaktor für tödliche Krankheiten. Damit wird natürlich auch die Gesundheit des Bewegungsapparats negativ beeinflusst.

Durch Bewegung können Muskeln, Sehnen und Knochen gesund gehalten werden. Ansonsten werden diese biologischen Strukturen geschwächt und können die Wirbelsäule und die Gelenke nicht schützen und stabilisieren. 

Muskelschwäche erhöht das Risiko für Schmerzen und chronische Beschwerden.

Es ist nicht immer einfach, sich ausreichend zu bewegen, wenn man im Beruf lange Stunden an einen Stuhl gebunden ist.

Doch durch einfache Tricks kannst du mehr Bewegung in deinen Alltag bringen: Verwende die Treppe, nicht den Aufzug, gehe zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Arbeit, mache immer wieder Pause, um dir kurz die Füße zu vertreten…

6. Fehlhaltung

Eine falsche Haltung zählt zu den häufigsten Ursachen für Rückenschmerzen, denn dadurch wird das Körpergewicht nicht richtig verteilt, was zur Überlastung bestimmter Bereiche führt.

Die Rückenmuskulatur leidet an Verspannungen, denn die Fehlhaltung muss ausgeglichen werden.

Kopf, Schultern, Hüfte und Knöchel sollten sich in einer Linie befinden, wenn man steht. Beim Sitzen sollten die Füße auf dem Boden stehen, die Knie einen rechten Winkel bilden und der Rücken sollte gerade gehalten und von einer Lehne gestützt werden.

Auch eine vorgestreckte Kopfhaltung sollte korrigiert werden! Versuche Drehungen und Beugungen des Rückens zu verhindern. Eine anhaltende Beugehaltung führt zu Verspannungen und Schmerzen.

Schone deinen Rücken und achte auf ausreichend Bewegung, um Beschwerden zu vermeiden!


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