5 Möglichkeiten, den Appetit zu kontrollieren und abzunehmen

Wenn wir unserem Körper zu wenig Schlaf gönnen, wird weniger Leptin freigesetzt. Leptin ist das Hormon, das unserem Gehirn das Sättigungsgefühl vermittelt
5 Möglichkeiten, den Appetit zu kontrollieren und abzunehmen
Carlos Fabián Avila

Geprüft und freigegeben von dem Arzt Carlos Fabián Avila.

Geschrieben von Carolina Betancourth

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Einer der effektivsten Tricks, um tatsächlich abzunehmen und nicht schon beim Versuch zu scheitern, liegt darin, weniger zu essen, ohne dabei Appetit oder sogar Hunger unterdrücken zu müssen.

Wer die meiste Zeit des Tages Appetit hat, dem wird es schwerfallen, eine Diät erfolgreich zu Ende zu bringen. Wahrscheinlich bricht der doch nicht so eiserne Wille irgendwann und es werden mehr Kalorien verzehrt als verbrannt.

Deshalb ist es so wichtig, den Appetit zu kontrollieren und das völlig unabhängig von anderen Anstrengungen, die wir unternehmen, um abzunehmen.

Dieses falsche Gefühl von Hunger, eigentlich mehr das einer Versuchung, wenn wir Lebensmittel sehen oder an sie denken, muss bezwungen werden.

Solange der Körper nicht an eine gesunde, reduzierte Ernährung gewöhnt ist, ist es sehr schwierig, das übermäßige Verlangen und den Heißhunger auf Essen zu überwinden.

Zum Glück wissen wir aber von einigen Gewohnheiten und können euch Ratschläge geben, wie der Appetit zu kontrollieren ist und die Diät so in kurzer Zeit den gewünschten Erfolg bringt. Wir hoffen, statt deines Appetits dein Interesse geweckt zu haben.

1. Langsam essen

Salat

Der komplexe Aufbau des menschlichen Körpers macht aus dieser Gewohnheit etwas so Essentielles. Nachdem wir die Nahrung zu uns genommen haben, senden die Nerven vom Magen aus ein Signal der Sättigung in Richtung Hirn.

Nun dauert es aber noch bis zu einer halben Stunde, bis das Gehirn die Information verarbeitet und beantwortet hat und es tatsächlich zu einer Reduktion von Appetit und Hunger kommt.

Diese Verzögerung ist die Ursache dafür, dass wir häufig noch weiteressen, obwohl schon genug Nahrung im Magen angekommen ist. Wir haben weiterhin Appetit.

Was ist die Lösung?

Die beste Art, übermäßiges Essen zu vermeiden, ist es, langsam zu essen, sich Zeit zu nehmen, die Nahrung gut durchzukauen und erst dann zu schlucken.

Diese einfache Regel verschafft dem Gehirn das nötige Zeitfenster, das Sättigungsgefühl zu vermitteln, bevor der Magen zu voll ist. Gut gekaute Nahrung ist außerdem wesentlich besser verdaulich.

2. Vor Appetit und Hunger etwas essen

Lange Zeiten, in denen nichts gegessen wird, lösen ein starkes Hungergefühl aus. Das bricht bei der nächsten Mahlzeit durch und wir essen viel zu viel.

Zu große Mengen an Essen vermitteln nicht nur ein absolutes Sättigungsgefühl, sondern lassen auch den Insulinspiegel steigen. Wir werden müde und haben später noch mehr Hunger.

Was ist die Lösung?

Wir sollten nicht darauf warten, bis sich der knurrende, hungrige Magen zu Wort meldet. Wir empfehlen, die tägliche Ernährung auf mehrere Mahlzeiten aufzuteilen.

Dann sollte es sich bei den gewählten Lebensmitteln natürlich um solche guter Qualität handeln, die einen hohen Nährwert haben.

Eine derartige Routine trägt nicht nur dazu bei, den Appetit zu senken, sondern auch dazu, den Stoffwechsel aktiv zu halten und so vermehrt Fett zu verbrennen.

Wir haben auch ein paar Vorschläge für die Diabetiker unter euch: Natürliche und köstliche Rezepte für Diabetiker

3. Gut schlafen

Schlafen

Vielen Menschen ist gar nicht bewusst, dass es einen Zusammenhang zwischen der Schlafqualität und dem Vermögen, den Appetit zu kontrollieren, gibt.

Fehlende oder mangelnde Ruhezeiten steigern das Verlangen nach Süßem, nach Kohlenhydraten und Fetten. Schlafmangel wirkt sich zudem auf andere Organsysteme aus und kann langfristig schwere gesundheitliche Folgen haben.

Während wir schlafen, produziert der Körper ein Hormon, das Leptin genannt wird.

