Mit Zitrone und Knoblauch gegen Bauchfett?

Zum Thema Bauchfett ranken sich viele Mythen und Märchen durch das Internet. Können Zitronen und Knoblauch tatsächlich hilfreich sein?
Mit Zitrone und Knoblauch gegen Bauchfett?

Geschrieben von Silke Neumann

Letzte Aktualisierung: 15. November 2018

Bauchfett kann hartnäckig sein und ist leider im Sommer besonders sichtbar, da die Oberteile enger und knapper werden und auch der Bikini nicht im Schrank bleiben soll.

Wer etwas gegen sein Bauchfett tun möchte, rennt oft jeder noch so absurden Hoffnung hinterher. Was steckt also hinter der Empfehlung, mehr Zitronen und Knoblauch zu essen?

Zitrone gegen Bauchfett?

Zitronensaft, so liest man, soll das Fett regelrecht zum Schmelzen bringen, so wie Zitronensaft oft in Küchenreinigern steckt, um fettige Arbeitsplatten zu reinigen.

Wer genau darüber nachdenkt, weiß natürlich, dass dies Quatsch ist. Aber die Zitrone kann tatsächlich etwas tun, um dich beim Abnehmen zu unterstützen!

In Zitronen stecken gesunde Bitterstoffe. Diese wirken appetitzügelnd – wenn du sie nicht mit Zucker oder anderen Süßungsmitteln in ihrer Bitterkeit „dämpfst“.

Es ist daher wichtig, dass du die ganze Frucht verwendest, wenn du die Zitrusfrüchte zur Unterstützung einer Diät einsetzen möchtest!

Außerdem wirken diese Bitterstoffe gegen Bakterien, Krebs und Entzündungen und senken Cholesterin.

Besonders viele Bitterstoffe stecken in der Schale der Zitrone – besonders in den weißen Bereichen. Das gilt auch für alle anderen Zitrusfrüchte, besonders aber für Grapefruits.

Grundsätzlich gilt: Wenn du jegliche Zitrusfrüchte im Ganzen verwendest, um an die Bitterstoffe unter der Schale zu kommen, müssen sie unbedingt aus biologischem Anbau stammen. Denn sie sollen schließlich gesund und nicht giftig sein!

Zitrone gegen Bauchfett

Wie konsumiert man nun eine ganze Zitrone, um die Vorzüge der Bitterstoffe zu nutzen?

Eine Möglichkeit ist, sie in kleine Stücke zu schneiden (mit Schale natürlich!) und im Blender mit Wasser zu einer Limonade zu verarbeiten.

Auch in Smoothies können ganze Zitronen samt Schale und Bitterstoffe verarbeitet werden.

Bitte nicht zu stark süßen, es kommt hier tatsächlich auf den bitteren Geschmack an!

Auch gegarte Zitronen, als Achtel in Gemüseeintöpfen oder als fruchtige Suppeneinlage, sind lecker und haben eine gute Portion Bitterstoffe in sich.

Dass Zitronen kleine Vitaminbomben sind, muss nicht erklärt werden.

Während einer Diät, besonders bei ungesunden „FdH Aktionen“, bekommt der Körper zwar nur die Hälfte der Kalorien, aber auch nur die Hälfte der Vitamine – ein Mangel ist schneller da, als die Fettpölsterchen vom Bauch entfernt werden können.

Frisches Obst und Gemüse hilft. Den Salat dann noch mit Zitrone statt Essig beträufeln – und schon sind wieder ein paar mehr Vitamine im Essen!

Knoblauch

Und wie nutzt man Knoblauch gegen Bauchfett?

Es ist ganz einfach: gar nicht! Knoblauch ist nicht nur ein leckeres Küchengewürz, sondern auch ein altbekanntes und traditionelles Heilmittel.

Seine Inhaltstoffe können tatsächlich antibakteriell wirken und auch der Entstehung von Blutgerinnseln (Thromben) vorbeugen.

Zur Senkung der Cholesterinwerte im Blut gibt es viele Studien, die alle darauf hindeuten, dass Knoblauch die Eigenschaft besitzt, die Blutfettwerte zu senken.

Dabei ist es wichtig, zwischen zwei Dingen zu unterscheiden: Blutfettwerte und LDL Cholesterin.

Knoblauch ist laut Studienergebnissen nämlich durchaus in der Lage, die Gesamt-Blutfettwerte zu senken, nicht aber die des „schädlichen“ LDL Cholesterins!

Das LDL Cholesterin kann Herzkrankheiten, Arteriosklerose und sogar Alzheimer verursachen und sollte daher grundsätzlich gesenkt werden, wenn der Arzt erhöhte Werte festgestellt hat. Und genau das ist mit Knoblauch leider nicht möglich.

Bauchfett

Was hilft nun gegen Bauchfett?

Eins schon vorneweg: Es ist nicht möglich, generell nur an einer bestimmten Stelle des Körpers gezielt Fett abzubauen und nur dort die ungeliebten Fettpolster loszuwerden.

Auch nicht mit Zitrone und Knoblauch. Möchtest du deinen Speckbauch loswerden, kannst du sicher sein, dass auch an anderen Körperstellen das eine oder andere Gramm Fett zu viel ist – und das wird auch schmelzen, wenn du deinem Speck am Bauch an den Kragen gehst.

Der Speck am Bauch ist schließlich nicht plötzlich da gewesen, ohne dass du den Grund dafür weißt.

Ein Überschuss an Körperfett ist immer das Symptom eines unausgewogenen Verhältnisses zwischen Input (Ernährung) und Output (tatsächlichem Kalorienbedarf).

Du musst also dafür sorgen, dass In- und Output sich angleichen.

Um Gewicht zu verlieren, muss ein negatives Verhältnis hergestellt werden – also mehr Output als Input.

Eine gesunde Ernährung

Die Schwierigkeit dabei ist, trotzdem alle wichtigen Nährstoffe, Vitamine und Mineralien zu essen, um dem Körper nicht mit einer Mangel- oder Fehlernährung zu schaden.

Fehlernährung? Mehr dazu: Tipps gegen Müdigkeit im Alltag

Am Besten suchst du dazu eine Ernährungsberatung auf. Nicht jeder Mensch ist gleich, nicht jeder hat denselben Tagesablauf.

Es bringt selten etwas, vorgefertigte Ernährungsprogramme „abzuarbeiten“. Die sinnvollste Ernährung, um Gewicht zu verlieren ist die, bei der deine Lieblingsgerichte nur gesund umgebaut werden, sodass sie immer noch gut schmecken, aber wesentlich gesünder zubereitet sind.

Mit weniger Fett, mehr Ballaststoffen und mehr frischen Zutaten – gerne auch mit frischem Knoblauch und Zitronen.

Lass es dir schmecken!


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.