10 Fakten über Spinat die du sicher noch nicht kennst

Spinat enthält weniger Eisen, als man denkt
10 Fakten über Spinat die du sicher noch nicht kennst

Geschrieben von Silke Neumann

Letzte Aktualisierung: 10. Januar 2019

Spinat als Lieblingsessen des Matrosen Popeye ist uns allen bekannt – doch was kann er sonst noch so, außer uns „so stark wie Popeye werden lassen“?

Spinat ist ein vielseitiges Blattgemüse, das du roh als Salat, in grünen Smoothies oder Säften verwenden kannst oder gekocht als Beilage, Sauce, Gemüsefüllung oder Suppe genießen kannst. Hier erfährst du wissenswertes über ihn.

Spinat kommt aus Persien

Auch, wenn wir denken, der Rahmspinat sei „typisch deutsch“, so kommt die Pflanze an sich höchstwahrscheinlich aus Persien.

Wahrscheinlich haben ihn dann die Araber zunächst nach Spanien gebracht, von wo aus er dann im restlichen Europa verbreitet wurde. Heute ist er ein fester Bestandteil in fast allen Küchen dieser Erde, egal ob in Afrika, Asien, Europa, Amerika oder Ozeanien.

Spinat

Spinatsamen sind auch essbar!

Nicht nur die Blätter, auch die Samen sind essbar. Du kannst sie als frische Sprossen keimen lassen und zum Verfeinern von Salat und Gemüsegerichten nutzen. Früher verwendete man Spinatsamen als Heilmittel gegen Gelbsucht und andere Leberkrankheiten.

Spinat

Eine gute Pflanzenfarbe

Der grüne Farbstoff, das Chlorophyll, wird gerne zum Einfärben von Lebensmitteln, wie zum Beispiel Nudeln verwendet.

Auch zum giftfreien Färben von Ostereiern ist Spinatsaft oder getrocknetes Spinatpulver ideal.

In biologischen Lebensmitteln und Kosmetika wird Chlorophyll auch oft statt synthetischer Farbstoffe verwendet, um beispielsweise Zahnpasta, Kaugummis, Gummibärchen, Mundwasser oder farbigen Getränken ein besonders intensives Grün zu verleihen.

Mikrowelle

Er sollte für Kinder nicht aufgewärmt werden

Das beliebte grüne Blattgemüse enthält viel Nitrat. Das ist zunächst kein großes Problem, denn Nitrat ist in geringen Dosen nicht schädlich. Bei der Lagerung von gekochtem Spinat, aber auch bei längerem Warmhalten von Spinatgerichten kann Nitrat zu Nitrit umgewandelt werden – und das ist schädlich!

Erwachsenen schaden die Nitritgehalte von aufgewärmtem Spinat nicht, jedoch können Babies und Kleinkinder erheblichen Schaden nehmen!

Nitrit blockiert bei Babies und Kleinkindern die Sauerstoffaufnahme im Blut, weswegen weder stillende Mütter noch Kleinkinder und Babies aufgewärmten Spinat essen dürfen!

Blanchieren löst einen Teil des im Spinat enthaltenen Nitrats aus den Blättern – aber auch einen Teil seiner gesundheitsfördernden Inhaltstoffe.

Tiefkühlspinat ist meist vor dem Frosten blanchiert und daher oft nitratärmer als frischer. Je weniger Nitrat enthalten ist, desto weniger Nitrit kann gebildet werden. Nitrat ist besonders in konventionellen Düngemitteln und überdüngten Böden enthalten.

Spinat aus kontrolliert biologischem Anbau ist seltener mit Nitrat belastet und immer eine gute Wahl. Wenn gekochter Spinat übrig bleibt, kühle ihn schnell ab, halte ihn niemals warm und bewahre ihn abgedeckt im Kühlschrank auf!

Spinat

Er enthält weniger Eisen, als du denkst!

