Wie gefährlich sind Instant-Nudelsuppen?

Geschmacksverstärker stehen im Verdacht, Krebs zu begünstigen und andere Beschwerden wie Migräne auszulösen.
Wie gefährlich sind Instant-Nudelsuppen?

Geschrieben von Silke Neumann

Letzte Aktualisierung: 30. Mai 2020

Sie sind schnell gemacht. Wasser aus dem Wasserkocher in den Plastikbecher oder auf das Paket Nudeln, kurz warten – Essen ist fertig! Aber, das vermutet man bereits, gesund kann das nicht sein, oder? Wie gefährlich ist es wirklich, solche Instant-Nudelsuppen zu essen und warum?

Zutaten

Grundlage solcher Suppen und Nudelgerichte ist meist „Ramen“, eine japanische Nudelart, die grundsätzlich erst mal nur aus drei Zutaten besteht. Wasser, Weizenmehl und Salz. Daran ist nichts ungesund, denn das sind genau die Zutaten, die auch in italienischer Pasta stecken.

Da enthalten deutsche Eiernudeln wesentlich mehr Fett und Kalorien, weil noch eine vierte Zutat, das Ei, dazu kommt. Das Problem dieser Fertigsuppen sind die Zusatzstoffe, die aus den Instantnudeln dann das fertige „Gericht“ machen.

Auch, wenn auf der Packung steht „Hühner-Nudelsuppe“, so wird sich meist kein Stück Huhn in die Suppe verirrt haben. Und das „getrocknete Gemüse“ kann man mit der Lupe suchen, dann wird man es auch finden!

Daher ist sicher: der Geschmack ist künstlich hergestellt. Es wird mit viel Geschmacksverstärker in Tüten verpackt.

Kritische Inhaltsstoffe

Geschmacksverstärker stehen im Verdacht, Krebs zu begünstigen und andere Beschwerden wie Migräne auszulösen. Da sich die Instant-Suppen meist in Plastikverpackungen befinden, wurde auch viel Bisphenol A in den Fertiggerichten nachgewiesen.

Bisphenol A ist ein Weichmacher. Dieser kann Diabetes, Fruchtbarkeitsstörungen und Fettleibigkeit auslösen. Außerdem wirkt Bisphenol A auf den weiblichen Hormonhaushalt.

Künstliche Aromastoffe sorgen für Allergien und sind immer wieder Grund für Lebensmittelunverträglichkeiten.

Übergewicht

Dickmacher

Die an sich gar nicht so „gefährlich ungesunden“ Nudeln werden nicht immer durch Trocknen haltbar gemacht, sondern oft frittiert. Dieses Frittierfett findet sich dann natürlich auch in der Suppe wieder.

Eine noch so klar und kalorienarm aussehende Nudelsuppe wird dann leider schnell zur Fettbombe. Die Fettaugen sind auf der Suppe nicht sichtbar!

Die in den Instantsuppen enthaltenen Fette sind gesättigt, nicht essentiell und haben ein denkbar schlechtes Fettsäurenverhältnis. Oft handelt es sich bei den Nudeln in der Suppe quasi um „Nudelpommes“.

Herz

Die Nudelsuppen schlagen aufs Herz

Dass solche Tütensuppen nicht gesund sind, sollte auch jedem schon vor Bekanntwerden der Studie einer US amerikanischen Universität klar gewesen sein.

In der Studie wurde nachgewiesen, dass regelmäßiger Konsum (und da ist schon zwei Tüten pro Woche zu viel!) solcher Instantsuppen zu Herzerkrankungen führt.

Mehr als 10700 Menschen nahmen an der groß angelegten Studie teil. Das Ergebnis war leider eindeutig: Finger weg von Instant-Nudelsuppen!

Besonders Frauen betroffen

In der großen Studie fand man unter anderem heraus, dass besonders Frauen ihre Gesundheit riskieren, wenn sie solche Suppen regelmäßig essen.

Die Wahrscheinlichkeit, am metabolischen Syndrom zu erkranken, steigt demnach bei Frauen um fast 70 Prozent, wenn sie solche Instant-Suppen essen!

Das „metabolische Syndrom“ ist der Hauptauslöser für Herz – und Gefäßkrankheiten und wird auch das „tödliche Quartett“ genannt. Grob gesagt sind die vier Risikofaktoren. Übergewicht, Bluthochdruck, hohe Cholsterinwerte und hohe Blutzuckerwerte oder schon Diabetes II.

Diese vier Faktoren bedingen einander. Übergewicht führt zu Bluthochdruck, falsche Ernährung führt zu Übergewicht und hohen Blutzucker- und Cholesterinwerten. Alles zusammen führt zu einem hohen Risiko von Herzinfarkt und anderen, lebensbedrohlichen Krankheiten.

Blutdruck

So ruiniert man seine Gesundheit

Die Studie hat es ganz klar gezeigt. Wer regelmäßig solche Instant-Nudelsuppen konsumiert, nimmt an Gewicht zu und ruiniert damit langfristig seine Gesundheit.

Es gibt etwas was die Studie auch ganz klar gezeigt hat. Die Kontrollgruppe, mit der man die Ergebnisse verglichen hat, musste sich gesund ernähren. Sie nahmen also viel Obst, Gemüse, Fisch und wenig ungesättigte Fettsäuren zu sich.

In dieser Gruppe der Studie konnten einige Studienteilnehmer sogar ihren Gesundheitszustand verbessern!

Alternativen

Es soll schnell gehen, praktisch und lecker. Klar, das sind die Eigenschaften solcher Instant-Nudelsuppen. Aber die gibt es auch mit anderen Produkten! Es gibt im Handel viele „Tütensuppen“, die innerhalb von nur fünf Minuten zubereitet werden können, aber viel gesünder sind.

Ein Blick auf die Zutatenliste muss aber sein, allein der Zusatz „ohne Konservierungsstoffe“ macht noch lange keine gesunde Tütensuppe!

Wer Fertigprodukte in Bioqualität kauft, kann sicher sein, keine schädlichen Stoffe zu sich zu nehmen, aber das heißt nicht, dass der Fettgehalt stimmt!

Vergleichen lohnt also! Und die Mengenangabe „pro 100g“ bezieht sich nicht auf einen Teller Suppe oder das ganze Päckchen. Genau lesen muss man auch hier. Am besten ist immer noch: Selber machen! Und dann: Guten Appetit!


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  • Wang, R., Zhang, M., & Mujumdar, A. S. (2010). Effect of food ingredient on microwave freeze drying of instant vegetable soup. LWT – Food Science and Technology. https://doi.org/10.1016/j.lwt.2010.03.007
  • Abeysinghe, C. P., & Illeperuma, C. K. (2006). Formulation of an MSG (Monosodium Glutamate) free instant vegetable soup mix. Journal of the National Science Foundation of Sri Lanka. https://doi.org/10.4038/jnsfsr.v34i2.2087

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