Erkenne die Signale deiner überforderten Leber

Manchmal sendet uns die Leber Signale, die uns dazu führen sollten, unseren Lebenswandel zu ändern
Erkenne die Signale deiner überforderten Leber

Geschrieben von Silke Neumann

Letzte Aktualisierung: 12. Februar 2019

Ein gesunder Lebenswandel schützt nicht nur unsere Leber, sondern unsere gesamte Gesundheit. Doch nicht jeder hält sich daran und meist werden Signale des Körpers entweder nicht wahrgenommen, oder absichtlich überhört – denn man müsste ja etwas ändern…

So wichtig ist deine Leber für dich!

Die Leber ist das größte und wichtigste Organ unseres Stoffwechsels. Im Normalzustand wiegt sie bei einem Erwachsenen bis zu 1,5 kg.

Sie hat die wichtige Aufgabe, alle für den menschlichen Körper wesentlichen Nährstoffe – also Eiweiße, Kohlenhydrate und Fette – ab- und aufzubauen, sowie ineinander umzuwandeln. Dadurch werden die Nährstoffe dem Körper zur Verfügung gestellt.

So wird beispielsweise der Blutzuckerspiegel konstant gehalten, auch wenn die Zufuhr mit der Nahrung sinkt und der Bedarf des Körpers steigt.

Die Leber sorgt dann mit ihrem Glykogenspeicher für den Ausgleich: Als Speicherorgan kann sie auch Überschüsse an Nährstoffen speichern und bei Nährstoffmangel wieder zur Verfügung stellen.

Als großer Reinigungsfilter filtriert sie alle Gifte und Schadstoffe aus unserem Blut und baut diese ab. Schadstoffe können Umweltgifte sein oder auch Rückstände von Pestiziden, Herbiziden oder Fungiziden in deiner Nahrung. Giftstoffe können aber auch Medikamente sein oder schlichtweg Alkohol.

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Signale deiner Leber, dass es ihr nicht gut geht

Natürlich trinkst du Alkohol, vielleicht rauchst du auch, wahrscheinlich sind deine Lebensmittel nicht aus kontrolliert biologischem Anbau, deine Kosmetik aus Petrochemie und auch sonst sorgst du dafür, dass deiner Leber niemals die Arbeit ausgeht.

Doch wenn du denkst, das sei alles nicht so schlimm, dann informiere dich über die Signale, mit denen dir deine Leber zeigen kann, dass du etwas ändern solltest. Diese sind beispielsweise:

  • Konzentrationsstörungen
  • Müdigkeit
  • Juckreiz
  • Positive oder negative Gewichtsveränderungen
  • Übelkeit
  • Appetitverlust
  • Gefühl von Druck im rechten Oberbauch
  • Brauner Urin
  • Veränderte Blutwerte (Albumin sinkt, Bilirubin steigt)

Wie so immer können diese Signale natürlich auch auf andere Ursachen hinweisen, jedoch können sie alle darauf zurückzuführen sein, dass du deiner Leber einfach zu viel zumutest.

Vielleicht denkst du ein wenig darüber nach, ob du nicht vielleicht doch dein Leben etwas leberfreundlicher gestalten möchtest?

Leber

Leberfreundlicher Lebenswandel

Ob du die Signale deiner Leber schon einmal wahrgenommen hast oder nicht sollte für dich irrelevant sein, wenn du dich für einen gesunden, leberfreundlichen Lebenswandel entschließt.

Natürlich bedeutet jede Veränderung erst einmal Arbeit, Umgewöhnung und Umstellung, aber nicht nur in Hinblick auf deine Leber ist es sinnvoll und lohnenswert!

Wichtige und recht einfach realisierbare Punkte zu einer gesünderen Lebensweise, die deine Leber nicht belastet und eine einwandfreie Funktion dieses wichtigen Organs sichert sind zum Beispiel:

  • Trinke viel! Und zwar kalorienfrei. Damit stellst du sicher, dass alle Stoffwechselvorgänge richtig ablaufen können und Stoffwechselendprodukte von Leber und Niere wieder gut ausgeschieden werden!
  • Verzichte auf Alkohol! Je mehr Alkohol du zu dir nimmst, desto mehr muss die Leber leisten. Zu hoher Alkoholkonsum zerstört die Leber. Alkohol wird beim Abbau unter anderem auch in Fettsäuren umgewandelt. Ein übermäßiger Alkoholkonsum belastet die Leber nicht nur durch das Zellgift Alkohol, sondern schädigt sie gleich doppelt durch die zusätzliche Ansammlung von Fetten.
  • Reduziere Nahrungsfette! Die Fettleber entsteht aus unserem ungesunden Lebensstil und zählt somit zu den Zivilisationskrankheiten. Zur Herausbildung der Fettleber ist Fett nötig.
  • Vermeide Schadstoffe! Kaufe Lebensmittel immer aus gesicherter Herkunft, je natürlicher und unverarbeiteter, desto besser! Am besten sind solche aus kontrolliert biologischem Anbau.

Weitere Tipps

  • Achte auf Medikamente! Auch Arzneimittel können die Leber unnötig belasten, auch frei verkäufliche Arzneimittel sind nicht gerade leberfreundlich! So wirkt z.B. das beliebte Schmerzmittel Paracetamol schädlich auf die Leber.
  • Verzehre Bitterstoffe! Bitterstoffe regen den Stoffwechsel von Leber und Galle an. Viele Bitterstoffe stecken z.B. in Artischocke, Löwenzahn, Chicorée, Radicchio und den Schalen von Zitrusfrüchten.
  • Lies die Zutatenliste! Wie beim „Clean eating“ empfohlen wird, achte auf die Zutaten deiner Lebensmittel. Ist etwas drin, was du nicht im Küchenschrank hast, nicht aussprechen kannst oder nicht kennst, mute das auch deiner Leber nicht zu! Angefangen von Konservierungsstoffen über Farbstoffe bis hin zu Enzymen…

Wie du siehst, es ist weder teuer noch kompliziert, im Alltag auf deine Leber zu achten. Im Gegenteil, solange du auf Dinge verzichtest (Industrielebensmittel, Alkohol, gewisse Medikamente,…), sparst du sogar Geld dabei!

Und das kannst du dann wieder in einen gesunden Lebenswandel investieren!


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