Ursachen für geschwollene Füße und Knöchel

Zu Schwellungen kommt es meist aufgrund von Durchblutungsstörungen. Wenn die Gründe jedoch nicht bekannt sind und die Schwellungen über einen längeren Zeitraum nicht verschwinden, solltest du auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen.
Ursachen für geschwollene Füße und Knöchel

Geschrieben von Ekhiñe Graell

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Geschwollene Füße und Knöchel sind normalerweise kein Grund zur Besorgnis, vor allem nach langem Stehen oder Laufen. Wenn die Schwellung allerdings länger andauert und andere Symptomen sie begleiten, kann dies ein Anzeichen für ein schweres gesundheitliches Problem sein. 

Nachfolgend erklären wir einige Gründe, warum wir manchmal geschwollene Füße und Knöchel haben.

Was sind die Ursachen für geschwollene Füße und Knöchel?

Schwangerschaftskomplikationen

Es ist normal, dass Knöchel und Füße während der Schwangerschaft etwas anschwellen. Allerdings kann die wiederholte oder exzessive Schwellung ein Zeichen von Eklampsie sein.

Das ist eine schwere Erkrankung, bei der es zu Bluthochdruck und Proteinen im Urin kommt. Sie entsteht zumeist nach der 20. Schwangerschaftswoche.

Falls die Schwellung schlimmer wird oder andere Symptome wie Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Verminderung der Urinmenge, Übelkeit und Brechreiz oder Sehstörungen dazukommen, solltest du unbedingt deinen Arzt aufsuchen.

Verletzung des Fußes oder des Knöchels

Eine Fuß- oder Knöchelverletzung kann zu einer Schwellung führen. Die häufigste Verletzung ist ein verstauchter Knöchel. Dieser entsteht, wenn eine Verletzung oder Fehltritt bewirkt, dass die Bänder zu sehr gestreckt oder verdreht werden.

Um die Schwellung zu reduzieren, sollte man den Fuß ruhen lassen und das Gehen mit dem verletzen Fuß zu vermeiden. Nutze Eisbeutel, wickle den Fuß in einen Kompressionsverband und lege ihn erhöht auf einen Hocker oder ein Kissen.

Falls die Schwellung oder der Schmerz schlimmer werden oder diese mit Hausmitteln nicht zu behandeln sind, ziehe bitte deinen Arzt zu Rate.

Lymphödeme

Hierbei handelt es sich um eine Ansammlung von Lymphflüssigkeit im Gewebe. Die kann durch Abwesenheit oder Probleme mit den Lymphgefäßen oder nach der Entfernung der Lymphknoten auftreten.

Die Lymphflüssigkeit ist reich an Proteinen und fließt normalerweise durch das Gefäß- und Kapilarnetz. Sie wird durch die Lymphknoten gefiltert, wodurch unerwünschte Substanzen festgehalten und zerstört werden, wie beispielsweise Bakterien.

Wenn es ein Problem mit den Lymphgefäßen oder den Lymphknoten gibt, kann die Bewegung der Flüssigkeit blockiert sein. Wenn dies unbehandelt bleibt, kann die Ansammlung von Lymphflüssigkeit die Wundheilung beeinträchtigen und zu Infektionen und Missbildungen führen.

Lymphödeme treten besonders häufig nach der Strahlentherapie oder Entfernung der Lymphknoten bei Krebspatienten auf. Falls du dich einer Krebsbehandlung unterziehen musstest und an Schwellungen leidest, solltest du sofort deinen Arzt verständigen.

Venöse Insuffizienz

Geschwollene Füße und Knöchel sind oft ein frühes Symptom einer venösen Insuffizienz. Das ist ein Zustand, bei dem sich das Blut nur unzureichend aus den Venen der Beine und Füße, Richtung Herz bewegt.

Normalerweise halten die Venen das Blut, das in die obere Richtung fließt, über “Einwegventile”.