Leptin reguliert das Hungergefühl und wirkt appetitzügelnd. Wenn wir unserem Körper nicht genügend Schlaf gönnen, kann nicht ausreichend Leptin produziert werden und wir leiden vermehrt unter Heißhungerattacken.

Was ist die Lösung?

Ähnlich wie bei der täglichen Ernährung empfehlen wir auch hier eine gesunde Routine. Plane deinen Tag so, dass du sieben bis acht Stunden ununterbrochen schlafen kannst.

4. Mehr Wasser trinken

Mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist mehr oder weniger dehydriert, weil zu wenig Wasser und andere gesunde Getränke konsumiert werden.

Oft wird dieser Tatsache nicht die entsprechende Bedeutung beigemessen. Ein Wassermangel kann schwerwiegende Folgen für die Gesundheit haben und außerdem ein Gefühl auslösen, das dem des Hungers sehr ähnlich ist.

Einem Menschen, dem Wasser fehlt, fehlt es auch an Energie, er wird müde. Weiterhin neigt er dazu, vermehrt zu essen.

Was ist die Lösung?

Jeden Tag sechs bis acht Gläser Wasser trinken. Auch in Obst und Gemüse steckt jede Menge “gesundes” Wasser.

Der beste Beweis, dass Wasser hilft, Gewicht zu reduzieren: Wassertherapie zum Abnehmen

5. Auch auf die “flüssigen” Kalorien achten

Trinken

Der Körper verdaut Flüssigkeiten schneller als feste Nahrung. Wenn wir also “flüssige” Kalorien zu uns nehmen, dann landet der in ihnen enthaltene Zucker schnell im Blut und löst das Verlangen aus, noch mehr zu essen.

Viele Menschen glauben, dass zuckerhaltige Limonaden ganz harmlose Getränke sind, mit denen sie ihren Körper genauso hydrieren können wie mit Wasser. Schließlich passieren sie den Verdauungstrakt ebenso schnell.

Richtig ist dagegen, dass der hohe Zuckergehalt der Limonaden den Stoffwechsel durcheinander bringt und negative Auswirkungen auf die Gesundheit hat.

Was ist die Lösung?

Der Konsum von zuckerhaltigen Limonaden, anderen Erfrischungs- und Sportgetränken sowie von Milchprodukten sollte stark reduziert werden. Stattdessen empfehlen wir, mehr Wasser, natürliche Säfte und Tees zu trinken.

Das ist alles! Mit diesen einfachen Tipps kann es dir gelingen, deinen Appetit zu kontrollieren und deine Diät erfolgreich durchzuziehen. Mit ein bisschen Selbstdisziplin zeigen sich dann in kurzer Zeit erste Ergebnisse.

Das Wichtigste ist, nicht aufzugeben: Du kannst die Hürden überwinden! Beginne jetzt damit!


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.


  • Polidori D, Sanghvi A, Seeley RJ, Hall KD. How Strongly Does Appetite Counter Weight Loss? Quantification of the Feedback Control of Human Energy Intake. Obesity (Silver Spring). 2016;24(11):2289–2295. doi:10.1002/oby.21653
  • Institute of Medicine (US) Subcommittee on Military Weight Management. Weight Management: State of the Science and Opportunities for Military Programs. Washington (DC): National Academies Press (US); 2004. 4, Weight-Loss and Maintenance Strategies. Available from: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK221839/
  • Angelopoulos T, Kokkinos A, Liaskos C, et al. The effect of slow spaced eating on hunger and satiety in overweight and obese patients with type 2 diabetes mellitus. BMJ Open Diabetes Res Care. 2014;2(1):e000013. Published 2014 Jul 2. doi:10.1136/bmjdrc-2013-000013
  • Mount Sinai Medical Center. “Overeating impairs brain insulin function, a mechanism that can lead to diabetes and obesity.” ScienceDaily. ScienceDaily, 17 October 2012. <www.sciencedaily.com/releases/2012/10/121017153911.htm>.
  • Prinz P. Sleep, appetite, and obesity–what is the link?. PLoS Med. 2004;1(3):e61. doi:10.1371/journal.pmed.0010061
  • Muckelbauer, R., Sarganas, G., Grüneis, A., & Müller-Nordhorn, J. (2013, August 1). Association between water consumption and body weight outcomes: A systematic review. American Journal of Clinical Nutrition. https://doi.org/10.3945/ajcn.112.055061
  • Schulze, M. B., Manson, J. A. E., Ludwig, D. S., Colditz, G. A., Stampfer, M. J., Willett, W. C., & Hu, F. B. (2004). Sugar-sweetened beverages, weight gain, and incidence of type 2 diabetes in young and middle-aged women. Journal of the American Medical Association292(8), 927–934. https://doi.org/10.1001/jama.292.8.927

Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.