Respektvolle Kinder entstehen aus respektvoller Erziehung

Wenn du möchtest, dass deine Kinder zu respektvollen Erwachsenen heranreifen, sollte deine Erziehung auf Respekt basieren.
Respektvolle Kinder entstehen aus respektvoller Erziehung
Valeria Sabater

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Valeria Sabater.

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Die Erziehung unserer Kinder ist der Grundstein dessen, wie sie sich als spätere Erwachsene entwickeln. Wenn du respektvolle Kinder möchtest musst du sie auch so erziehen.

Wer seine Kinder nicht mit Respekt und Liebe erzieht, der kann nicht erwarten, dass diese Kinder zu Erwachsenen mit respektvollem Umgang heranwachsen.

Behandele Kinder mit Respekt!

Schon in frühester Kindheit sollte für dich und deine Familie klar sein: deine Kinder verdienen Respekt! Nur, weil sie noch klein sind, die Welt, noch nicht ganz verstehen, bedeutet das nicht, dass wir sie mit weniger Respekt behandeln als Erwachsene!

Respektvolle Kinder zu erziehen, bedeutet auch, Werte zu vermitteln. Einer dieser wichtigen Werte und daraus resultierender Verhaltensweise ist der Respekt.

Dabei geht es nicht nur um den Respekt vor anderen Mitmenschen. Es get auch um um den Respekt von Meinungen, anderen Lebewesen und allem, was uns umgibt.

Wenn du deinen Kindern diese respektvolle Lebensweise vorlebst, wird es von dir lernen. Es wird achtsam mit seinen Mitmenschen und der Natur umgehen.

Respektierte Kinder sind geliebte respektvolle Kinder

Respekt Kindern gegenüber bedeutet auch, ihnen Liebe und Anerkennung zu zeigen, Ihnen zu vermitteln: „Ich respektiere dich mit deinen kleinen Eigenarten, deiner anderen Meinung, deinem kleinen Trotzkopf und deinem unbändigen Wissensdurst in deiner kleinen Welt…“

Respekt bedeutet nicht, alles zu akzeptieren, was dein Kind tut oder nicht tut, möchte oder nicht möchte. Es gilt, ihm auf respektvolle Art und Weise seine Grenzen aufzuzeigen.

Respektvoll mit Kindern umzugehen heißt, ihnen zu erklären, warum ihre Ansicht vielleicht nicht ganz richtig ist. Man muss ihnen erklären, dass es besser ist, das zu tun, was du für richtig hältst.

Respektlos wären Sätze wie „Das verstehst du nicht, du bist noch zu klein“ oder „Das verstehen Kinder sowieso nicht“. Dadurch fühlt sich das Kind ungeliebt und respektlos behandelt. Es wird eine Mauer des Widerstandes um sich herum errichten.

Respektiere die kindliche Persönlichkeit

Unsere Kinder sind zwar von unseren Genen bestimmt, entwickeln aber ihre eigenen Charaktere. Diese sollten wir genauso respektieren wie Charaktere von Personen, mit denen wir nicht blutsverwandt sind.

Respektiere, dass dein Sohn seinen eigenen Dickkopf hat. Oder deine Tochter eine andere Weltanschauung als du hat und dass deine Kinder Charakterzüge haben können, die für dich völlig neu sind.

Unsere Aufgabe ist es, ihre eigene Persönlichkeitsentwicklung mit ihren eigenen Vorlieben, Geschmäckern und Charakteren zu unterstützen. Wir müssen ihnen mit Respekt und Liebe gegenübertreten.

So lernen sie, dass jeder einen anderen Charakter, eine eigene Meinung und eigene Vorlieben haben darf. Sie werden den gleichen Respekt bei ihren Spielkameraden zeigen – und als Erwachsene zu respektvollen Menschen herangereift sein.

Verstehe die Gefühle deines Nachwuchses

Kinder mit Respekt zu behandeln bedeutet auch, sich in ihre Lage und Gefühlswelt hinein zu versetzen. Zu verstehen, warum sie sich ärgern, wovor sie sich ängstigen und worüber sie sich freuen.

Wer die Emotionen seines Gegenübers ergründet, versteht auch dessen Reaktionen besser und kann diesen mit Respekt begegnen.

Dies gilt natürlich nicht nur für kleine, sondern auch für große Menschen. Übe dich in Empathie, versuche, die Gefühle deines Gegenübers – und sei es noch so klein – zu ergründen. Und begegne ihnen mit Respekt.

Hilf deinem Kind, seine Gefühle zu kanalisieren, zu verbalisieren und zu erklären, damit du verstehst, warum es so reagiert, wie es reagiert.

Auch, wenn du aus der Sicht eines Erwachsenen nicht immer die Sicht deines Kindes wirklich verstehen kannst. Respektiere seine Meinung, denn mit Respekt zeigst du Akzeptanz und Liebe.

Wenn dein Kind beispielsweise vor lauter Tierliebe kein Fleisch mehr essen möchte, so hast du dies zu respektieren. So wie du dies auch bei deinem Kollegen oder Nachbarn akzeptieren würdest. Damit zeigst du deinem Kind: „Ich nehme dich ernst“ und stärkst seine Persönlichkeit!

Respektvolle Kinder: Hör deinen Kindern zu

Auch, wenn es manchmal schwer fällt, den kleinen Plappermäulchen zu folgen. Höre deinen Kindern zu, wenn sie dir etwas erzählen möchten!

Auch das gehört zum respektvollen Umgang miteinander! Du zeigst ihnen damit, dass du sie und ihre Meinung ernst nimmst und stärkst damit ihr Selbstbewusstsein.

Zeige deinen Kindern, dass du ihnen zuhörst, indem du Fragen stellst, ihre Gedankengänge wiederholst, deine Ansichten zum Thema mitteilst.

Behandele sie so, wie du auch einem Erwachsenen dein Ohr schenken würdest und zeige ihnen damit: „du bist mir wichtig“.

Letzten Endes zeigst du deinem Nachwuchs nämlich im tagtäglichen respektvollen Umgang miteinander, wie dein Kind auch außerhalb der Familie mit Mitmenschen umgehen soll. So erziehst du respektvolle Kinder.

Vergiss dabei aber nie, Grenzen aufzuzeigen und diese genauso respektvoll zu vermitteln, wie du selbst auch behandelt werden möchtest.


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