Wenn diese Ventile beschädigt oder geschwächt sind, sickert das Blut nach unten durch die Gefäße und Flüssigkeit wird im weichen Gewebe der unteren Extremitäten, vor allem in den Knöcheln und Füßen, zurückgehalten.

Chronische Veneninsuffizienz, kann zu Hautveränderungen, Hautgeschwüren und Infektionen führen. Wenn du Anzeichen einer Veneninsuffizienz verspürst, solltest du deinen Arzt aufsuchen.

Infektion

Geschwollene Füße und Knöchel können ein Zeichen für eine Infektion sein. Menschen mit diabetischer Neuropathie oder anderen Problemen mit den Fußnerven sind einem größeren Risiko für Fußinfektionen ausgesetzt.

Wenn du an Diabetes leidest, solltest du deine Füße jeden Tag auf Blasen oder Wunden untersuchen, da die Nervenschäden an den Füßen auch das Schmerzgefühl unterdrücken können, sodass sich potenzielle Fußprobleme schnell verschlimmern können.

Falls du bemerkst, dass dein Fuß geschwollen ist oder sich eine Blase entzündet hat, solltest du dich unbedingt mit deinem Arzt in Verbindung setzen. 

Blutgerinnsel

Blutgerinnsel entstehen in den Beinvenen. Der korrekte Rückfluss des Blutes wird verhindert und folglich kann es zu geschwollenen Knöchel und Füßen kommen.

Blutgerinnsel können oberflächlich sein (sie entstehen dabei direkt in den Venen unter der Haut) oder tief (tiefe venöse Thrombose). 

Tiefe Blutgerinnsel können eine oder mehrere der großen Venen der Beine blockieren. Diese Blutgerinnsel können lebensbedrohlich sein, wenn sie sich lösen und in Richtung Herz und Lunge wandern.

Wenn du Schwellungen in einem Bein, in Kombination mit Schmerz, leichtem Fieber und möglicherweise einer Änderung der Farbe des betroffenen Beines bemerken, besuche sofort deinen Arzt.

Eine Behandlung mit gerinnungshemmenden Mitteln kann nötig sein. 

Herz-, Leber- oder Nierenerkrankungen

Manchmal kann die Schwellung auch durch Herz-, Leber- oder Nierenerkrankungen verursacht werden.

Wenn die Knöchel in der Nacht anschwellen, kann dies ein Zeichen von Salz- und Wassereinlagerungen sein. Die können von einer Herzinsuffizienz stammen.

Auch Nierenerkrankungen können geschwollene Füße und Knöchel verursachen. Wenn die Nieren nicht richtig funktionieren, kann sich Flüssigkeit im Körper ansammeln. Lebererkrankungen können die Produktion eines Proteins namens Albumin beeinflussen.

Albumin hält den Anteil der Flüssigkeit innerhalb und außerhalb der Blutgefäße konstant und ist auch ein wichtiges Transportprotein.

Wenn nicht genügend Albumin vorhanden ist, kann es einerseits zu Flüssigkeitsverlusten kommen. Andererseits können Wassereinlagerungen in Füßen und Knöcheln, aber auch im Bauch- oder Brustbereich auftreten.

Wenn weitere Symptomen wie Müdigkeit, Appetitverlust oder Gewichtszunahme die Schwellung begleiten, bitte unbedingt einen Arzt aufsuchen.

Wenn du Schmerzen beim Atmen oder ein Druck- oder Engegefühl in der Brust verspürst, bitte sofort den Notarzt anrufen. 

Nebenwirkung von Medikamenten

Viele Medikamente können als Nebenwirkung geschwollene Füße und Knöchel verursachen. Wenn du vermutest, dass die Entzündung mit Medikamenten zusammenhängt, solltest du ebenfalls deinen Arzt verständigen.

Auch wenn die Vorteile eines Arzneimittels größer als die Unannehmlichkeiten sind, solltest du die Umstellung auf ein anderes Medikament oder eine andere Dosierung in Betracht ziehen, falls die Beschwerden länger anhalten.


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