Im Vergleich mit manch anderen Gemüsesorten ist er reich an Eisen, aber nicht so, wie man immer meint.

Das Gerücht des unglaublich hohen Eisengehaltes bezieht sich auf einen „Kopierfehler“, bei dem aus einer Liste die Werte von getrocknetem Spinat fälschlicherweise als die für frische Spinatblätter übernommen wurden. Tatsächlich enthält Spinat 3-4g Eisen pro 100g frische Blätter.

Er enthält Oxalsäure

Oxalsäure kennt man in erster Linie von Rhabarber. Diese Säure sorgt zum Beispiel dafür, dass sich unsere Zähne nach dem Verzehr von Rhabarber „stumpf und matt“ anfühlen.

Doch nicht nur Rhabarber enthält Oxalsäure – auch Spinat enthält diese Säure! Daher ist reiner Blattspinat bei Kindern relativ unbeliebt, er wird von ihnen als zu bitter und säuerlich empfunden. Milchprodukte neutralisieren Oxalsäure, ob deswegen der „Blubb“-Spinat so beliebt bei Kindern ist?

Spinat lässt sich schlecht fermentieren

Es ist zurzeit Trend, Gemüse selbst sauer einzulegen oder mit Milchsäurebakterien durch Fermentation zu verfeinern und haltbar zu machen. Weißkraut, Rotkraut, aber auch Gurken, Tomaten und Pilze eignen sich dazu hervorragend, Spinat jedoch nicht.

Das liegt zum einen am hohen Gehalt an Chlorophyll, zum anderen an der großen Blattoberfläche, die bei Fermentation schleimig werden würde.

Gemüse

Spinat immer waschen

Viele sind der Meinung, dass besonders Obst und Gemüse aus biologischem Anbau vor dem Verzehr nicht gewaschen werden sollten. Dies ist jedoch falsch, da sich auf den Pflanzen zwar keine Gifte, aber trotzdem Dinge ablagern können, die wir nicht unbedingt essen möchten.

Dazu gehört Staub, Erde, Reste von Düngemitteln, Bakterien etc. Er wächst gerne in lockerem, sandigen Boden und daher haftet an seinen Blättern auch oft noch Sand, der durch Regen oder Gießwasser hoch gespritzt ist.

Kräftig abbrausen und im Sieb (oder der Salatschleuder) grob trocken, bevor du ihn weiter verwendest!

Er passt auch zu Süßspeisen

Ein Karottenkuchen ist bekannt, Zucchinikuchen schon weniger – aber Spinatkuchen? Warum nicht? Wer sagt denn, dass er nicht süß zubereitet werden kann? Für grüne Spinat-Osternester brauchst du:

  • 250 g fein gehackten Spinat
  • 5 Eier
  • 200 g Zucker
  • 2 EL Wasser
  • abgeriebene Schale von 1 Zitrone
  • 1/2 TL Zimt
  • 1 Msp. Nelkenpulver
  • 250 g Mandel(n), gemahlene
  • 75 g Mehl
  • 1 TL Backpulver

Aus den Zutaten einen lockeren Rührteig herstellen und den Teig zur Hälfte in Muffinförmchen füllen. Bei 180°C ca. 20 Minuten backen. Nach dem Erkalten mit Zucker-Ostereiern oder als Cupcakes mit weißer Schoko-, Sahne- oder Frischkäsecreme dekorieren.


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  • O’Sullivan, L., Ryan, L., Aherne, S. A., & O’Brien, N. M. (2008). Cellular transport of lutein is greater from uncooked rather than cooked spinach irrespective of whether it is fresh, frozen, or canned. Nutrition Research. https://doi.org/10.1016/j.nutres.2008.05.011
  • Riso, P., Brusamolino, A., Scalfi, L., & Porrini, M. (2004). Bioavailability of carotenoids from spinach and tomatoes. Nutrition, Metabolism and Cardiovascular Diseases. https://doi.org/10.1016/S0939-4753(04)80035-8

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